
Drogen haben weiter einen erheblichen Einfluss auf die europäische Gesundheit und Sicherheit - das geht aus dem Jahresbericht 2024 der EU-Drogenbeobachtungsstelle (EMCDDA) hervor. Die Verfügbarkeit der Drogen bleibt demnach hoch, das gilt für alle Substanzen. Dazu tragen sowohl Schmuggel als auch die Produktion in der EU bei. Auffallend ist auch, dass Drogen häufig in hoher Potenz und Reinheit erhältlich sind, das erhöht die Gesundheitsrisiken noch. Für illegale Drogen zeigt sich ein widerstandsfähiger, flexibler und lukrativer Markt.
Die Agentur gibt einen Überblick und eine Bewertung der Lage in den EU-Mitgliedstaaten, der Türkei und Norwegen, und verbindet das mit zentralen Empfehlungen.
„Polysubstance Use“ als großes Problem
Weit verbreitet ist in Europa der Konsum von zwei oder mehr psychoaktiven Substanzen zur gleichen Zeit oder kurz hintereinander. Man spricht hier von „Polysubstance Use“, der die Risiken für die Gesundheit noch erhöhen und die Behandlung erschweren kann. Das gilt unabhängig davon, ob etwa Benzodiazepine mit Opioiden oder Kokain mit Alkohol verwendet werden.
Häufigste Droge: Cannabis
Die am weitesten verbreitete Droge ist mit Abstand Cannabis, gefolgt von Kokain. Nationale Erhebungen deuten darauf hin, dass geschätzt 8 Prozent der Erwachsenen in Europa (22,8 Millionen im Alter zwischen 15 und 64) im vergangenen Jahr Cannabis konsumiert haben. Beim Kokain-Konsum fällt auf, dass es hier oft mit Alkohol kombiniert wird.
Grenzüberschreitende kriminelle Aktivitäten gemeinsam unterbinden
Der Bericht spricht auch Empfehlungen aus: Verbesserung der Drogenüberwachung, Vorbereitung auf mögliche Marktveränderungen, Prävention und angemessene Reaktion auf Drogenmissbrauch. Auch sollte es eine bessere internationale Koordinierung und Lagebewertung geben. Erforderlich dabei ist die Unterstützung der Mitgliedstaaten, um grenzüberschreitende kriminelle Aktivitäten, die zum Drogenhandel führen, zu unterbinden. Dieses Ziel wird insbesondere durch die Europäische Hafenallianz umgesetzt, die die Kommission im Januar 2024 ins Leben gerufen hat.
Weitere Informationen
EU-Drogenbeobachtungsstelle (EMCDDA)
Europäischer Drogenbericht 2024
Website der Kommission zur Drogenpolitik
PM vom 28.3.2023 über ein stärkeres Mandat für die EU-Drogenagentur
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 11. Juni 2024
- Autor
- Vertretung in Deutschland