Nr. 34 vom 10. Oktober 2024
EU-Nachrichten 10.10.2024: Ungarische Ratspräsidentschaft | Von der Leyen in Moldau | Digitale EU-Reise-App | EU-gefördertes Umspannwerk in Bayern | EU-Kneipenquiz Bremen| Energieverbrauch Verkehr | Lehrmaterial Desinformation| Buchmesse | CETA-Evaluierung
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Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Gemeinsam für Europa – dieser Gedanke trägt unsere Arbeit in der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland. Das Team ist dabei auf drei Standorte verteilt: Berlin, München und Bonn. Anfang der Woche waren wir alle im Europäischen Haus am Brandenburger Tor, wir haben uns über unsere Arbeit ausgetauscht und darüber, was wir ändern und besser machen können. Es war intensiv und produktiv, echtes Teamwork eben. Wer wir sind? Alle Kontakte und Zuständigkeiten sind hier zu finden, und wer die Gesichter zu den Namen sehen will - hier bitteschön!
Viele Grüße vom Presseteam der Kommissionsvertretung, haben Sie noch eine schöne Woche!
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Highlights
Das Europäische Parlament hat gestern über die ungarische Ratspräsidentschaft debattiert und über die Prioritäten, die Ungarn für das zweite Halbjahr 2024 gesetzt hat. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hielt eine Rede zu den drei drängendsten Fragen: Ukraine, Wettbewerbsfähigkeit und Migration. An die Menschen in Ungarn gerichtet betonte von der Leyen, „10 Millionen Ungarinnen und Ungarn sind 10 Millionen gute Gründe, unsere Zukunft gemeinsam zu gestalten.“ An den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán richtete sie den Appell, auf der Grundlage von europäischer Souveränität und Solidarität zu handeln. Eine Zusammenfassung lesen Sie hier, die Rede im vollen Wortlaut hier.
Heute ist EU-Kommissionpräsidentin von der Leyen in Chișinău, der Hauptstadt der Republik Moldau. Sie stellt ein Unterstützungspaket für das Land vor. Der Wachstumsplan im Umfang von 1,8 Milliarden Euro berge das Potential, die Größe der Wirtschaft des Landes in einem Jahrzehnt zu verdoppeln, so die Kommissionpräsidentin. Das Europäische Parlament und die EU-Staaten müssen den Kommissionsvorschlag nun prüfen. Mehr Infos hier.
Die Kommission hat für die Einreise in den Schengen-Raum zwei Vorschläge gemacht, die die Abläufe einfacher und sicherer machen sollen: Eine digitale EU-Reise-App (“Digital Travel”) und die Verwendung digitaler Reisedokumente. Details zu diesen Vorschlägen hier. Die Schengen-Strategie sieht vor, dass die Verfahren an den Außengrenzen weiter digitalisiert werden. Allein im vergangenen Jahr wurden fast 600 Millionen Grenzübertritte verzeichnet.
EU ganz konkret: In Rottenburg an der Laaber haben heute Wolfgang Bücherl, Leiter der Münchener Regionalvertretung der Kommission, und Egon Leo Westphal, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG, den Startschuss für die Bauarbeiten an einem neuen Umspannwerk gegeben. Dieses wird mehr Kapazitäten für die Einspeisung grünen Stroms in das regionale Verteilnetz schaffen. Es ist Teil des Projekts „Gabreta Smart Grids“, das mit insgesamt 100 Millionen Euro EU-Fördermitteln unterstützt wird. Mehr dazu hier.
Weitere Pressemitteilungen zu aktuellen Themen finden Sie hier (Vertretung der Kommission in Berlin) und hier (Presseraum/Sprecherdienst der Kommission in Brüssel). Für unseren täglichen Newsletter kann man sich hier anmelden. Und folgen Sie uns gerne auch auf den sozialen Medien: Facebook, X, Instagram.
