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Vertretung in Deutschland
  • Pressemitteilung
  • 30. September 2024
  • Vertretung in Deutschland
  • Lesedauer: 2 Min

Libanon: EU stellt 10 Millionen Euro Soforthilfe bereit - Sondertreffen der EU-Außenminister einberufen

Die Europäische Kommission hat zusätzliche humanitäre Hilfe in Höhe von 10 Millionen Euro für den Libanon angekündigt. Das Geld soll den Menschen in dem Land helfen, die von der anhaltenden Eskalation der Feindseligkeiten zwischen der Hisbollah und Israel betroffen sind. Der Hohe Vertreter der EU für Sicherheits- und Außenpolitik Josep Borrell hat für Montagnachmittag eine informelle Videokonferenz der EU-Außenminister einberufen, um über die aktuelle Lage im Libanon zu beraten. 

Der für Krisenmanagement zuständige Kommissar Janez Lenarčič sagte: „Angesichts der raschen Eskalation der Feindseligkeiten sind die Menschen im Libanon extremer Gewalt ausgesetzt, wobei unschuldige Zivilisten den Preis für die Auseinandersetzungen zwischen der Hisbollah und Israel zahlen. Mit dieser Soforthilfemaßnahme wollen wir den Menschen im Libanon, sowohl Einheimischen als auch Flüchtlingen, die von der Eskalation der Feindseligkeiten betroffen sind, unverzüglich eine Rettungsleine bieten. Zu diesem Zeitpunkt müssen sich alle Parteien mehr denn je an das humanitäre Völkerrecht halten.“

Soforthilfe für Grundbedürfnisse 

Mit dieser Soforthilfe sollen die dringendsten Bedürfnisse wie Schutz, Nahrungsmittelhilfe, Unterkünfte und Gesundheitsversorgung gedeckt werden. Die EU ist bereit, weitere Unterstützung zu leisten, indem sie alle verfügbaren Nothilfeinstrumente mobilisiert, u. a. durch die Nutzung des Katastrophenschutzverfahrens.

Im Jahr 2024 stellte die EU 74 Millionen Euro an humanitärer Hilfe für gefährdete Bevölkerungsgruppen in Libanon zur Verfügung, darunter auch diese Zuweisung.

Mindestens 90.530 neue Vertriebene im Libanon 

Der Konflikt hat im Libanon zu einer Vertreibung der Bevölkerung aus den an Israel angrenzenden Gebieten geführt, wobei die jüngsten Daten auf mindestens 90.530 neue Vertriebene im Libanon hinweisen, zusätzlich zu den fast 112.000 Vertriebenen seit Oktober 2023. Es gibt bereits Hunderte von Opfern und Verletzten unter der Zivilbevölkerung.

Hintergrund

Die Menschen im Libanon, einschließlich der Flüchtlinge, leiden bereits unter einem hohen Maß an Armut und Ernährungsunsicherheit und haben nur begrenzten Zugang zu Dienstleistungen. Schätzungen zufolge sind fast 2 Millionen libanesische und syrische Flüchtlinge von Ernährungsunsicherheit betroffen. Es wird erwartet, dass diese Zahl weiter steigen wird.

Seit 2011 hat die EU über 941 Millionen Euro an humanitärer Hilfe bereitgestellt, um den dringenden Bedarf der libanesischen Bevölkerung und der Flüchtlinge zu decken.

Da sich die Lage für die libanesische Bevölkerung insgesamt verschlechtert hat, insbesondere seit 2019, wird die humanitäre Hilfe der EU sowohl an Syrer als auch an Libanesen geleistet, die sie am dringendsten benötigen.

Die EU hat auch eine Reihe von Brüsseler Syrien-Konferenzen organisiert, um die Bedürfnisse der syrischen Flüchtlinge und der Aufnahmegemeinschaften im Libanon anzusprechen. Mit unserer humanitären Hilfe unterstützen wir gefährdete Bevölkerungsgruppen bei der Deckung ihrer Grundbedürfnisse durch Gesundheitsversorgung, Bildung, Schutz und Rechtsberatung.

Weitere Informationen

Vollständige Pressemitteilung

Pressekontakt: Martha Schillmöller, Tel.: +49 30 2280-2200. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
30. September 2024
Autor
Vertretung in Deutschland