(21.06.2017) - Um das Risiko von Mischungseffekten von Chemikalien zu bewerten, fehlt es bislang an tauglichen Werkzeugen. Annika Jahnke will das Problem mit einem so genannten Chemometer lösen, das zum Beispiel die Form eines Silikonarmbands haben könnte. Mit ihm können Chemikalienmischungen aus der Umwelt gesammelt und im Labor charakterisiert werden. Das Chemometer funktioniert vergleichbar einem Thermometer und gibt Auskunft über das Maß an chemischer Aktivität.
In über 1000 Projekten haben seit 2007 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über den Europäischen Forschungsrat (European Research Council, ERC) fast zwei Milliarden Euro an deutsche Standorte geholt. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des ERC fand heute in Berlin eine Festveranstaltung statt. ERC-Präsidenten Jean-Pierre Bourguignon ehrte zusammen mit Bundesforschungsministerin Johanna Wanka Annika Jahnke als 1000. Empfängerin eines ERC-Stipendiums in Deutschland. Stellvertretend für 1000 exzellente Ideen wurden weitere ausgezeichnete Forschende ihre Projekte vorstellt. Anschließend diskutierte eine hochrangig besetzte Podiumsdiskussion, wie sich Deutschland auch in Zukunft erfolgreich beim europäischen Exzellenzwettbewerb positionieren kann. Die Top drei der deutschen Forschungsinstitutionen bei ERC-Stipendien sind die Max-Planck-Gesellschaft, die Universität München – LMU und die Technische Universität München – TUM.
Der ERC wurde 2007 unter deutscher Ratspräsidentschaft eingerichtet und ist mit 13 Milliarden Euro der größte Einzelbereich von Horizont 2020, dem EU-Programm für Forschung und Innovation - das sind 17 Prozent des Gesamtbudgets. Der ERC finanziert grundlagenorientierte Forschung über Horizont 2020.
Entscheidungsorgan und verantwortlich für die Förderstrategie ist der wissenschaftliche Rat, ein unabhängiges Gremium von 22 hochrangigen Wissenschaftlern, das weitestgehend unabhängig von der Europäischen Kommission agiert. Vorsitzender ist der Präsident des ERC, Prof. Jean-Pierre Bourguignon, ehemaliger Direktor des Instituts des Hautes Études Scientifiques in Frankreich. Mitglieder aus Deutschland sind Prof. Michael Kramer, Max-Planck-Institut für Radioastronomie, Bonn sowie Prof. Kurt Mehlhorn, Max-Planck-Institut für Informatik, Saarbrücken.
Der ERC richtet sich an exzellente Forschende in verschiedenen Karrierestufen. Angesprochen sind sowohl Nachwuchsforschende (ab zwei Jahre nach der Promotion) als auch etablierte Forschende. Die Förderung durch den ERC ermöglicht es diesen Personen, Teams frei zusammenzustellen und ihre bahnbrechende Forschung über mehrere Jahre finanziert zu bekommen. Die Gasteinrichtung der Forschenden muss in Europa liegen. Die Förderung durch den ERC ist personen- und nicht einrichtungsgebunden. Die Ausschreibungen sind themenoffen. Projektideen können daher aus allen Forschungsbereichen kommen. Hierdurch will der ERC den Forschenden ermöglichen, eigene und völlig neue Ansätze zu verfolgen.
Die Nationale Kontaktstelle ERC berät und informiert im Auftrag des Bundesforschungsministeriums zu allen Aspekten des Programms.
Weitere Informationen:
ERC Highlight: 10 Years of ERC: 1000th ERC grantee in Germany
Pressekontakt ERC: ERC-pressec [dot] europa [dot] eu (Madeleine Drielsma), Tel.: +32 2 2298 76 31, ERC-pressec [dot] europa [dot] eu (Marcin Monko), Tel.: +32 2 296 66 44
Pressekontakt: gabriele [dot] imhoffec [dot] europa [dot] eu (Gabriele Imhoff), Tel.: +49 (30) 2280-2820
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageerlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 21. Juni 2017
- Autor
- Vertretung in Deutschland