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Vertretung in Deutschland
Pressemitteilung7. Dezember 2022Vertretung in DeutschlandLesedauer: 5 Min

Ausbildung und Mobilität von Forschenden: 1,75 Milliarden Euro stehen 2023/2024 für neue Vorschläge bereit

Ein pinker Hintergrund mit einem weißen Krais in der Mitte. Innerhalb des Kreises sind grafische Darstellungen eines DNA-Strang, verschiedene chemische Formeln und Verbindungen und unten im Kreis sind zwei Bücher dargestellt, die aufeinander liegen. Auf den Büchern ist grafisch ein Erlenmeyerkolben dargestellt.

Die Kommission hat neue Aufforderungen für Vorschläge zur Förderung der Ausbildung und der Laufbahnentwicklung von Forschenden in Höhe von 1,75 Milliarden Euro bekannt gegeben, und zwar im Rahmen der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (MSCA). Mariya Gabriel, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend bezeichnete die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen  als Gamechanger für die europäische Wissenschaft. Sie sind das Flaggschiff-Förderprogramm der EU im Rahmen von Horizont Europa für die Doktorandenausbildung und die Ausbildung von Postdoktoranden.

Mit einem Gesamtbudget von 6,6 Milliarden Euro für den Zeitraum 2021–2027 unterstützen die MSCA Forscherinnen und Forscher aus der ganzen Welt in allen Laufbahnphasen und Fachrichtungen. Hiervon profitieren auch die Forschungseinrichtungen, denn durch die Förderung von Promotions- und Postdoc-Programmen und gemeinsamen Forschungs- und Innovationsprojekten wird ihre weltweite Attraktivität und Sichtbarkeit gesteigert. Zudem unterstützt das Programm die Zusammenarbeit über den akademischen Bereich hinaus – auch mit KMU und großen Unternehmen.

Im Jahr 2023 werden im Rahmen der MSCA über 856 Millionen Euro, 2024 mehr als 902 Millionen Euro für die fünf Hauptaktionen des Arbeitsprogramms bereitgestellt:

  • MSCA-Promotionsnetzwerke – setzen Programme zur Ausbildung von Doktorandinnen und Doktoranden an Hochschulen und in anderen Umfeldern um (u. a. Industrie und Unternehmen). Die Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen 2023 und 2024 mit einem Budget von 434,8 Millionen Euro bzw. 451,2 Millionen Euro werden alljährlich im Mai anlaufen und im November enden.
  • MSCA-Postdoktorandenstipendien stärken das kreative und innovative Potenzial von promovierten Forscherinnen und Forschern, die durch weiterführende Ausbildung und internationale, interdisziplinäre und sektorübergreifende Mobilität neue Kompetenzen erwerben möchten. Die Mittel sind für Forschende bestimmt, die Pionierforschungs- und Innovationsprojekte in Europa und weltweit umsetzen wollen, auch im nichtakademischen Bereich. Die Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen 2023 und 2024 mit einem Budget von 260,5 Millionen Euro bzw. 270,8 Millionen Euro werden alljährlich von April bis September laufen.
  • MSCA-Personalaustausch entwickelt internationale, bereichsübergreifende und interdisziplinäre Kooperationen in Forschung und Innovation durch den Austausch von Personal. Die Aktion unterstützt die Umsetzung von Ideen in innovative Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren. Die Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen 2023 und 2024 mit einem Budget von 78,5 Millionen Euro bzw. 81,2 Millionen Euro werden alljährlich im Oktober anlaufen und Ende Februar/Anfang März enden.
  • MSCA COFUND kofinanziert neue oder bestehende Promotions- und Postdoc-Programme in den EU-Mitgliedstaaten oder den mit Horizont Europa assoziierten Ländern mit dem Ziel, bewährte Verfahren der MSCA zu verbreiten. Dies umfasst u. a. die internationale, intersektorale und interdisziplinäre Ausbildung in der Forschung sowie die internationale und sektorübergreifende Mobilität von Forschenden in allen Laufbahnphasen. Die Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen 2023 und 2024 mit einem Budget von 96,6 Millionen Euro bzw. 99,3 Millionen Euro werden alljährlich von Oktober bis Februar laufen.
  • MSCA und Bürger/innen sensibilisiert Studierende, Familien und die Öffentlichkeit für die Forschung im Rahmen der Europäischen Forschernacht und der Initiative „Forschende an Schulen“. Die Aktion schärft das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger dafür, wie sich die Arbeit von Forschenden auf ihr Leben, die Wirtschaft und die Gesellschaft auswirkt, und fördert die Anerkennung von Wissenschaft und Forschung in der Öffentlichkeit. Zudem soll das Interesse junger Menschen an der Forschung und an einer wissenschaftlichen Laufbahn geweckt werden. Die Aufforderung 2023 mit einem Budget von 15,4 Millionen Euro deckt die Europäischen Forschernächte 2024 und 2025 ab. Die Einreichungsfrist läuft vom 20. Juni bis zum 25. Oktober 2023.

