Nr. 13 vom 16. April 2025
EU-Nachrichten
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EU-Nachrichten 16.4.2025: | Erderwärmung | US-Zölle | Entwaldungsverordnung | Verbraucherschutz | Sichere Drittstaaten | Europa vor Ort: ED Aachen/REP Bonn | Europa in Zahlen: multimodales Reisen | EuropaDialog zum Clean Industrial Deal | Lern-Plattform Entdecke Europa
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Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Heute erscheinen wir schon einen Tag früher als sonst – weil die Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland von morgen an bis einschließlich Montag geschlossen sein wird. Für journalistische Anfragen verweisen wir auf das Presse-Team in Brüssel, auf dieser Seite hier sind die entsprechenden Kontaktdaten aufgeführt.
Viele Grüße vom Presseteam der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin. Haben Sie noch eine schöne Woche und erholsame Ostertage! In der nächsten Woche setzen wir mit diesem Newsletter aus und melden uns am 24. April wieder.
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Highlights
2024 war für Europa das bisher wärmste (seit Beginn der Aufzeichnung) und unser Kontinent ist derjenige, der sich am schnellsten erwärmt - und zwar etwa doppelt so schnell wie der weltweite Durchschnitt. Das geht aus dem jüngsten Jahresbericht hervor, den der Copernicus-Dienst der EU zusammen mit der Weltorganisation der Vereinten Nationen für Meteorologie (WMO) veröffentlicht hat: der Europäische Klimazustand 2024, der auch eine deutliche Kluft auf dem europäischen Kontinent belegt: Im Osten extreme Hitze und Trockenheit, im Westen warm und ungewöhnlich nass, mit den größten Überschwemmungen seit 2013. Mehr Details zur Erderwärmung und den Auswirkungen hier und in Grafiken aufbereitet (Spoiler: viel rot für heiß, blau für nass und braun für trocken) in unserem Instagram-Post hier.
Zeit und Raum für Verhandlungen schaffen – das ist die Strategie der EU mit Blick auf die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Die Europäische Union hat ihre Gegenmaßnahmen gegen ungerechtfertigte US-Zölle gestoppt, diese Pause wurde gestern rechtswirksam. Mehr Details hier. Und passend dazu hier noch das Read-out des Telefongesprächs von Kommissionspräsidentin von der Leyen mit dem Premierminister von Singapur Wong.
Den Verwaltungsaufwand verringern, aber die Ziele der Verordung wahren – das ist das Ziel der neuen Leitfäden für die Umsetzung der Entwaldungsverordnung, die die Kommission vorgelegt hat. Die Unternehmen werden weniger Sorgfaltserklärungen einreichen müssen, die Dateneingabe soll einfach und effizient ablaufen. Details hier.
Früher hieß es Rapex, heute Safety Gate – das EU-Warnsystem für gefährliche Produkte. Der Jahresbericht für 2024 weist 4.137 Warnmeldungen aus, das ist die höchste Zahl seit 2003, als das System in Betrieb ging. Dieser Trend belegt die zunehmende Wirksamkeit des Systems und dass die Behörden die Plattform häufiger nutzen, um potenzielle Gefahren für die Verbrauchersicherheit zu melden und zu bekämpfen. Mehr dazu hier.
Die Kommission schlägt vor, Schlüsselelemente des Migrations- und Asylpakets vorzuziehen. Asylanträge, die wahrscheinlich unbegründet sind, sollen schneller und effizienter bearbeitet werden. Dazu kommt der Vorschlag, eine erste EU-Liste sicherer Herkunftsstaaten zu erstellen – mit Bangladesch, Kolumbien, Kosovo, Ägypten, Indien, Marokko und Tunesien. Details hier.
Weitere Pressemitteilungen zu aktuellen Themen finden Sie hier (Vertretung der Kommission in Berlin) und hier (Presseraum/Sprecherdienst der Kommission in Brüssel). Für unseren täglichen Newsletter kann man sich hier anmelden. Und folgen Sie uns gerne auch auf den sozialen Medien: Facebook, X, Instagram.
