EU-Politik zielt auf gemeinsame und grenzüberschreitende Lösungen für alle 500 Millionen EU-Bürgerinnen und Bürger Viele Maßnahmen und Regelungen setzen aber auf regionaler Ebene an oder haben lokale Auswirkungen – sichtbar für alle Bürgerinnen und Bürger.
Europa-vor-Ort in Bayern gibt Ihnen eine Übersicht sowie Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für die weiterführende Recherche zu allen relevanten EU Themen.
- EU-Anlaufstellen in Bayern
- Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
- Europäischer Sozialfonds (ESF)
- Erasmus+
- Förderung für Landwirtschaft & Ländlicher Raum
- Forschungsförderung
- Kulturförderung (Kreatives Europa)
- Europaabgeordnete
EU-Anlaufstellen in Bayern
Folgende Institutionen sind in Bayern Ansprechpartner für EU-Politik und EU-geförderte Projekte.
- EU-Kommission: Regionalvertretung München
- Staatskanzlei Bayern
- Vertretung von Bayern bei der Europäischen Union
- Europe Enterprise Network Bayern
EUROPE DIRECT Zentren in Bayern:
- Europe Direct Augsburg
- Europe Direct Bayerischer Wald-Böhmerwald-Unterer Inn
- Europe Direct Coburg
- Europe Direct Furth im Wald
- Europe Direct München
- Europe Direct Nürnberg
Europäisches Dokumentationszentren (EDZ) in Bayern:
Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
Über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt die EU die wirtschaftliche Entwicklung in allen EU-Ländern. Dazu zählen u.a. die Schaffung von Arbeitsplätzen, Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaftswachstum, Verbesserung der Lebensqualität und nachhaltige Entwicklung.
Dabei werden auf europäischer Ebene die allgemeinen Ziele und Schwerpunkte vorgegeben, die Auswahl und Abwicklung der EFRE-Projekte erfolgt direkt Ort. In Deutschland sind die jeweiligen Landesregierungen dafür zuständig. Eine Förderung unterliegt dem Prinzip der Ko-Finanzierung, d.h. die EU-Mittel sind mit Bundes-, Landes-, kommunalen und sonstigen öffentlichen Mitteln gegenzufinanzieren. Darüber hinaus können auch private Mittel in die Kofinanzierung einbezogen werden.
Bayern stehen für die Förderperiode 2021 – 2027 insgesamt rund 577 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. Von 2014-2020 hatte das Land Bayern Gelegenheit, rund 495 Millionen Euro EFRE-Mittel abzurufen.
Informationen über die einzelnen Empfänger sind online bei den Publizitätsstellen der Landesregierung einzusehen.
Europäischer Sozialfonds (ESF)
Der Europäische Sozialfonds (ESF) konzentriert sich auf die Verbesserung der Beschäftigungs- und Bildungschancen in der Europäischen Union. Auch beim Europäischen Sozialfonds werden europäische Ziele und Strategien festgelegt, die konkrete Auswahl und Abwicklung der ESF-Projekte erfolgt direkt Ort. In Deutschland sind die jeweiligen Landesregierungen dafür zuständig.
Bayern stehen für die Förderperiode 2021 – 2027 insgesamt rund 230 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Verfügung. Von 2014 – 2020 hatte das Land Bayern Gelegenheit, beinahe 580 Millionen Euro ESF-Mittel abzurufen.
In Bayern konzentriert sich der ESF Plus in der Förderperiode 2021 bis 2027 auf die Förderung von drei spezifischen Zielen:
- Kompetenzen junger Menschen: Förderung des gleichberechtigten Zugangs zu hochwertiger und inklusiver allgemeiner und beruflicher Bildung einschließlich des entsprechenden Abschlusses, insbesondere für benachteiligte Gruppen für alle und der Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen.
- Beschäftigung: Förderung der Anpassung von Arbeitskräften, Unternehmen und Unternehmern an den Wandel, Förderung eines aktiven und gesunden Alterns sowie einer gesunden und angemessenen Arbeitsumgebung, die Gesundheitsrisiken Rechnung träg
- Sozialschutz: Förderung der aktiven Inklusion mit Blick auf die Verbesserung der Chancengleichheit, Nichtdiskriminierung und aktiven Teilhabe sowie Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit, insbesondere von benachteiligten Gruppen
Erasmus+
Unter dem Dach des Programms Erasmus+ hat die EU alle europäischen Bildungsprogramme zusammengeführt. Zwischen 2021 und 2027 steht hierfür ein Gesamtbudget von ca. 26 Milliarden Euro zur Verfügung.
Über 250 000 deutsche Studenten haben in den kommenden sieben Jahren gute Aussichten auf ein Erasmusstipendium, mit dem sie in einem anderen europäischen Land studieren können. Vorausgesetzt, das Interesse der deutschen Studenten hält weiter ungebrochen an. Neben der organisatorischen Hilfe, übernimmt die EU einen Teil der Lebenshaltungskosten im Gastland von bis zu 500 Euro pro Monat.
Insgesamt konnten 2020/2021 6.827 Personen aus Bayern dank Erasmus ins EU-Ausland gehen. 3.184 Personen konnten mithilfe der Erasmus-Förderung nach Bayern kommen.
Förderung für Landwirtschaft & Ländlicher Raum
Die Landwirtschaft und der ländliche Raum werden durch den Europäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL) und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) finanziert. Aus dem EGFL stammen die Direktzahlungen an die Landwirte, aus dem ELER werden Förderprogramme für nachhaltige und umweltschonende Bewirtschaftung und ländliche Entwicklung (z. B. ökologischer Landbau) bezuschusst – hier gilt das Prinzip der nationalen Kofinanzierung. In der Förderperiode 2014-2022 erhielt Deutschland rund 9,44 Milliarden Euro an Fördermittel.
