Nr. 10 vom 20. März 2025
EU-Nachrichten
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EU-Nachrichten 20.3.2025: | Weißbuch Verteidigung | REARM Europe | Spar- und Investitionsunion | Metall-Aktionsplan | Europa in Zahlen: Lebenserwartung | Livestream Weißbuch-Diskussion | EU-Lernecke
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Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Wir sind mitten in einer vollgepackten Woche: in Brüssel läuft gerade der Gipfel der Staats- und Regierungschefs und -chefinnen, auch mit den gestrigen Vorschlägen der Kommission auf dem Tisch, die wichtig sind auf dem Weg Europas durch eine geopolitisch sehr herausfordernde Zeit: Sicherheit und Verteidigung, Wettbewerbsfähigkeit, wirklich integrierte europäische Kapitalmärkte, bezahlbare Energie.
Unser Team ist krankheitsbedingt ausgedünnt, das wirkt sich auch auf diesen Newsletter aus. Wir beschränken uns in dieser Ausgabe auf die wichtigsten Themen. Europa vor Ort gibt es dann wieder in der kommenden Woche.
Viele Grüße vom Presseteam der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin. Haben Sie noch eine schöne Woche und bleiben Sie gesund!
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Highlights
Wie stellt sich die EU sicherheitspolitisch neu auf? Eine Vision dafür entwirft das gestern vorgestellte Weißbuch zur Zukunft der europäischen Sicherheit und der damit verbundene Plan ReARM. Dabei geht es um einen finanziellen Hebel für die EU-Länder, um schneller und mehr Waffen zu kaufen. 2030 ist dabei eine erste zeitliche Marke, bis dahin soll die Bereitschaft Europas gestärkt sein. Mehr Details hier. Bei vertieftem Interesse am Weißbuch sei noch auf unsere Rubrik Veranstaltungen und Tipps weiter unten verwiesen – am Freitag gibt es einen Livestream von einer Paneldiskussion in Berlin, bei der Kommissar Kubilius das Weißbuch vorstellt.
Den Wohlstand der Menschen in Europa fördern, Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit in der EU steigern – das ist das Ziel der Spar- und Investitionsunion (SIU), die die Kommission vorgestellt hat. Für dieses Ziel sind mehr und bessere Investitionen nötig – in dreistelliger Milliarden-Höhe. Investieren können durchaus auch Sparerinnen und Sparern, die in der EU insgesamt rund 10 Billionen Euro auf den Bankkonten haben. Bankeinlagen sind sicher und leicht zugänglich, bessere Konditionen und höhere Renditen lassen sich aber an den Kapitalmärkten erzielen. Teil der SIU-Strategie ist es nun, Privatkunden ein günstigeres Umfeld für Anlagen zu schaffen und ihr Finanzwissen zu vergrößern. Wie sparende Menschen und Unternehmen profitieren sollen, dazu mehr hier.
Wenn es um die Wettbewerbsfähigkeit von Europa geht, ist die Stahl- und Metallindustrie eine wichtige Branche. Sie war schon immer ein Wohlstandsmotor und soll das auch künftig bleiben, dann mit sauberem Stahl der nächsten Generation. Was der gestern vorgelegte Aktionsplan für die Branche vorsieht, haben wir hier zusammengefasst. Vorgestellt wurde der Plan vom Exekutiv-Vizepräsidenten der Kommission, Stéphane Séjourné. Er ist heute dazu auch in Duisburg bei thyssenkrupp Steel und spricht dort mit Arbeitgeber- wie Arbeitnehmerseite. Séjourné wird noch andere wichtige Stahlstandorte in der EU besuchen und Gespräche mit Industrie und Politik über den Aktionsplan führen.
Weitere Pressemitteilungen zu aktuellen Themen finden Sie hier (Vertretung der Kommission in Berlin) und hier (Presseraum/Sprecherdienst der Kommission in Brüssel). Für unseren täglichen Newsletter kann man sich hier anmelden. Und folgen Sie uns gerne auch auf den sozialen Medien: Facebook, X, Instagram.