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Europa vor Ort
Europa-Pubquiz, zweite Auflage
Spielerisch sein Wissen über Erasmus+, Reisen in Europa und die EU-Mitgliedstaaten testen – das geht in der kommenden Woche in Bremen beim Pubquiz im Noon beim Theater am Goetheplatz. Am 15. Oktober um 19 Uhr geht es los, und natürlich gibt es auch etwas zu gewinnen. Anmeldung entweder an die Mail-Adresse anmeldungeuropa [dot] bremen [dot] de (anmeldung[at]europa[dot]bremen[dot]de) oder auf dem Instagram-Account @epbremen. Mehr Info hier.
Diese zweite Auflage des Pubquiz findet im Rahmen der diesjährigen Erasmus Days statt, sie wird vom EuropaPunktBremen (EPB) gemeinsam mit der Erasmus-Koordinierungsstelle des Landes Bremen veranstaltet. Der EPB ist eines der 438 Europe Direct Zentren in den EU-Mitgliedstaaten (50 davon in Deutschland) und als solches eine Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger mit europapolitischen Fragen aus der Region.
2007 durch den damaligen Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso eröffnet, wird der EuropaPunktBremen vom Land Bremen getragen. Es gibt über den Senat auch einen engen Austausch mit der Bremer Landesvertretung in Brüssel. Die Veranstaltungen des EuropaPunktBremen reichen von Workshops mit Schulklassen oder Seniorinnen und Senioren über Fortbildungen für Lehrkräfte bis zu Euro-Lunchs und Debatten mit Politikerinnen und Politikern. Das Büro (Adresse: Am Markt 20) ist von Montag bis Freitag geöffnet, genaue Öffnungszeiten, Kontakte und Angebote findet man hier und zusätzlich auf Instagram, Facebook und YouTube.
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Europa in Zahlen
Energieverbrauch im Verkehrssektor – so hoch wie vor der Corona-Pandemie
31 Prozent der verbrauchten Energie in der EU entfiel im Jahr 2022 auf den Bereich Verkehr, damit ist dieser Sektor der größte Energieverbraucher vor den Haushalten (27 Prozent) und der Industrie (25 Prozent). Das geht aus Daten von Eurostat hervor.
Innerhalb des Verkehrssektors gibt es große Unterschiede: der Löwenanteil des Energieverbrauchs entfällt auf den Straßenverkehr - fast 74 Prozent. Es folgen Wasserverkehr mit 13 Prozent, Luftverkehr mit elf Prozent und schließlich der Schienenverkehr mit gerade mal einem Prozent.
Auffallend ist dabei ein Trend im Luftverkehr: im Vergleich zu 2021 gab es einen markanten Anstieg von 57 Prozent. In keinem anderen Bereich ist der Verbrauch so deutlich gestiegen. Die Zahlen im Luftverkehr nähern sich damit denen vor der Corona-Pandemie an, nach einer deutlichen Delle in den Jahren 2020 und 2021.
Die wichtigste Energiequelle im Straßenverkehr war auch im Jahr 2022 wieder Gasöl/Diesel (ohne Biokraftstoff-Anteil), und zwar mit einem Anteil von 65 Prozent. Benzin (ohne Biokraftstoff-Anteil) folgt auf Platz zwei mit 25 Prozent. Diesel und Benzin machen demnach 90 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus. Dementsprechend gering ist der Anteil anderer Quellen: erneuerbare Energien und Biokraftstoffe 6 Prozent, Flüssiggas 2 Prozent, Erdgas 1 Prozent und Strom 0,3 Prozent (ein nahezu marginaler Anteil an der Gesamtmenge, allerdings hat Strom in den vergangenen Jahren einen deutlichen Anstieg verzeichnet: 2018 lag der Anteil noch bei nur 0,05 Prozent. Dieser Energieträger wird v.a. in der Personenbeförderung genutzt, in absoluten Zahlen liegt hier Deutschland EU-weit auf Platz eins mit einem Fokus auf Hochgeschwindigkeitszüge).