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Europa vor Ort
Dreiländereck, Dreiländerfest - der Europatag 2025 Anfang Mai wird am Dreiländerpunkt groß begangen. Dort stoßen Deutschland, Belgien und die Niederlande zusammen, und dort findet am 9. und 10. Mai ein Europafest statt: Mit Musik und Tanz, einem Quiz, mit Spezialitäten aus den Regionen und einem Markt der Möglichkeiten mit Informationen darüber, welche grenzüberschreitenden Projekte es gibt. Details zum Programm gibt es hier, dort findet man auch Informationen, wann die kostenlosen Busse zwischen Aachen und dem Veranstaltungsort fahren.
Auf dem Europafest wird es auch eine Kunstausstellung geben mit Plakaten, die Jugendliche aus allen drei Ländern gestaltet haben. Den vorausgegangenen Wettbewerb für Schulklassen haben die Vertretungen der Europäischen Kommission in den drei EU-Mitgliedstaaten Deutschland (Regionalvertretung in Bonn), Belgien (Brüssel) und den Niederlanden (Den Haag) gestartet. Das Motto: Was bedeutet die Europäische Union für uns? Für die Gewinnerklassen gibt es eine Preisverleihung, das abwechslungsreiche Tagesprogramm endet am Abend mit einem Konzert und einer Drohnenshow.
Das Europafest ist einer von vielen Höhepunkten im Europamonat Mai für das EUROPE DIRECT in Aachen – es ist eines von insgesamt 50 dieser Bürgerbüros in Deutschland und 438 in der EU (mehr Info zu diesem Netzwerk hier). Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beantworten Fragen rund um die EU, organisieren Veranstaltungen zu aktuellen Themen, geben der europäischen Politik ein lokales Gesicht. Und hier in dieser Rubrik stellen wir regelmäßig diese Arbeit vor Ort vor.
Das ED in Aachen gibt es schon seit zwanzig Jahren, es ist bei der Stadt angesiedelt (und von der Kommission mitfinanziert) und im historischen Grashaus zu finden. Öffnungszeiten Di bis Do 12 bis 16 Uhr, Fr 10 bis 14 Uhr und nach Vereinbarung. Mehr allgemeine Info hier und Details zu den Aachener Veranstaltungen des ED im Mai hier. Es gibt u.a. Workshops und Vorträge, eine Fahrt nach Brüssel zum Tag der offenen EU-Einrichtungen am 10. Mai und am 13. Mai eine Diskussionsveranstaltung mit dem Leiter der regionalen Kommissionsvertretung Bonn, Stefan Lock, zu den Erwartungen der Menschen an die EU (Link hier).
Und wer die Grenzregion Aachen und Europa in einem Atemzug nennt, denkt automatisch an den Internationalen Karlspreis. In diesem Jahr (am 29.5.) wird er der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen verliehen. Die Begründung der Jury kann man hier nachlesen. Rund um die Preisverleihung findet auf dem Katschhof das Volksfest “Karlspreis LIVE” statt - mit Musik, Kultur und Informationen rund um Europa. Eine Anlaufstelle für Besucherinnen und Besucher, die sich informieren wollen, sind die beiden nebeneinander liegenden Infostände vom EUROPE DIRECT Aachen und der Kommissionsvertretung Bonn.
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Europa in Zahlen
Moderne Mobilität: Nachfrage nach komfortablem und multimodalem Reisen steigt
Reisende in Europa wollen mehr multimodales Reisen – also mit einer Kombination verschiedener Verkehrsmittel (Bus, Bahn, Flugzeug) ihr Ziel erreichen. Das geht aus einer aktuellen Eurobarometer-Umfrage hervor.
Was auffällt: dass es keine optimierte All-in-One-Buchungslösung gibt, schreckt viele von solchen multimodale Reiseoptionen ab. Bei Online-Buchungsdiensten, die bereits von 76 Prozent der Europäerinnen und Europäer genutzt werden, bestehen immer noch Schwierigkeiten, verschiedene Verkehrsträger zu kombinieren und zuverlässige Online-Buchungsmöglichkeiten zu finden.
