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Vertretung in Deutschland
  • Presseartikel
  • 15. November 2016
  • Vertretung in Deutschland
  • Lesedauer: 3 Min

Kommission legt Studie zu den Auswirkungen künftiger Handelsabkommen auf die Landwirtschaft vor

Die Europäische Kommission hat heute (Dienstag) eine Studie vorgestellt, die die Auswirkungen von 12 künftigen Handelsabkommen mit Drittstaaten auf den europäischen Agrarmarkt hat. Die Studie berücksichtigt zudem den Einfluss der Abkommen auf...

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(15.11.2016) – Die Studie zeigt, welches Potenzial europäische Agrarerzeugnisse auf dem Weltmarkt haben, macht gleichzeitig aber auch deutlich, wie sensibel bestimmte landwirtschaftliche Sektoren sind. Mit dem genauen Wissen um die möglichen Auswirkungen wird die Kommission bei den Verhandlungen in der Lage sein, fundierte Entscheidungen zu treffen. Dabei konzentriert sich die Studie auf zwölf Handelsabkommen, die derzeit noch nicht umgesetzt werden – angefangen bei den Abkommen, die bereits ausgehandelt wurden (Kanada, Vietnam), über Abkommen, die sich noch in unterschiedlichen Verhandlungsstadien befinden (USA, Mercosur, Japan, Thailand, Indonesien und Philippinen) bis hin zu zwei Abkommen, die noch ausgehandelt werden müssen (Australien, Neuseeland) sowie zwei weiteren Abkommen, die eine Modernisierung bestehender Abkommen beinhalten (Türkei, Mexiko).

Kommissionsvizepräsident Jyrki Katainen und Agrarkommissar Phil Hogan stellten die Studie heute bei Pressekonferenz in Brüssel vor. Katainen verwies auf die dennoch positiven Auswirkungen: „ Für hochwertige europäische Agrarerzeugnisse ergibt sich ein positives Gesamtbild. Die Studie zeigt, dass es sensible Sektoren gibt, doch sie konzentriert sich nur auf einen Teil des Landwirtschaftssektors und geht auf eine ganze Reihe von Agrarerzeugnissen und Lebensmitteln nicht ein, bei denen erhebliches Wachstumspotenzial bei den Ausfuhren besteht. Dies alles findet umfassenden Niederschlag in der Verhandlungsstrategie der EU: Wir versuchen dabei, unsere anfälligen Sektoren durch Maßnahmen wie begrenzte Zollkontingente zu schützen und gleichzeitig, wann immer dies möglich ist, unsere Interessen weitestgehend durchzusetzen.“

„Zuwächse insbesondere im Bereich der verarbeiteten Lebensmittel wirken sich auch positiv auf die Primärproduktion aus. Die EU-Ausfuhren landwirtschaftlicher Rohstoffe sichern 1,4 Millionen Arbeitsplätze, und weitere 650 000 Arbeitsplätze in der Lebensmittelverarbeitung hängen ebenfalls von unserer Exportfähigkeit ab. Wie das kürzlich abgeschlossene Freihandelsabkommen mit Südkorea zeigt, profitiert die Wirtschaft der EU als Ganzes in hohem Maße vom Handel“ so Katainen weiter.

Insbesondere bei den verarbeiteten Lebensmitteln zeigt die Studie positive Folgewirkungen für die Primärproduktion. Die EU-Ausfuhren für landwirtschaftliche Rohstoffe fördern 1,4 Millionen Arbeitsplätze und weitere 650.000 Arbeitsplätze im Bereich der verarbeiteten Lebensmittelerzeugnisse.

Kommissar Hogan, weis darauf hin, dass die Ergebnisse der Studie zu den kumulativen Auswirkungen nicht als Prognose für den erfolgreichen Abschluss dieser zwölf Handelsabkommen verstanden werden dürfen, da die Studie auf einer Reihe sehr spezifischer Annahmen beruht, die sich ganz oder teilweise in der Verhandlungsposition der EU im Hinblick auf diese Abkommen niederschlagen könnten oder auch nicht. So wird in der Studie beispielsweise der mögliche Abbau nichttarifärer Maßnahmen außen vor gelassen, da es hierfür derzeit keine verlässlichen Schätzungen gibt. Die Nutzung begrenzter Zollkontingente für sensible Erzeugnisse, die in der Regel mit Handelsverhandlungen in Verbindung gebracht werden, ist wichtig, um für ein Gleichgewicht in der Landwirtschaft der EU sowie für Ausfuhrgewinne durch den Schutz der geografischen Angaben der EU zu sorgen.“

Erhebliche Zuwächse werden im Milch- und Schweinefleischsektor der EU erwartet, zwei Bereichen, die in den letzten Jahren zu kämpfen hatten und die nun Anzeichen einer Erholung zeigen. Andererseits macht die Studie deutlich, dass in den Sektoren Rindfleisch und Reis Risiken hinsichtlich der Handelsauswirkungen und eines Rückgangs der Erzeugerpreise bestehen. Das Ausmaß der Auswirkungen ist bei diesen verschiedenen Erzeugnissen unterschiedlich, je nachdem, ob das „ehrgeizige“ (vollständige Liberalisierung von 98,5 % aller Erzeugnisse und eine Zollsenkung bei 50 % der verbleibenden Erzeugnisse) oder das eher „konservative“ Szenario der Studie (vollständige Liberalisierung von 97 % und Zollsenkung bei 25 % der verbleibenden Erzeugnisse) zugrunde gelegt wird.

Weitere Informationen:

Die Mitteilung: Kommission legt Studie zu den Auswirkungen künftiger Handelsabkommen auf die Landwirtschaft vor

Die Ergebnisse der Studie

Pressekontakt: claudia [dot] guskeatec [dot] europa [dot] eu (Claudia Guske), +49 (30) 2280-2190 und margot [dot] tuzinaatec [dot] europa [dot] eu (Margot Tuzina), Tel.: +49 (30) 2280 2340

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
15. November 2016
Autor
Vertretung in Deutschland