In den meisten EU-Ländern war Gasöl/Diesel die Hauptenergiequelle für den Straßenverkehr, allerdings gibt es zwischen den Ländern spürbare Unterschiede: Besonders hoch war der Anteil in Lettland (80 Prozent) und Litauen (76 Prozent), besonders niedrig in Schweden (45 Prozent) und Zypern (46 Prozent). Deutschland liegt bei 60 Prozent, etwas unter dem EU-Durchschnitt.
Den höchsten Benzin-Anteil hatten Zypern (50 Prozent) und die Niederlande (42 Prozent), den niedrigsten Litauen (13 Prozent) und Lettland (14 Prozent).
Weitere Details zur Datenlage rund um den Energieverbrauch in der EU hier.
Der Verkehr ist unverzichtbar für unsere Wirtschaft und unser tägliches Leben. Er erleichtert den Waren- und Personenverkehr, unterstützt wirtschaftliche Tätigkeiten, verbindet die Regionen und Länder und trägt erheblich zur Lebensqualität bei, birgt aber auch Risiken. Was sich in diesem Bereich verändert, wirkt sich deutlich auf die Menschen und Unternehmen in der EU aus.
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Veranstaltungen/Tipps
Auszeichung für Schulmaterial der Europäischen Kommission
Nachdem im vergangenen Jahr bereits das Planspiel „Fakt oder Fake” vom Materialkompass der Verbraucherzentrale Bundesverband mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnet wurde, bleibt das Thema Desinformation präsent – auch im Bereich der Verbraucherbildung. Die Expertinnen und Experten der Bundesverbraucherzentrale verliehen dem Toolkit „Desinformation entlarven und bekämpfen” (Linkhier) das Qualitätssiegel „gut”. Die Bewertung kann manhiergenauer nachlesen. Kurz zusammengefasst: Inhalt und Didaktik sehr gut, Gestaltung gut. Zitat: „Das Material überzeugt durch einen praxisnahen Einblick, welcher mit konkreten Beispielen belegt wird. Positiv fällt auf, dass eine eigene Meinungsbildung klar gefördert und kein starrer Wissenskanon angeboten wird.” Das Material eignet sich besonders für Schüler:innen ab 15 Jahren und ist auf der Lernecke der EU frei verfügbar.
Barbara Gessler auf der Frankfurter Buchmesse: 15 Jahre Literaturpreis der EU
Long Live Europe! – Der European Union Prize For Literature (EUPL) wird 15 Jahre alt! Am kommenden Mittwoch (16. Oktober) ab 14 Uhr stellen die vier EUPL-Autor/innen Gaea Schoeters (Belgien), Todor Todorov (Bulgarien), Deniz Utlu (Deutschland) und Tina Vrščaj (Slowenien) ihre Bücher vor und öffnen damit ein Fenster zu den verschiedenen literarischen Landschaften Europas. Thomas Böhm von radioeins führt durch die Veranstaltung. Auch Barbara Gessler, Vertreterin der EU-Kommission in Deutschland, ist dabei – und nach der Veranstaltung wird der Geburtstag des EUPL am Stand der Europäischen Kommission gefeiert. Mehr Informationen gibt es hier und hier.
Online-Seminare: Erst Bilanz CETA-Abkommen
Ihre Meinung ist gefragt: Seit nunmehr 7 Jahren sorgt das CETA-Abkommen für bessere Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU und Kanada. Nun ist es Zeit für eine erste Bilanz: Stakeholder und KMUs sind eingeladen ihre Erfahrungen mit der Kommission zu teilen: Am 12. November (Anmeldung hier) und am 3. Dezember (nur für KMU, Anmeldung hier) finden 90-minütige Online-Seminare statt.
Weitere Veranstaltungen bzw. Termine finden Sie hier in unserem Überblick auf die kommenden Tage. Sie können unsere Terminvorschau auch abonnieren.
Archiv: Frühere Ausgaben der EU-Nachrichten finden Sie hier.