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Vertretung in Deutschland
Presseartikel29. Juni 2016Vertretung in DeutschlandLesedauer: 2 Min

Entscheidung über Ratifizierungsprozess von CETA noch nicht gefallen

Die EU-Kommission hat noch keine formale Entscheidung getroffen, ob das Freihandelsabkommen mit Kanada in die alleinige Zuständigkeit der EU fällt. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sagte nach dem EU-Gipfel gestern (Dienstag): „Wir müssen...

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(29.06.2016) – Das Kollegium der EU-Kommissare wird darüber am nächsten Dienstag (5.7.) bei seiner Sitzung beraten. Unabhängig vom Ausgang der Entscheidung, ob der CETA-Vertrag in die alleinige Zuständigkeit der EU („EU only“) fällt oder ob es sich um ein sogenanntes gemischtes Abkommen handelt, dem die nationalen Parlamente zustimmen müssen, gibt es demokratische Kontrolle: In jedem Fall müssen das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union zustimmen. Beide Institutionen sind demokratisch gewählt und vertreten die die europäischen Bürgerinnen und Bürger.

Heute (Mittwoch) sagte Juncker sagte bei seiner Pressekonferenz mit Ratspräsident Tusk: „Ich habe gestern deutlich gemacht, wie auch bei den G7, ohne dass ein Europäer widersprochen hätte, dass aufgrund einer juristischen Analyse der Sachlage die Kommission zur Auffassung gelangt ist, dass dies nicht ein gemischtes Abkommen wäre.“

Inhaltlich hätten die Staats- und Regierungschefs nichts an dem CETA-Abkommen auszusetzen. „Ich habe das nämlich individuell abgefragt während der beiden Tage hier in Brüssel, aber einige haben Bedenken wegen der nationalen politischen, parlamentarischen Ratifizierungsprozedur. Ich werde nicht auf dem Altar juristischer Fragen sterben. Aber ich hätte gerne durch eindeutige Rechtsmittel belegt, dass dies kein EU-only Abkommen ist. Ich war stets der Auffassung, aber dies ist eine alte Sicht der Dinge, dass wir ein regelbasiertes System sind. Ok, dann muss man über die Regeln reden. Zu sagen, ich hätte eine persönliche Präferenz dafür zu sorgen, dass die nationalen Parlamente kein Mitspracherecht haben, ist absurd. Und ich habe allen Gesprächspartnern, auch im Übrigen dem österreichischen Bundeskanzler bei vorherigen Gesprächen deutlich gemacht, dass man ja auch die Parlamente fragen kann, wie die Regierung abstimmen soll. Das ist auch eine Möglichkeit, aber das ist Sache der Einzelstaaten.“

Zu TTIP hatte Juncker die Meinung der Staats- und Regierungschefs eingeholt. „Bei TTIP hatte ich alle Premierminister und Regierungschefs befragt, ob ja oder nein zur Fortsetzung der Verhandlungen mit den USA durch die Kommission. Niemand sagte – und ich habe das sehr deutlich gefragt –, dass die Kommission die Verhandlungen beenden solle, daher machen wir mit diesen Verhandlungen weiter“, sagte Juncker.

Das EU-Kanadaabkommen ist ein neuartiges Freihandelsabkommen, in dem erstmals die modernisierte Form des Investitionsschutzes verankert ist. Für die europäische Wirtschaft und die Menschen in der EU kann es neue Chancen und Vorteile bringen. Auch sind die hohen europäischen Schutzstandards in CETA gewahrt. Es ist daher sinnvoll, es so schnell wie möglich zu ratifizieren.

Weitere Informationen:

Mehr zum reformierten Investitionsschutz

Vollständiger Text des Abkommens hier.

Ausführliche Informationen zu CETA erhalten Sie hier.

Die Pressekonferenz von Präsident Juncker von Mittwochnachmittag können Sie hier bei Europe by Satellite ansehen.

Pressekontakt: margot [dot] tuzinaatec [dot] europa [dot] eu (Margot Tuzina), Tel.: +49 (30) 2280 2340

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
29. Juni 2016
Autor
Vertretung in Deutschland