Wir möchten Sie herzlich zur virtuellen Vorstellung und Diskussion des Reports „Unser politisches Verhalten verstehen“ der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission einladen.
- Diplomatische Vertretung
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Praktische Informationen
- Zeit
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- Sprachen
- Dänisch
Beschreibung

Dr. Jörg Wojahn , Vertreter der Europäischen Kommission in Deutschland, diskutiert mit Dr. Malte Petersen, Bundeskanzleramt, Prof. Dr. Kai Wegrich, Professor of Public Administration and Public Policy an der Hertie School, Stefanie Ettelt, Senior Projektleiterin bei Prognos und Honorprofessorin für Gesundheitspolitik an der London School of Hygiene and Tropical Medicine und Dr. Mario Scharfbillig, Gemeinsame Forschungsstelle der Europäische Kommission, die Ergebnisse des Reports und die für die Politikgestaltung im 21.Jahrhundert wichtigsten Faktoren am
Donnerstag, dem 3. Juni, von 10.30 bis 12.00 Uhr
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme an der Diskussion. Sie können die Veranstaltung über diesen Link verfolgen und hier Ihre Fragen stellen:
https://webcast.ec.europa.eu/uopn-launch-event-germany-03-06-21
Der Report vereinigt die Beiträge und Einsichten renommierter Experten aus unterschiedlichen Forschungsfeldern. Das Ergebnis ist ein umfassender interdisziplinärer Report darüber wie unser politisches Denken und Verhalten von Faktoren beeinflusst wird, derer wir uns oft nicht vollkommen bewusst sind.
Während der Originalreport bereits 2019 veröffentlicht wurde, hat die Pandemie vielen der im Report diskutierten Fragestellungen erneute Relevanz verliehen. Zur Veröffentlichung des Reports auf Deutsch unterstrich Mariya Gabriel, die Kommissarin für Innovation, Wissenschaft, Kultur, Bildung und Jugend, verantwortlich für die Gemeinsame Forschungsstelle, die Wichtigkeit von evidenzinformierter Politikgestaltung: „Wissenschaft und Evidenz stehen im Mittelpunkt der Maßnahmen, die wir ergreifen, um ein umweltgerechteres, faires und stärker digitalisiertes Europe zu erschaffen, das bereit ist für zukünftige Herausforderungen. Das können wir jedoch nicht als gegeben voraussetzen. Die Gemeinsame Forschungsstelle unterstützt uns dabei, die Antriebskräfte politischen Verhaltens und politischer Entscheidungen besser zu verstehen, damit wir sicherstellen können, dass die Politik auf der Grundlage des besten verfügbaren Wissensstands Entscheidungen trifft, zum Vorteil aller in Europa.“
Die Schlüsselergebnisse des Reports sind:
- Falschwahrnehmung und Desinformation : Unsere kognitiven Fähigkeiten werden vom heutigen Informationsumfeld herausgefordert und machen uns anfällig für Desinformation. Wir müssen mehr darüber nachdenken, wie wir denken.
- Kollektive Intelligenz : Wissenschaft kann uns dabei helfen die Art wie Policymaker zusammenarbeiten neu zu definieren, um bessere Entscheidungen zu treffen und politische Fehlentscheidungen zu verhindern.
- Emotionen : Wir können Emotionen und Vernunft nicht voneinander trennen. Bessere Informationen über die Emotionen von Bürgern und Bürgerinnen und eine größere emotionale Kompetenz könnten zur Verbesserung von Politikgestaltung beitragen.
- Werte und Identitäten steuern politisches Verhalten, werden aber noch nicht vollkommen verstanden oder angemessen diskutiert.
- Framing, Metaphern und Narrative: Fakten sprechen nicht für sich selbst. Framing, Metaphern und Narrative müssen verantwortungsvoll genutzt werden, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse gehört und verstanden werden sollen.
- Vertrauen und Offenheit : Die Erosion von Vertrauen in Experten und in Regierungen kann nur adressiert werden durch größere Wahrhaftigkeit und einen öffentlichen Diskurs über Interessen und Werte.
- Evidenzinformierte Politikgestaltung : Das Prinzip, dass Politik durch wissenschaftliche Erkenntnisse informiert werden sollte, ist ernsthaft bedroht. Politiker, Wissenschaftler und Zivilgesellschaft müssen diesen Grundstein liberaler Demokratie verteidigen.