Die EU hat ehrgeizige Ziele für die COP27 sowie die COP15 festgelegt. Der Rat für Umwelt hat gestern beschlossen, dass sich die EU für verstärkte Maßnahmen auf globaler Ebene einsetzen wird, um die miteinander verbundene Klima- und Biodiversitätskrise zu bewältigen. Dabei wird sie mit gleichgesinnten Partnern zusammenarbeiten, um einen erfolgreichen Abschluss beider Konferenzen zu gewährleisten. Die COP27-Klimakonferenz findet im November statt, die COP15-Konferenz zur biologischen Vielfalt folgt im Dezember.
Der für den Europäischen Green Deal zuständige Vizepräsident der Kommission, Frans Timmermans, sieht das Verhandlungsmandat des Umweltrates als „solide Grundlage für unsere Verhandlungen mit den internationalen Partnern.“ Bei den diesjährigen COPs werde es darum gehen, „bestehende Verpflichtungen wie Fit for 55 und unser Ziel, die Umweltverschmutzung auf Null zu reduzieren, umzusetzen und neue Verpflichtungen einzugehen. Gemeinsam müssen wir vom Ehrgeiz zum Handeln übergehen.“ Der Kommissar für Umwelt, Ozeane und Fischerei, Virginijus Sinkevičius, warnte, es dürfe keine Zeit mehr beim Verlust der Artenvielfalt verschwendet werden: „Unsere Gesundheit, unser Wohlergehen, unser Klima, unsere Wirtschaft – sie alle hängen von der Natur ab.“
EU-Prioritäten für die COP27 zum Klimawandel
Bei den Klimaverhandlungen auf der COP27 wird sich die EU dafür einsetzen, ein Arbeitsprogramm zur Eindämmung des Klimawandels zu verabschieden. Es soll damit beginnen, Subventionen für fossile Brennstoffe abzubauen, aus der Kohle auszusteigen und Methanemissionen zu verringern sowie die Ziele an das 1,5-Grad-Ziel anpassen. Die EU setzt ihre Verpflichtungen bereits im Rahmen ihrer innerstaatlichen Gesetzgebungsarbeit um und ist bereit, ihren national festgelegten Beitrag (NDC) gegebenenfalls im Einklang mit den Ergebnissen der laufenden Fit for 55-Verhandlungen weiter zu erhöhen.
Was die Anpassung an den Klimawandel betrifft, so ist die EU bereit, die Maßnahmen sowohl im eigenen Land als auch weltweit zu beschleunigen. In der wichtigen Frage der Verluste und Schäden wird die EU die Rolle eines Brückenbauers spielen, um wirksame Lösungen für die Bedürfnisse der anfälligen Länder in der ganzen Welt zu finden, die mit den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert sind. Als weltweit größter Beitragszahler zur Klimafinanzierung sind die EU und ihre Mitgliedstaaten bereits für einen großen Teil der globalen Bemühungen zur Bewältigung der Klimakrise verantwortlich. Auf der COP27 werden wir mit anderen Gebern zusammenarbeiten, um sie zu ermutigen, ihre eigenen Beiträge zu erhöhen und das kollektive Ziel von 100 Milliarden US-Dollar bis zum nächsten Jahr sowie die Verdoppelung der Anpassungsfinanzierung zu erreichen. Außerdem werden wir die Arbeit an einem neuen kollektiven quantifizierten Ziel für die Klimafinanzierung fortsetzen und uns dafür einsetzen, dass alle Finanzströme mit dem Pariser Abkommen in Einklang stehen.
EU-Prioritäten für die COP15 zum Thema Biodiversität
Die Schlussfolgerungen des Rates zur UN-Biodiversitätskonferenz COP15 bestätigen das Ziel der EU, eine führende Rolle bei der Steigerung der globalen Ambitionen zu spielen. Der Schutz von 30 Prozent der Landflächen und 30 Prozent der Ozeane bis 2030 wird eines der wichtigsten Ziele der EU auf der COP15 sein – insbesondere der Gebiete, die für die biologische Vielfalt und die Ökosystemleistungen wertvoll sind.
Der globale Rahmen für die biologische Vielfalt sollte Ziele für 2050 und messbare Ziele für 2030 in Bereichen wie Naturschutz, Wiederherstellung, Nutzung und Finanzierung festlegen. Weitere Meilensteine, die im Verhandlungsmandat der COP15 angestrebt werden, sind:
- Wiederherstellung von 3 Milliarden Hektar Land und 3 Milliarden Hektar Ozeanen bis 2030;
- die Wiederherstellung der Natur in degradierten Gebieten, die durch intensive Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und andere Aktivitäten an biologischer Vielfalt eingebüßt haben;
- Angemessene Mobilisierung von Ressourcen für die biologische Vielfalt gemäß der Zusage von Präsidentin von der Leyen, die externen Finanzmittel für die biologische Vielfalt zu verdoppeln, insbesondere für die am stärksten gefährdeten Länder der Welt.
Weitere Informationen:
Vollständige Pressemitteilung vom 25. Oktober
Rat für Umwelt: Ergebnisse vom 24. Oktober
Pressekontakt: claudia [dot] guskeec [dot] europa [dot] eu (Claudia Guske). Tel.: +49 (0) 30 2280-2190. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageerlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 25. Oktober 2022
- Autor
- Vertretung in Deutschland