Mariya Gabriel, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, sagte: „Die Forschung wird der Schlüssel dazu sein, Wissenslücken zu schließen und Lösungen für die Herausforderung der Bodengesundheit zu finden. Die neue EU-Bodenbeobachtungsstelle ist ein erster praktischer Schritt zur Umsetzung des Auftrags in der Bodengesundheit und Ernährung. Ich bin überzeugt, dass sie zu unserer Arbeit beiträgt, die Verschlechterung der Bodenqualität aufzuhalten und umzukehren.“
Janusz Wojciechowski, Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, fügte hinzu: „Die Gesundheit des Bodens rückt zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses und unterstreicht seine Bedeutung für die Ernährungssicherheit, sauberes Wasser, die biologische Vielfalt und eine bessere Bewältigung des Klimawandels. Forschung und Innovation werden entscheidend sein, um Lösungen zu finden, die vor Ort getestet und aufgegriffen werden können. Hier wird die EU-Strategie für Bodengesundheit und Ernährung in Verbindung mit der Gemeinsamen Agrarpolitik ein wirksames Instrument zur Förderung einer nachhaltigen Boden- und Flächenbewirtschaftung sein.“
Die Beobachtungsstelle wird von der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Kommission betrieben, die sich seit langem bei der Bereitstellung politisch relevanter Bodendaten und -informationen sowohl auf europäischer als auch auf globaler Ebene bewährt hat.
Gesunde Böden sind von entscheidender Bedeutung, damit die Klima- und Biodiversitätsziele im Rahmen des europäischen Grünen Deals erreicht werden können. Um saubere Luft, sauberes Wasser und sauberen Boden, gesunde Ökosysteme und ein gesundes Lebensumfeld für die Europäer zu gewährleisten, muss die EU die Verschmutzung besser verhindern, beheben, überwachen und darüber Bericht erstatten.
Die neue Bodenstrategie der EU ist Teil der Biodiversitätsstrategie für 2030 und aktualisiert die derzeitigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Bodenverschlechterung und zur Erhaltung der Bodenressourcen. Ziele sind u.a. der Schutz der Bodenfruchtbarkeit, Verringerung von Erosion und Versiegelung, Ermittlung von kontaminierten Flächen und die Sanierung geschädigter Böden.
Hintergrund
Die Prozesse der Bodenbildung und Regenerierung der Böden vollziehen sich extrem langsam. Böden zählen daher zu den nicht erneuerbaren Ressourcen. Die wichtigsten Prozesse, die zur Verschlechterung der Bodenqualität in der EU beitragen, sind Erosion, der sinkende Gehalt an organischen Stoffen, Verschmutzung, Versalzung, Verdichtung, Verarmung der biologischen Vielfalt der Böden, Versiegelung sowie Überschwemmungen und Erdrutsche.
Die Verschlechterung der Bodenqualität ist in ganz Europa ein schwerwiegendes Problem. Sie wird durch ungeeignete landwirtschaftliche oder forstwirtschaftliche Praktiken, Industrie, Fremdenverkehr, Verstädterung, die Anlage neuer Industriegebiete sowie durch Raumordnungsmaßnahmen verursacht beziehungsweise noch verschärft.
Weitere Informationen:
Daily News vom 4. Dezember 2020
EU-Science Hub: EU Soil Observatory launched to monitor trends of soil health in Europe
Konsultation: Gesunde Böden – eine neue Bodenstrategie der EU (bis 10. Dezember 2020)
Forschungsprogramm Horizont Europa, Mission: Caring for soil is caring for life
Pressekontakt: gabriele [dot] imhoffec [dot] europa [dot] eu (Gabriele Imhoff), Tel.: +49 (30) 2280-2820; claudia [dot] guskeec [dot] europa [dot] eu (Claudia Guske), +49 (30) 2280-2190,
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageerlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 4. Dezember 2020
- Autor
- Vertretung in Deutschland