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Vertretung in Deutschland
Presseartikel4. März 2020Vertretung in DeutschlandLesedauer: 2 Min

Situation an der griechischen Grenze: Kommission bekräftigt gesamteuropäische Verantwortung

Vor dem Sondertreffen der EU-Innenminister heute (Mittwoch) Nachmittag in Brüssel hat die EU-Kommission erneut auf Solidarität aller EU-Mitgliedstaaten mit Griechenland gepocht und zu einer strukturellen Lösung in der Migrationspolitik aufgerufen....

EU-Innenkommissarin Ylva Johansson ergänzte: „Unser Schwerpunkt ist es, dafür zu sorgen, dass aus einer kurzfristigen politischen Krise keine langfristige humanitäre Krise wird. Wir müssen zu unseren Werten stehen und strukturelle Lösungen für langfristige Probleme schaffen. Ich möchte die Mitgliedstaaten erneut dazu aufrufen, Solidarität mit Griechenland zu zeigen, auch in Form von Lösungen für die unbegleiteten Minderjährigen auf den Inseln.“

Auf der einen Seite besteht dringender Handlungsbedarf, um die unmittelbaren Herausforderungen zu bewältigen, mit denen Griechenland an seinen Land- und Seegrenzen zur Türkei konfrontiert ist, und um die Entwicklungen in Bulgarien und Zypern zu überwachen. Gleichzeitig sind strukturelle und nachhaltige Lösungen für die EU-Migrationspolitik als Ganzes erforderlich. Dazu will die Kommission bald ihre Vorschläge für einen neuen Pakt für Migration und Asyl vorlegen.

Als Beitrag zur außerordentlichen Tagung des Rates „Justiz und Inneres“ schlägt die Kommission folgende Maßnahmen zur Unterstützung Griechenlands vor:

- Die Mitgliedstaaten sollen die notwendigen Mittel bereitstellen, die für den Start von zwei schnellen Grenzinterventionsoperationen der Europäischen Grenz- und Küstenschutzagentur (Frontex) an den Land- und Seegrenzen zwischen Griechenland und der Türkei erforderlich sind.

- Frontex soll ein neues Rückführungsprogramm für die schnelle Rückführung von Personen ohne Aufenthaltsrecht in ihre Herkunftsländer koordinieren.

- Finanzielle Unterstützung von bis zu 700 Mio. Euro: 350 Mio. Euro stehen sofort zur Verfügung, um die Grenz- und Migrationssteuerung zu unterstützen, insbesondere um die Aufnahmekapazitäten, die freiwillige Rückkehr und die Infrastruktur für die Durchführung von Sicherheits- und Gesundheits-Screening-Verfahren zu unterstützen. Die Kommission wird einen Berichtigungshaushalt vorschlagen, um weitere 350 Mio. Euro zur Verfügung zu stellen.

- Die Mitgliedstaaten sollen auf den von Griechenland ausgelösten Katastrophenschutzmechanismus reagieren und medizinische Ausrüstung, Unterkünfte, Zelte, Decken und andere notwendige Güter bereitstellen.

- Die Mitgliedstaaten sollen dem Aufruf des Europäischen Unterstützungsbüros für Asylfragen nachkommen und 160 Experten für den Einsatz in Griechenland bereitstellen.

Darüber hinaus sollte die Zusammenarbeit mit den Westbalkanstaaten verstärkt werden, etwa über einen gemeinsamen Koordinationsmechanismus.

Hintergrund

Es besteht dringender Handlungsbedarf, um die unmittelbaren Herausforderungen zu bewältigen, mit denen Griechenland an seinen Land- und Seegrenzen zur Türkei konfrontiert ist, und um die Entwicklungen in Bulgarien und Zypern zu überwachen.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Kommissionvizepräsident Schinas besuchten gestern zusammen mit Parlamentspräsident Sassoli, Ratspräsident Michel und kroatischen Premierminister Plenkovic als amtierendem Ratsvorsitzenden die griechisch-türkische Landgrenze, um ihre volle Solidarität mit Griechenland zu bekunden und über europäische Unterstützungsmaßnahmen zu sprechen.

Auf Ersuchen der Kommission tritt heute ein außerordentlicher Rat Justiz und Inneres zusammen, um die Situation zu erörtern.

Mehr Informationen:

Pressemitteilung: Kommission legt Aktionsplan für Sofortmaßnahmen zur Unterstützung Griechenlands vor

Pressemitteilung zum Besuch von Kommissionspräsident von der Leyen an der griechisch-türkischen Grenze

Vollständiges Statement von Kommissionspräsidentin von der Leyen an der griechisch-türkischen Grenze

Pressekontakt: katrin [dot] ABELEatec [dot] europa [dot] eu ( Katrin Abele ) , Tel.: +49 (30) 2280-2140

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
4. März 2020
Autor
Vertretung in Deutschland