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Vertretung in Deutschland
Presseartikel26. April 2022Vertretung in DeutschlandLesedauer: 1 Min

Am Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe: Borrell und Simson warnen vor nuklearen Gefahren des russischen Kriegs in der Ukraine

Es sind zwei EU Flaggen zu sehen.
European Union 2021

Am 36. Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl haben der Hohe Beauftrage der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, und EU-Energiekommissarin Kadri Simson heute (Dienstag) vor den nuklearen Sicherheitsrisiken der russischen Aggression in der Ukraine gewarnt. „Russland hat ukrainische Nuklearstandorte angegriffen und besetzt und die Anlagen rücksichtslos beschädigt. Die unrechtmäßige Besetzung und die Unterbrechung des normalen Betriebs, z. B. indem die Personalrotation verhindert wird, untergraben den sicheren Betrieb der Kernkraftwerke in der Ukraine und erhöhen das Risiko eines Unfalls erheblich“, warnten Borrell und Simson. Sie forderten Russland auf, die Kontrolle über das besetzte Kernkraftwerk Saporischschja an die ukrainischen Behörden zurückzugeben.

Borrell und Simson erklärten:

„Am Jahrestag des Unfalls von Tschernobyl 1986 bekräftigen wir unsere äußerste Besorgnis über die Risiken für die nukleare Sicherheit und die Gefahrenabwehr, die durch das jüngste Vorgehen Russlands am Standort Tschernobyl entstehen. Wir fordern Moskau auf, die Kontrolle über das besetzte Kernkraftwerk Saporischschja an die ukrainischen Behörden zurückzugeben und von weiteren Aktionen gegen kerntechnische Anlagen Abstand zu nehmen.“

Sie bekräftigen das EU-Engagement für die höchsten Standards bei der nuklearen Sicherheit weltweit. „Wir begrüßen und unterstützen uneingeschränkt die Bemühungen der IAEO, auf Ersuchen der ukrainischen Regierung Hilfe zu leisten“, so Borrell und Simson. „Wir rufen die internationale Gemeinschaft und alle relevanten Akteure auf, unverzüglich Überlegungen darüber anzustellen, wie die bestehenden internationalen Instrumente zum Schutz von Nuklearanlagen im Kriegsfall verbessert werden können und ob neue spezifische Instrumente erforderlich sein könnten."

Vor sechsunddreißig Jahren hatte der der Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl zu einem der schwerwiegendsten nuklearen Zwischenfälle der Geschichte geführt. „Diese langanhaltende Tragödie hatte weitreichende Folgen in der Ukraine, in Weißrussland, in Russland und in anderen Teilen Europas, die zu Todesfällen, menschlichem Leid, langfristigen Gesundheitsschäden, Nahrungsmittelknappheit und Umweltverschmutzung führten. Etwa 350.000 Menschen mussten ihre Häuser in stark kontaminierten Gebieten verlassen, was bis heute soziale und wirtschaftliche Folgen hat“, erinnerten Borrell und Simson.

Weitere Informationen:

Statement im englischen Original

Pressekontakt: claudia [dot] guskeatec [dot] europa [dot] eu (Claudia Guske), Tel.: +49 (0) 30 2280-2190 und fabian [dot] weberatec [dot] europa [dot] eu (Fabian Weber), Tel.: +49 (0) 30 2280-2250. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
26. April 2022
Autor
Vertretung in Deutschland