Die EU und ihre 27 Mitgliedstaaten haben ihre öffentliche Entwicklungshilfe für Partnerländer im Jahr 2021 weltweit auf 70,2 Milliarden Euro aufgestockt. Das entspricht nach den vorläufigen Zahlen einem nominalen Anstieg um 4,3 Prozent bzw. 0,49 Prozent des kollektiven Bruttonationaleinkommens (BNE). Die EU und ihre Mitgliedstaaten, die als Team Europa zusammenarbeiten, stellen 43 Prozent der weltweiten öffentlichen Entwicklungshilfe bereit. Damit unterstreichen sie ihre Stellung als weltweit führende Geber. Team Europe ist entschlossen, bis 2030 mindestens 0,7 Prozent des kollektiven BNE als öffentliche Entwicklungshilfe bereitzustellen. Dies wird dazu beitragen, die Global-Gateway-Strategie erfolgreich umzusetzen.
Jutta Urpilainen‚ EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften, erklärte: „Im Jahr 2021, d. h. zu einer entscheidenden Zeit, als unsere Partnerländer nicht nur mit langfristigen globalen Herausforderungen konfrontiert waren, sondern auch mit den unmittelbaren Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu kämpfen hatten, hat Team Europa seine Entwicklungshilfe weiter erhöht. Trotz der schwierigen Umstände halten wir an den Zielen für nachhaltige Entwicklung fest.“
Insgesamt haben letztes Jahr 22 Mitgliedstaaten ihre öffentliche Entwicklungshilfe im Vergleich zu 2020 nominal erhöht. Die stärksten nominalen Zuwächse verzeichnen Deutschland (+ 2.064 Millionen Euro), Italien (+ 1.360 Millionen Euro) und Frankreich (+ 668 Millionen Euro). Auch Belgien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Finnland, Irland, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, die Slowakei, Slowenien, Spanien, die Tschechische Republik und Ungarn haben ihren Beitrag jeweils erhöht.
2020: Außergewöhnliches Jahr wegen der Pandemie
Die von den EU-Organen (Europäische Kommission und EIB) bereitgestellte öffentliche Entwicklungshilfe ging 2021 nominal um 1,1 Milliarden Euro (-6,3 %) auf 16,1 Milliarden Euro zurück. Das ist hauptsächlich auf Rückzahlungen von Darlehen des Privatsektors sowie auf vorgezogene Zahlungen im Jahr 2020 zurückzuführen – um Partnerländer während der COVID-19-Pandemie rasch zu unterstützen. 2020 war ein außergewöhnliches Jahr, in dem ein Höchststand bei der öffentlichen Entwicklungshilfe der EU-Organe verzeichnet wurde. Deren öffentliche Entwicklungshilfe ist 2021 im Vergleich zu 2019 nach wie vor erheblich gestiegen.
Die EU und ihre Mitgliedstaaten liegen deutlich über dem Durchschnitt der nicht der EU angehörenden DAC-Geber (Ausschuss für Entwicklungshilfe) in Bezug auf ihre öffentliche Entwicklungshilfe als Anteil am BNE (0,49 Prozent im Vergleich zu 0,26 Prozent).
Hintergrund
Die Zahlen zur öffentlichen Entwicklungshilfe von Team Europa basieren auf vorläufigen Informationen, die von allen EU-Mitgliedstaaten (mit Ausnahme Zyperns) an die OECD übermittelt wurden. Bis Ende 2022 werden von der OECD endgültige Daten veröffentlicht. Die Zahlen zur öffentlichen Entwicklungshilfe werden im Einklang mit der OECD-Methodik auf der Grundlage des Subventionsäquivalents gemeldet.
Das Gesamtvolumen der öffentlichen Entwicklungshilfe der EU umfasst alle Ausgaben der EU-Mitgliedstaaten für öffentliche Entwicklungshilfe sowie die öffentliche Entwicklungshilfe der EU-Organe, die nicht den einzelnen Mitgliedstaaten oder dem Vereinigten Königreich zugerechnet werden (insbesondere Eigenmittel der Europäischen Investitionsbank und Makrofinanzhilfe-Sonderdarlehen auf der Grundlage des Subventionsäquivalents).
Im Mai 2015 bekräftigte der Europäische Rat seine Zusage, die Gesamtquote der kollektiven Entwicklungshilfe bis 2030 auf 0,7 Prozent des kollektiven BNE der EU zu erhöhen. Seit 2015 ist die öffentliche Entwicklungshilfe der EU und ihrer derzeit 27 Mitgliedstaaten auf Cashflow-Basis nominal um 44 Prozent (22,4 Milliarden Euro) gestiegen. Der Anteil der öffentlichen Entwicklungshilfe am BNE erhöhte sich um 0,09 Prozentpunkte.
Weitere Informationen
Vollständige Pressemitteilung vom 18. Juli
Anhang: Vorläufige Zahlen zur öffentlichen Entwicklungshilfe 2021
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 18. Juli 2022
- Autor
- Vertretung in Deutschland