Schwierigkeiten bei der Buchung komplexer Reisen
Die Umfrage zeigt, dass 35 Prozent der Reisenden in Europa (in Deutschland 36 Prozent) Schwierigkeiten haben, Tickets zu buchen, die verschiedene Verkehrsträger wie Luft-Bahn- oder Zug-Bus-Verbindungen kombinieren. 31 Prozent (in Deutschland 32 Prozent) buchen solche Reisen aufgrund der Komplexität des Buchungsprozesses und des Fehlens klarer, benutzerfreundlicher Optionen nicht.
Bei Bahnfahrten gaben 24 Prozent (Deutschland 22 Prozent) an, bei der Buchung von Fahrkarten mehrerer Betreiber Schwierigkeiten zu haben, und 43 Prozent (Deutschland 41 Prozent) buchen daher Bahnfahrten mit Fahrkarten mehrerer Betreiber nicht.
Herausforderungen bei der Online-Ticketbuchung
Trotz der Bequemlichkeit digitaler Plattformen geben 22 Prozent an, dass Online-Ticketing-Systeme nicht immer alle verfügbaren Tarife oder Reiseoptionen bieten. Versteckte Kosten sind nach wie vor ein Problem für 19 Prozent, (Deutschland 17 Prozent). Die Transparenz bei digitalen Buchungsplattformen ist daher ein entscheidendes Thema.
Digitale Lösungen und die Zukunft der Buchungsalternativen
Die Kommission will die Verbesserung der digitalen Mobilitätsdienste voranbringen. Die Ergebnisse der Umfrage werden daher in die Verordnung über die einheitliche digitale Buchung und Fahrkartenausstellung und die Initiative für multimodale digitale Mobilitätsdienste einfließen.
Die Umfrage unter knapp 26.000 Teilnehmenden fand zwischen dem 28. August und dem 4. September 2024 statt. Weitere Ergebnisse finden Sie hier.
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Veranstaltungen
Wie viel „Green” ist im Clean Industrial Deal der EU?
Unter diesem Titel laden wir am 30. April ab 18 Uhr zu unserem EuropaDialog ein. Ob vor Ort bei uns im Europäischen Haus in Berlin oder online dazugeschaltet – verfolgen Sie die Diskussion darüber, wie sich das zukunftsweisende EU-Programm auf Umwelt, Wertschöpfung und Gesellschaft auswirkt. Nach dem Grußwort der Kommissionsvertreterin in Deutschland Barbara Gessler diskutieren Ulrike Beland (Deutsche Industrie- und Handelskammer), Niels Schuster (Generaldirektion Klimapolitik/EU-Kommission) und Sylwia Andralojc-Bodych (Germanwatch).
Die Veranstaltung wird von der Hochschulgruppe der Jungen Europäischen Föderalist:innen Berlin-Brandenburg in Kooperation mit dem Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments und der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland organisiert. Anmeldung bis Montag, den 28. April 2025, 10 Uhr, über diesen Link. Mehr Informationen über die Veranstaltung und die Referentinnen und Referenten finden Sie hier.
Relaunch der Lern-Plattform #Entdecke Europa
Was ist eigentlich Europa? Und was ist die Europäische Union? Diese und viele weitere Fragen rund um die EU beantwortet die digitale Plattform #EntdeckeEuropa www.entdecke-europa.com, die im Unterricht eingesetzt werden kann. Die Plattform, die gerade von der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in Bonn aktualisiert wurde, bereitet Inhalte verständlich und ansprechend in Video und Audio auf.
Das Projekt will Jugendlichen und jungen Erwachsenen zeigen, welche Rolle Europa in ihrem Alltag spielt. Die Plattform richtet sich auch an Pädagoginnen und Pädagogen und stellt ein Begleitheft zur Verfügung. Hier gibt es eine Einführung in die Thematik und Struktur des Angebots und weiterführende Dokumente zur Vor- und Nachbereitung. Das Angebot ist zeitlich so konzipiert, dass während einer Schulstunde von 45 Minuten die EU-Institutionen Europäische Kommission, Europäisches Parlament und der Rat der Europäischen Union virtuell besucht werden können.
Weitere Veranstaltungen bzw. Termine finden Sie hier in unserem Überblick auf die kommenden Tage. Sie können unsere Terminvorschau auch abonnieren.
Archiv: Frühere Ausgaben der EU-Nachrichten finden Sie hier.