47 strategische Projekte ausgewählt: Zugang zu kritischen Rohstoffen sichern und diversifizieren - Europäische Kommission
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Vertretung in Deutschland
  • Pressemitteilung
  • 25. März 2025
  • Vertretung in Deutschland
  • Lesedauer: 3 Min

47 strategische Projekte ausgewählt: Zugang zu kritischen Rohstoffen sichern und diversifizieren

Die EU-Kommission hat erstmals eine Liste von 47 strategischen Projekten zur Stärkung der strategischen Rohstoffkapazitäten der EU angenommen. Diese Projekte stärken die europäische Wertschöpfungskette für Rohstoffe und diversifizieren Versorgungsquellen. In Deutschland starten Projekte zur Gewinnung und Verarbeitung von Lithium und Graphit.

Meilenstein für die europäische Souveränität

Der Exekutiv-Vizepräsident für Wohlstand und Industriestrategie Stéphane Séjourné sagte: „Zu Beginn unserer strategisch wichtigsten Lieferketten stehen Rohstoffe. Sie sind auch für die Dekarbonisierung unseres Kontinents unerlässlich. Aber Europa ist derzeit bei vielen der Rohstoffe, die es am dringendsten benötigt, von Drittländern abhängig. Wir müssen unsere eigene Produktion steigern, unsere externe Versorgung diversifizieren und Vorräte anlegen. Heute haben wir 47 neue strategische Projekte ermittelt, die uns zum ersten Mal helfen werden, unsere heimische Rohstoffversorgung zu sichern. Dies ist ein Meilenstein für die europäische Souveränität als Industriemacht.

Die neuen strategischen Projekte sind wichtig für die Umsetzung des Gesetzes über kritische Rohstoffe (CRMA). Außerdem tragen sie erheblich zum ökologischen und digitalen Wandel in Europa bei und unterstützen gleichzeitig die europäische Luft- und Raumfahrtindustrie.

47 Projekte in 13 EU-Mitgliedstaaten

Die 47 neuen strategischen Projekte sind in 13 EU-Mitgliedstaaten angesiedelt: neben Deutschland (hier sind es allein drei Projekte) sind das Belgien, Frankreich, Italien, Spanien, Estland, Tschechien, Griechenland, Schweden, Finnland, Portugal, Polen und Rumänien. Sie decken ein oder mehrere Segmente der Rohstoffwertschöpfungskette ab und umfassen Projekte in den Bereichen Gewinnung, Verarbeitung, Recycling und Substitution von Rohstoffen.

Die strategischen Projekte decken 14 der 17 strategischen Rohstoffe ab, die in der Verordnung zu kritischen Rohstoffen aufgeführt sind. Dies umfasst mehrere Projekte in den Bereichen Lithium, Nickel, Kobalt, Mangan und Graphit, von denen insbesondere die Wertschöpfungskette für Batterie-Rohstoffe in der EU profitieren wird.

Details zu den Projekten in Deutschland oder mit deutscher Beteiligung

Ausgewählt wurden:

  • die PCC Thorion GmbH in Duisburg (Nordrhein-Westfalen) - ein Projekt zur Substitution von Graphit
  • die Rock Tech Guben GmbH in Guben (Brandenburg) für den Lithiumhydroxid-Konverter, der zur Lieferung von Lithium (Batteriequalität) beitragen soll;  
  • die Vulcan Energie Ressourcen GmbH in Karlsruhe (Baden-Württemberg), das ein Projekt zur Versorgung ebenfalls mit Lithium (Batteriequalität) fördert.

An der europäischen Initiative in Frankreich “NGC Battery Materials GmbH” mit Fokus auf die Versorgung mit Grafit (Batteriequalität) ist neben Deutschland auch Namibia beteiligt

EU-Kommission unterstützt Arbeitsaufnahme

Damit die 47 strategischen Projekte ihre Arbeit aufnehmen können, wird eine Kapitalinvestition in Höhe von insgesamt 22,5 Milliarden Euro erwartet. Diese Projekte können von der EU-Kommission, den Mitgliedstaaten und den Finanzinstituten koordiniert unterstützt werden. Dies gilt insbesondere in Bezug auf den Zugang zu Finanzmitteln und die Unterstützung bei der Vernetzung mit einschlägigen Abnehmern.

Sie werden auch von gestrafften Genehmigungsbestimmungen profitieren, um die Berechenbarkeit für Projektträger zu gewährleisten. Gleichzeitig werden Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards gewahrt.

Im Einklang mit dem CRMA wird das Genehmigungsverfahren 27 Monate bei Förderprojekten und 15 Monate bei anderen Projekten nicht überschreiten. Derzeit können Genehmigungsverfahren fünf bis zehn Jahre dauern.

Hintergrund

Das Gesetz über kritische Rohstoffe (CRMA) trat am 23. Mai 2024 in Kraft. Am selben Tag veröffentlichte die Kommission eine Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für die Anerkennung von Projekten als strategische Projekte mit Stichtag 22. August 2024. 

Die als vollständig betrachteten Anträge wurden von der Kommission mit Unterstützung externer Sachverständiger geprüft, um zu prüfen, ob die Projekte die einschlägigen Kriterien des CRMA erfüllen. Auf der Grundlage dieser Bewertung ermittelte die Kommission eine Liste von Projekten für die Gewinnung, Verarbeitung, das Recycling oder die Substitution strategischer Rohstoffe. Die Kommission konsultierte den Ausschuss für kritische Rohstoffe, der sich aus dem Europäischen Parlament als Beobachter zusammensetzt, um am 20. Februar 2025 und am 12. März 2025 eine Stellungnahme zur Liste der strategischen Projekte zu erörtern und anzunehmen. 

Bei der Kommission gingen auch Anträge für Projekte in Drittländern ein. Der Beschluss über die mögliche Auswahl solcher Projekte wird zu einem späteren Zeitpunkt angenommen. 

Die Kommission wird in Kürze eine neue Aufforderung zur Einreichung von Bewerbungen für strategische Projekte bekannt geben, die derzeit für Ende des Sommers geplant ist.

Weitere Informationen

Pressemitteilung in voller Länge

Liste strategischer Projekte

Fragen und Antworten (englisch)

Interaktive Karte und Datenblätter

Gesetz über kritische Rohstoffe - Europäische Kommission

Pressekontakt: Nikola John, Tel.: +49 (30) 2280 2410. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per E-Mail oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
25. März 2025
Autor
Vertretung in Deutschland