Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den Spatenstich für das Halbleiterwerk der European Semiconductor Manufacturing Company (ESMC) in Dresden als Bestätigung dafür bezeichnet, dass Europa ein weltweit angesehenes Innovationszentrum ist: „Der größte Chip-Hersteller der Welt kommt zu uns und schließt sich mit drei der wichtigsten Unternehmen Europas zusammen. Und das kommt uns weit über Dresden und Sachsen hinaus zugute.“
Win-Win-Situation
Von der Leyen nannte konkret 11.000 neue Arbeitsplätze in der Region und in Europa, Zugang der europäischen Unternehmen zu neuen Technologien und Produktionskapazitäten, zuverlässigere Lieferketten und neue maßgeschneiderte Produkte; der taiwanesische Konzern TSMC profitiere seinerseits von einer Diversifizierung Richtung Europa in Zeiten wachsender geopolitischer Spannungen und einem besseren Zugang zu den europäischen Stärken wie der Automobilindustrie und dem Binnenmarkt. „Das ist eine wahre Win-Win-Situation.“
Wirtschaftsstandort Dresden
Von der Leyen würdigte den Standort Dresden mit seiner Nähe zu vielen Top-Unternehmen der Autoindustrie. In Sachsen verbinde sich fachliches Können der Menschen mit unternehmerischem Mut und einer weitsichtigen wirtschaftspolitischen Strategie. „Das schmeckt nach Zukunft, nach Chancen und langfristigen Wohlstandsperspektiven für eine ganze Region.“ Europa habe dafür seinen Beitrag geleistet.
Silicon Saxony: Cluster für Innovationen
Die Kommissionspräsidentin betonte, hier gebe es einen in Europa einzigartigen Cluster für Innovationen. „Silicon Saxony bietet alles, was Europa für Investoren und Innovatoren attraktiv macht.“ Dazu gehöre ein attraktives Arbeitskräftepotential und eine beeindruckende Zusammenarbeit von Start-ups und Weltkonzernen ebenso wie von Unternehmen und Hochschulen. „Europa ist viel innovativer, als viele wissen. Die Forschung und Entwicklung im Bereich der Halbleiter, die hier bei uns geleistet wird, ist rund um den Globus anerkannt. Wir bauen extrem leistungsfähige Computer. Die weltweit führenden Anlagenbauer für Chips kommen hier aus Europa.“
Fabrik ist eine „neuartige Anlage“ und damit beihilfeberechtigt
Das Halbleiterwerk in Dresden wird nach dem europäischen Chip-Gesetz als neuartige Anlage eingestuft. Von der Leyen betonte, dass die dort hergestellten Produkte nirgendwo sonst in Europa vorhanden oder auch nur geplant sind. „Das bedeutet, dass dieses Werk auch auf nationaler Ebene finanzielle Unterstützung erhalten darf. So haben wir heute Morgen Beihilfen Deutschlands für dieses Projekt genehmigt, in Höhe von 5 Milliarden Euro. Seit seinem Start hat das europäische Chip-Gesetz bereits öffentliche und private Investitionszusagen in der Größenordnung von 115 Milliarden Euro ausgelöst. Das ist für Europas Chip-Branche wirklich eine Investitionsrevolution.“
Mehr zur beihilferechtlichen Entscheidung von heute lesen Sie hier. Detaillierte Informationen zum Europäischen Chip-Gesetz mit dem Ziel, Europas Anteil an der weltweiten Chip-Produktion zu verdoppeln und auf 20 Prozent zu erhöhen, finden Sie hier.
Globales Wettrennen um die Technologien von morgen
In ihrer Rede betonte von der Leyen, dass die nächste Europäische Kommission die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit als zentrale Säule verfolgen wird. Die Kommissionspräsidentin kündigte einen Vorschlag für einen neuen europäischen Fonds für Wettbewerbsfähigkeit an. Innerhalb der ersten 100 Tage der neuen Amtszeit werde sie zudem einen neuen Deal für eine saubere Industrie vorschlagen, mit dem Fokus auf Zugang zu günstiger Energie und günstigen Rohstoffen. Und drittens gehe es darum, eine Union der Kompetenzen zu sein, mit einer hochwertigen Ausbildung für hochwertige Jobs. „Das globale Wettrennen um die Technologien von morgen hat begonnen. Und ich will, dass Europa einen Gang zulegt.“
Weitere Informationen
Redemanuskript in voller Länge
Europäisches Chip-Gesetz, in Kraft getreten am 21.9.2023
Pressekontakt: birgit [dot] schmeitznerec [dot] europa [dot] eu (Birgit Schmeitzner), Tel.: +49 (30) 2280-2300 und nikola [dot] johnec [dot] europa [dot] eu (Nikola John), Tel.: +49 (30) 2280 2410. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageerlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 20. August 2024
- Autor
- Vertretung in Deutschland