Im Rahmen des neuen Arbeitsprogramms wird die MSCA auch eine Initiative „Feedback to Policy“ finanzieren, um die thematischen Verbindungen zwischen MSCA-Projekten zu stärken, ihren Beitrag zu den wichtigsten politischen Prioritäten der EU stärker ins Blickfeld zu rücken und Rückmeldungen der Interessenträger darüber einzuholen, wie die Wirkung des Programms maximiert werden kann.

Die Aufforderungen werden im Anschluss an die Annahme des Arbeitsprogramms 2023–24 für Horizont Europa veröffentlicht.

Hintergrund

Das 1990 eingerichtete und 1996 in Marie-Curie-Maßnahmen umbenannte Programm fördert Exzellenz in der Forschung. Es unterstützt Beschäftigung, Wachstum und Investitionen, indem es Forschenden die Möglichkeit gibt, neues Wissen und neue Kompetenzen zu erwerben und internationale und sektorübergreifende Erfahrungen zu machen, sodass sie später Spitzenpositionen in der Forschung einnehmen können. Die Maßnahmen haben eine strukturierende Wirkung auf Hochschulen und Akteure außerhalb der akademischen Welt, indem sie für eine weite Verbreitung von Exzellenz sorgen und Standards für die hochwertige Aus- und Fortbildung von Forschenden setzen – im gesamten Europäischen Forschungsraum (EFR) und weltweit.

Seit 2014 wurden im Rahmen des Programms über 66 200 Forscherinnen und Forscher aus Europa und darüber hinaus unterstützt, darunter 25 000 Doktorandinnen und Doktoranden. Außerdem wurden über 1180 internationale Promotionsprogramme finanziert und die Verbindungen zwischen Wissenschaft und Industrie gestärkt, wovon mehr als 5100 Unternehmen und 2650 KMU profitieren konnten. Im selben Zeitraum beteiligten sich über 8700 Organisationen aus mehr als 130 Ländern an den MSCA.

Innovationsgemeinschaft versammelt sich auf dem Gipfel des Europäischen Innovationsrates

Heute und morgen findet in Brüssel das Gipfeltreffen des Europäischen Innovationsrates statt, bei dem Forschende, Unternehmer und Investoren aus ganz Europa zusammenkommen, um die Zukunft der europäischen Innovationspolitik zu diskutieren. Ziel des Gipfels ist es auch, Coaching, Networking und den Austausch von Ideen für wachstumsstarke Start-ups, kleine und mittlere Unternehmen, Forscher und Investoren zu erleichtern. Mariya Gabriel, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, stellt das Arbeitsprogramm 2023 des Europäischen Innovationsrates (EIC) vor. Während des EIC-Gipfels wird die Kommission mehrere Initiativen und die Gewinner von drei EIC-Preisen vorstellen: den Preis „Europäische Innovationshauptstadt“, den EU-Preis für weibliche Innovatoren und den Europäischen Preis für innovative Beschaffung. Auch die neu ausgewählten EIC-Botschafter werden vorgestellt.

Weitere Informationen:

Pressemitteilung: Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen: 1,75 Mrd. EUR für neue Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen für Forschende und Einrichtungen

Weitere Informationen zu den Aufforderungen auf der Website der Europäischen Kommission zu den Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen

Informationsblatt: Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen 2021–2027: Talente entwickeln, Forschung fördern

Informationsblatt: Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen: Mehr als 25 Jahre europäische Unterstützung für die Arbeit von Forschenden

Arbeitsprogramm 2023–2024 für die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen

Pressekontakt: gabriele [dot] imhoffatec [dot] europa [dot] eu (Gabriele Imhoff), Tel.: +49 (30) 2280-2820. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
7. Dezember 2022
Autor
Vertretung in Deutschland