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Vertretung in Deutschland
Presseartikel26. Januar 2016Vertretung in DeutschlandLesedauer: 3 Min

Deutschland bleibt zweitbeliebtestes Zielland für Erasmus-Studenten

Mehr als eine Million Menschen hat bereits im ersten Jahr am neuen EU-Bildungsprogramm Erasmus+ teilgenommen.

Erasmus-Studenten

Bildungskommissar Tibor Navracsics stellte diese Zahlen heute (Dienstag) im Rahmen der ersten Jahresbilanz von Erasmus+ vor. "Die eindrucksvolle Zahl der Teilnehmer beweist, dass das Programm tatsächlich etwas bewirkt, indem es jungen Menschen hilft, sich neue Fähigkeiten und Erfahrungen anzueignen, und so ihre Beschäftigungschancen verbessert, und indem es die Modernisierung der europäischen Systeme für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport fördert", sagte Navracsics. "Wir werden auf dieser Popularität des Programms aufbauen, um noch mehr Menschen mit unterschiedlichen Interessen, Profilen und aus verschiedenen sozialen Milieus zu erreichen." Deutschland war 2013/2014 nach Spanien das zweitbeliebteste Zielland für Erasmus-Studenten: 30.964 Studierende hatten sich entschieden, ihr Erasmusstipendium in Deutschland zu absolvieren, nach Spanien gingen in dem gleichen Zeitraum 39.277 Studenten.

Die heute veröffentlichten Zahlen zeigen, dass Erasmus+ ab dem Jahr 2014 dank eines breiteren Angebotsspektrums bereits mehr Menschen zugutegekommen ist. Im ersten Jahr wurden mithilfe des Programms 650 000 Mobilitätsstipendien an Studierende, Praktikanten, Lehrende und Freiwillige oder andere junge Menschen vergeben, was einen Rekord darstellt; zudem wurde der Weg zur Vergabe der ersten Studiendarlehen geebnet, die ein vollständiges Masterstudium im Ausland ermöglichen. Erstmals flossen Gelder aus dem Programm auch in flankierende Projekte, an denen staatliche Behörden und internationale Organisationen beteiligt sind, sowie in Projekte im Sportbereich.

Die Stärkung von Erasmus+ ist gleichbedeutend mit stärkerer Unterstützung der Begünstigten. Erkennbar ist dies an der besseren Anerkennung von im Ausland erbrachten Studienleistungen nach Rückkehr der Studierenden in ihr Heimatland. Außerdem wird die Mobilität von Lehrenden und Personal besser in die Strategien der Heimateinrichtungen zur beruflichen Entwicklung integriert.

Das neue Programm Erasmus+ ist auch offener, wobei der Schwerpunkt auf der Förderung sozialer Inklusion, bürgerschaftlichem Engagement und Toleranz liegt. Um dies zu erreichen, erhalten diejenigen Teilnehmer, die über weniger finanzielle Mittel verfügen oder besondere Bedürfnisse haben, mehr finanzielle Unterstützung denn je. Weitere 13 Mio. Euro wurden für das Jahr 2016 bereitgestellt, damit Projekte gefördert werden können, die der sozialen Inklusion von Minderheiten und Migranten sowie von anderen benachteiligten Gruppen dienen.

Die Daten aus dem letzten Jahr des Vorgängerprogramms, die in einem separaten Bericht veröffentlicht wurden zeigen, dass im Vergleich zu allen Vorjahren eine Rekordzahl von Studierenden und Mitarbeitern erreicht wurde. Spanien, Deutschland und Frankreich blieben die beliebtesten Zielländer für Erasmus-Studierende, die im Jahr 2013/2014 ein Studium oder eine Ausbildung im Ausland absolvierten. Ins Zielland Spanien gingen 39.277 Erasmus-Studenten, nach Deutschland 30.964, nach Frankreich 29.621. Aus diesen Ländern gingen auch die meisten Studenten mit einem Erasmus-Stipendium ins Ausland: Aus Spanien 37.235, Frankreich 36.759 und aus Deutschland 36.257.

Der Lehreraustausch stieg im Vergleich zum Vorjahr um 9 Prozent, die beliebtesten Zielländer waren Spanien (5.701), Deutschland (5.101) und Italien (4.860).

Erasmus+ ist das EU-Programm für Allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport. Es ging am 1. Januar 2014 an den Start und löst die Programme für lebenslanges Lernen (LLP), JUGEND IN AKTION sowie die internationalen EU-Hochschulprogramme ab. Das auf sieben Jahre (2014-2020) ausgelegte Programm ist mit 14,7 Mrd. EUR ausgestattet – 40 Prozent mehr als zuvor zur Verfügung stand.

Erasmus+ wird mehr als vier Millionen Europäerinnen und Europäern die Möglichkeit geben, im Ausland zu studieren, eine Aus- oder Weiterbildung zu absolvieren, Arbeitserfahrung zu sammeln oder Freiwilligendienst zu leisten. Darüber hinaus werden mit dem Programm länderübergreifende Partnerschaften zwischen Hochschul-, Aus- und Weiterbildungs- und Jugendeinrichtungen unterstützt, um so die Zusammenarbeit zu fördern und eine Brücke zwischen der Welt der Bildung und der Arbeitswelt zu schlagen.

Erstmals werden aus dem Programm auch gezielt Maßnahmen im Sportbereich finanziert, die zur Entwicklung seiner europäischen Dimension und zur Bewältigung schwerwiegender grenzüberschreitender Probleme wie Spielabsprachen und Doping beitragen sollen. Durch Jean-Monnet-Aktionen wird der Ausbau von Lehre und Forschung zum Thema der europäischen Integration gefördert.

Zu den vier nationalen Agenturen, die Erasmus+ in Deutschland umsetzen, gelangen Sie hier.

Weitere länderspezifische Informationen zu Erasmus+ hier, in der ausführlichen Pressemitteilung und in einem Faktenblatt.

Pressekontakt: gabriele [dot] imhoffatec [dot] europa [dot] eu (Gabriele Imhoff), Tel.: +49 (30) 2280-2820

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet der Infopunkt der Berliner Vertretung der Europäischen Kommission per infoateuropa-punkt [dot] de (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
26. Januar 2016
Autor
Vertretung in Deutschland