Für die Förderperiode 2023 - 2027 stehen Bayern voraussichtlich 1.487 Milliarden Euro Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) zur Verfügung.
Die Empfänger von Mitteln aus dem ELER, dem EFF und der deutlich höheren Direktzahlungen und Agrarmarktmaßnahmen des EGFL lassen sich in einer Datenbank der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung recherchieren.
Forschungsförderung
Horizont Europa ist das 9. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union und weltweit das größte Einzelförderprogramm für Forschung und Innovation. Mit diesem weltweit größten transnationalen Förderprogramm unterstützt die Europäische Union die Wissenschaft und Forschung in Europa. Ziel ist die Schaffung eines Europäischen Forschungsraums, in dem Forschungsinitiativen in den Mitgliedsstaaten unterstützt und Ressourcen effizient gebündelt werden.
Für Horizont Europa (dem Nachfolge-Programm von Horizon 2020) steht für die Programmlaufzeit von 2021-2027 ein Gesamtbudget von bis zu 95,5 Mrd. € (in laufenden Preisen) zur Verfügung.
Im vergangenen 8. Forschungsrahmenprogramm war Deutschland Spitze: 16.500 deutsche Forscher nahmen an 8.000 EU-Projekten teil und erhielten eine Förderung von 6,4 Mrd. Euro. Die Liste der erfolgreichsten Städte dabei führt München an, gefolgt von Berlin, Köln, Stuttgart und Heidelberg. Die am stärksten beteiligten Forschungszentren sind die Fraunhofer Gesellschaft, die Max-Planck-Gesellschaft und das Deutsche Zentrum für Luft-und Raumfahrt.
Europa Abgeordnete aus Bayern

Am 26. Mai 2019 haben die Bürgerinnen und Bürger Europas das Europäische Parlament für die Legislaturperiode 2019 – 2024 gewählt. Von den 751 gewählten MdEPs wurden 96 Abgeordnete aus Deutschland, davon 15 aus Bayern, ins Europäische Parlament gewählt. Hier finden Sie die Ergebnisse der Europawahl 2019, die Sitzverteilung und Informationen zu den gewählten Abgeordneten.
Folgende Europa-Abgeordnete werden während der 9. Legislaturperiode (2019 - 2024) das Land Bayern im Europäischen Parlament vertreten:
- BUCHHEIT, Markus (AfD)
- DOLESCHAL, Christian (CSU)
- ERTUG, Ismail (SPD)
- FERBER, Markus (CSU)
- GALLEE, Malte (Bündnis 90/Die Grünen)
- HAHN, Henrike (Bündnis 90/Die Grünen)
- HERZBERGER-FOFANA, Dr. Pierrette (Bündnis 90/Die Grünen)
- HOHLMEIER, Monika (CSU)
- LIMMER, Dr. Sylvia (AfD)
- MORTLER, Marlene (CSU)
- MÜLLER, Ulrike (Freie Wähler)
- NIEBLER, Prof. Dr. Angelika (CSU)
- NOICHL, Maria (SPD)
- WEBER, Manfred (CSU)
- ZIMNIOK, Bernhard (AfD)
EU Qualitätssiegel für bayerische Erzeugnisse

Wenn Erzeuger oder Erzeugergemeinschaften aus der EU den Namen eines Erzeugnisses eintragen lassen wollen, müssen sie die Spezifikationen und gegebenenfalls den Bezug zum geografischen Gebiet festlegen. Anschließend stellen sie einen Antrag bei den nationalen Behörden, die ihn zur Prüfung an die Europäische Kommission übermitteln.
Die EU-Vorschriften für Qualitätsregelungen haben zum Ziel, die Namen bestimmter Erzeugnisse zu schützen, um ihre mit ihrem geografischen Ursprung sowie traditionellem Know-how verbundenen einzigartigen Eigenschaften herauszustellen.
Geografische Angaben verleihen Rechte des geistigen Eigentums für bestimmte Erzeugnisse, deren Eigenschaften eng mit dem Erzeugungsgebiet verbunden sind.
Geografische Angaben umfassen:
- g. U. – geschützte Ursprungsbezeichnungen (Lebensmittel und Wein)
- g. g. A. – geschützte geografische Angaben (Lebensmittel und Wein)
- g. A. – geografische Angaben (Spirituosen und aromatisierte Weine)
Im Rahmen des EU-Systems geografischer Angaben werden die Namen bestimmter Erzeugnisse geschützt, die aus bestimmten Regionen stammen und bestimmte Eigenschaften aufweisen oder deren Ansehen mit dem Erzeugungsgebiet zusammenhängt.
In Bayern sind folgende regionale Spezialitäten geschützt:
- Bayerischer Blutwurz
- Oktoberfestbier
- Würzburger Stein-Berg
- Bayerischer Bärwurz
- Bayrisch Blockmalz / Bayrischer Blockmalz / Echt Bayrisch Blockmalz / Aecht Bayrischer Blockmalz
- Allgäuer Sennalpkäse
- Obazda / Obatzter
- Bayerische Breze / Bayerische Brezn / Bayerische Brez'n / Bayerische Brezel
- Bamberger Hörnla / Bamberger Hörnle / Bamberger Hörnchen
- Fränkischer Grünkern