Forschung und Innovation sichern die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands.
Forschung und Innovation
Unser Wissen und Können sind unsere wichtigsten Ressourcen – sei es bei bahnbrechenden Technologien, dem Klimaschutz oder dem Schutz der öffentlichen Gesundheit. Um im weltweiten Ideenwettbewerb mithalten zu können, steckt die EU Milliarden in die Förderung der Forschung. Genauer gesagt, die EU stellt 95.5 Mrd. Euro bereit für das „Horizont Europa“ Programm mit einer Laufzeit von 2021 bis 2027. Viele Forschende – Teams und Einzelpersonen – werden über die attraktiven Fördermöglichkeiten unterstützt, so auch deutsche Forscherinnen und Forscher. Horizont Europa erleichtert es, in länderübergreifenden Projekten zusammenzuarbeiten – europäisch, aber auch weltweit. Es ist das größte öffentlich geförderte Forschungs- und Innovationsprogramm der Welt. Um konkreter und fokussierter Antworten zu finden auf die weltweiten Herausforderungen, und um die Bürgerinnen und Bürger der EU künftig stärker in Forschungsprojekte einzubeziehen, hat die Kommission für ihr Forschungsförderprogramm Horizont Europa die folgenden fünf Fokusprojekte (sogenannte Missions) ausgearbeitet:
- Anpassung an den Klimawandel: mindestens 150 europäische Regionen und Gemeinschaften dabei unterstützen, bis 2030 klimaresilient zu werden;
- Krebs: mithilfe des europäischen Plans zur Krebsbekämpfung die Lebensqualität von mehr als 3 Millionen Menschen bis 2030 durch Prävention, Heilung und Lösungen für ein längeres und besseres Leben erhöhen;
- unsere Ozeane und Gewässer bis 2030 wiederbeleben;
- 100 europäische Städten auf Klimaneutralität bis 2030 umstellen und sie in Innovationszentren umwandeln
- ein „Boden-Deal“ für Europa: 100 „Living Labs“ und sogenannte Leuchtturmbetriebe für die Gesundung der Böden bis 2030.
Bereits im Vorgängerprogramm Horizont 2020 war Deutschland Spitze: 16.500 deutsche Forscherinnen und Forscher nahmen an 8.000 EU-Projekten teil, zusammen mit den Wissenschaftsorganisationen profitierten sie mit knapp 8 Mrd. Euro von dem Programm. Über 3.000 kleine und mittlere Unternehmen sind in Deutschland an Horizont-Projekten beteiligt.
Die EU sorgt auch dafür, dass Erfinderinnen und Erfinder und innovative Unternehmen ihre Erfindungen europaweit leichter schützen lassen können. Deutschland hat traditionell die fleißigsten Erfinderinnen und Erfinder in Europa und verteidigt seit Jahren den ersten Platz als Europameister. Deutsche Erfinder meldeten 2018 genau 26.734 Patente beim Europäischen Patentamt in München an.
Horizont Europa ist ein Schlüsselinstrument für den Blick über den Tellerrand - hin zu einer grünen, digitalen, gesunden und widerstandsfähigen Zukunft der Europäischen Union.
Forschung um das COVID Virus
Insgesamt hat die Kommission 1,4 Milliarden Euro für die weltweite Corona-Krisenreaktion zur Verfügung gestellt. Unterstützt wurden unter anderem die Entwicklung von Diagnostika, Behandlungen und Impfstoffen. Die Erforschung und Produktion von Impfstoffen ist eine der größten Errungenschaften in diesem Bereich. Deutsche Biotech-Firmen wie BioNTech, CureVac oder GNA Biosolutions erhielten über die Europäische Investitionsbank oder aus dem EU-Forschungsprogramm Finanzierungen für Entwicklung von Immuntherapien oder Diagnostiksystemen.
Mit dem europäischen Plan zur Vorsorge gegen biologische Gefahren (HERA Incubator), setzt die Kommission den Schwerpunkt auf die Entwicklung wirksamer Impfstoffe gegen die Coronavirus-Varianten und Steigerung der industriellen Produktion in Europa. Der HERA Incubator vereint Wissenschaft, Wirtschaft und öffentliche Einrichtungen und soll alle verfügbaren Ressourcen mobilisieren, um eine bessere langfristige Vorsorge der EU für Gesundheitsnotstände zu gewährleisten.
Die aktuellen EU-Innovationsanzeiger für Länder und für Regionen zeigen: Deutschland gehört zu den starken Innovatoren in Europa und Oberbayern zu den innovativsten Regionen Europas. EU-Fördermittel und Partnerschaften leisten einen wesentlichen Beitrag, dieses Ziel zu erreichen.
EU-Förderung in Deutschland
In Deutschland vereinigt das EU-Büro des Bundesministeriums für Forschung und Bildung (BMBF) mehrere Aufgaben und Serviceleistungen zum Forschungsrahmenprogramm Horizont Europa unter einem Dach. Angesiedelt ist es am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das EU-Büro des BMBF ist die nationale Kontaktstelle für europäische Forschungsförderung und berät Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen.
Forschende und Forschungseinrichtungen können sich auch an die Kooperationsstelle EU der Wissenschaftsorganisationen (KoWi) wenden, einer gemeinsamen Serviceplattform großer deutscher Wissenschaftsorganisationen, die zur europäischen Forschungsförderung berät und informiert.
Das bundesweite Europe Enterprise Netzwerk (EEN) unterstützt und verbindet Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen u.a. bei der Beteiligung an europäischen Förderprogrammen.