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Europa in Zahlen
Wer im vergangenen Jahr geboren wurde, hatte statistisch gesehen eine Lebenserwartung von 81,4 Jahren. Daten von Eurostat für das Jahr 2023 zeigen, dass damit der Covid-bedingte Rückgang in den Jahren 2020 und 2021 ausgeglichen wurde. Die 81,4 Jahre sind mehr als im Jahr 2019 und die höchste Lebenserwartung seit dem Jahr 2002. Für Deutschland belegt die Statistik für Babys, die 2023 geboren wurden, eine allgemeine Lebenserwartung von 81,1 Jahren.
Deutliche regionale Unterschiede
Betrachtet man die Regionen in der EU, so gibt es Spitzenreiter: die spanische Region Comunidad de Madrid hat mit 86,1 Jahren den höchsten Wert, gefolgt vom italienischen Trentino (85,1 Jahre), Åland in Finnland (85,1 Jahre), der spanischen Provinz Navarra in Spanien und der italienischen Provinz Bozen mit je 85,0 Jahren Lebenserwartung.
Am anderen Ende der Statistik ist Bulgarien mit drei der fünf Regionen mit der niedrigsten Lebenserwartung stark vertreten: Severozapaden (73,9 Jahre), Severen tsentralen (75,2 Jahre) und Yugoiztochen (75,1 Jahre). Dazu kommen noch das ungarische Észak-Magyarország (74,9 Jahre) und Mayotte in Frankreich (74,9 Jahre).
In Deutschland hat Tübingen den höchsten Wert: 82,8 Jahre. Details kann man hier einsehen.
Frauen leben im Schnitt 5,3 Jahre länger
Die Statistiken belegen eine Lebenserwartung bei der Geburt im Jahr 2023 von EU-weit 84,0 Jahren für Frauen und 78,7 Jahren für Männer. Der Unterschied beträgt also 5,3 Jahre.
Die Werte variieren in den EU-Mitgliedstaaten. In Lettland haben Frauen statistisch gesehen 10,1 Jahre mehr Lebenszeit als Männer, in Litauen sind es 9 Jahre, in Estland 8,8 Jahre. Die geringsten geschlechtsspezifischen Unterschiede gab es in den Niederlanden (3,0 Jahre) sowie in Schweden und Luxemburg (3,3 Jahre).
Für Deutschland weisen die Statistiken einen Unterschied von 4,8 Jahren aus: für Männer Jahrgang 2023 wird eine Lebenserwartung von 78,7 Jahren angegeben, für Frauen sind es 83,5 Jahre.
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Veranstaltungen und Tipps
Was steht im EU-Weißbuch zur Verteidigung? Antworten im Livestream
Morgen Nachmittag geht es im Europäischen Haus um die Vision der EU-Kommission für die Zukunft der europäischen Verteidigung. Details hier. Die Teilnahme vor Ort ist nur auf Einladung möglich, aber wir streamen die Diskussion mit dem für Verteidigung zuständigen Kommissar Andrius Kubilius (und zwar in der deutschen Übersetzung, die Diskussion findet auf Englisch statt) live auf YouTube und Facebook.
Angebote für den Unterricht – Material rund um die EU frei zugänglich
Auf der Lernecke Europa werden alle Lehrkräfte fündig, die die EU in ihrem Unterricht spielerisch erklären oder auch ganz gezielt ein Thema behandeln wollen: Ob Künstliche Intelligenz, Klimaschutz, Digitales, Steuern oder auch einfach, worum es in der EU geht oder wie sie gewachsen ist. Link hier.
Vom Grundschulalter bis in die Sek II – vom Puzzle, Brettspiel (zum Selbstausdrucken) über Quiz, Broschüren, Online-Lernspiele, Rollen- oder Planspiele, Videos und Powerpoints ist alles vorhanden – sogar in unterschiedlichen Sprachen. Für den Fremdsprachenunterricht könnten sich insbesondere Comics eignen.
Einige Highlights und Empfehlungen haben wir in unserem aktualisierten Flyer herausgehoben: Schauen Sie auf unserer Bildungsseite (Link) vorbei und lernen Sie das kostenfreie Material für Ihren Unterricht genauer kennen.
Weitere Veranstaltungen bzw. Termine finden Sie hier in unserem Überblick auf die kommenden Tage. Sie können unsere Terminvorschau auch abonnieren.
Archiv: Frühere Ausgaben der EU-Nachrichten finden Sie hier.