Auf dem Gipfel „Ernährung für Wachstum“ (N4G) in Paris hat die Europäische Kommission eine neue Mittelzusage in Höhe von 3,4 Milliarden Euro zur weltweiten Bekämpfung der Unterernährung bis 2027 angekündigt. Damit knüpft sie an ihre laufenden Bemühungen an, alle Formen der Unterernährung zu verringern und ernährungsbezogene Maßnahmen weltweit zu fördern.
Hadja Lahbib, EU-Kommissarin für Gleichberechtigung, Krisenvorsorge und –management sagte: „Seit dem ersten Gipfel „Ernährung für Wachstum“ im Jahr 2013 hat die EU mutige Zusagen in mutiges Handeln verwandelt und damit bei der Bekämpfung der Unterernährung eine Führungsrolle übernommen. Unsere heutige Mittelzusage unterstreicht erneut unser unerschütterliches Engagement für eine bessere Ernährung von Müttern und Kindern, stärkere Lebensmittelsysteme und einen besseren Gesundheits- und Sozialschutz dort, wo sie am dringendsten benötigt werden. Die Europäische Union wird weiterhin mit gutem Beispiel vorangehen und niemanden zurücklassen.“
Unterstützung von Partnerländern mit hoher Unterernährung von Kindern
Die Investitionen der EU werden sich auf die Unterstützung von Partnerländern konzentrieren, die von einer hohen Unterernährung von Kindern betroffen sind, darunter insbesondere afrikanische Länder südlich der Sahara. Zielgruppen sind vor allem Kinder unter fünf Jahren sowie junge Schwangere und stillende Mütter, die unter schwerer akuter Unterernährung leiden. Bei der Unterstützung werden die spezifischen Bedürfnisse jedes Landes berücksichtigt, wobei der Schwerpunkt auf den am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen liegt, die in den am wenigsten entwickelten und am meisten gefährdeten Regionen leben.
Jozef Síkela, EU-Kommissar für internationale Partnerschaften sagte: „Die EU setzt sich seit Langem für die Bekämpfung der Unterernährung ein, da Ernährungssicherheit und Gesundheit die Grundlage für alle anderen Entwicklungsinitiativen bilden. Die heutige Mittelzusage der EU wird dazu beitragen, die Unterernährung umfassend anzugehen, indem sie weltweit nachhaltige und widerstandsfähige Lebensmittelsysteme unterstützt und die am stärksten durch Unterernährung gefährdeten Menschen erreicht.“
Auch auf globaler und regionaler Ebene setzt die EU ihr Engagement fort und fördert dort erfolgreich Initiativen zur Stärkung der Ernährungspolitik und der internationalen Zusammenarbeit im Bereich Forschung und Entwicklung.
Die heutige Mittelzusage folgt auf die frühere Zusage der EU in Höhe von 2,5 Milliarden Euro für den Zeitraum 2021-2023, die auf dem N4G-Gipfel in Tokio verkündet worden war. Die EU übertraf ihre ursprüngliche Zusage um fast 1,9 Milliarden Euro und stellt letztlich insgesamt 4,4 Milliarden Euro bereit.
Um eine möglichst große Wirkung zu erzielen, investiert die EU im Rahmen ihrer Global-Gateway-Strategie in wichtige Infrastrukturen, verbessert den Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen, unterstützt lokale Wertschöpfungsketten im Agrar- und Lebensmittelsektor und fördert nachhaltiges Wirtschaftswachstum.
Hintergrund
Die Europäische Union unterstützt globale, regionale und länderspezifische Initiativen für Ernährungspolitik, internationale Zusammenarbeit im Bereich des Datenaustauschs sowie für Ernährungsforschung und technologische Entwicklung. Darüber hinaus leistet die EU humanitäre Hilfe zur Bekämpfung schwerer akuter Unterernährung und bietet Hunderttausenden schutzbedürftigen Kindern in abgelegenen, instabilen oder von Konflikten betroffenen Gebieten lebensrettende Behandlungen an.
Durch die Einbeziehung des Themas Ernährung in ihre Programmplanung stärkt die EU die Verknüpfung von humanitären und Entwicklungsmaßnahmen, da sektorübergreifende Ansätze entscheidend sind, um die Ursachen der Unterernährung zu bekämpfen.
Die vor Ort erzielten Ergebnisse sind vielversprechend: Die EU-Investitionen haben die Ernährung von Müttern und Kindern erheblich verbessert, wobei die Partnerländer auf dem richtigen Weg sind, die Zahl der unter Wachstumsverzögerung leidenden Kinder unter fünf Jahren bis 2025 um mindestens 7 Millionen zu senken.
Die Gipfeltreffen „Ernährung für Wachstum“ (N4G) haben entscheidend zu schnelleren Fortschritten auf dem Weg zu einer Welt ohne Unterernährung beigetragen. Seit 2013 haben die Gastländer, darunter das Vereinigte Königreich, Brasilien, Japan und jetzt Frankreich, diese globalen Veranstaltungen genutzt, um Mittelzusagen zu mobilisieren und die Bemühungen mit Regierungen, Gebern, der Zivilgesellschaft und dem Privatsektor zu koordinieren, was zu wirkungsvollen Ergebnissen und einer weltweit verbesserten Ernährungslage geführt hat.
Weitere Informationen
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 27. März 2025
- Autor
- Vertretung in Deutschland