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Vertretung in Deutschland
Pressemitteilung30. November 2023Vertretung in DeutschlandLesedauer: 4 Min

Erasmus+ wächst weiter: 26.000 Projekte und 1,2 Millionen Lernaufenthalte im Jahr 2022

Erasmus+, das EU-Programm für die Mobilität von jungen Menschen und Lehrkräften, wächst weiter. Im Jahr 2022 wurden rund 26.000 Projekte unterstützt, über 73.000 Organisationen profitierten. Mehr als 1,2 Millionen Studierenden, Lernenden, Professoren, Lehrkräften, Ausbildern, Jugendbetreuern und jungen Menschen wurden Möglichkeiten zur Lernmobilität gegeben. Das zeigt der Jahresbericht 2022, den die Europäische Kommission vorgelegt hat. Erasmus+ ist für den Zeitraum 2021-2027 mit einem Budget von rund 26,2 Milliarden Euro ausgestattet – fast doppelt so viel wie im Zeitraum 2014-2020. Die Schwerpunkte des Programms sind insbesondere soziale Inklusion, ökologischer und digitaler Wandel und die Förderung der Teilhabe am demokratischen Leben.

Aktuell läuft die Ausschreibung für Erasmus+ im kommenden Jahr. Es stehen 4,3 Milliarden Euro zur Verfügung.

Iliana Ivanova, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend erklärte: „Seit 35 Jahren ist Erasmus+ ein Leuchtturm für den positiven Wandel. Das Programm hat Menschen, Organisationen und die Politik in der gesamten EU nachhaltig geprägt. Ich freue mich, dass das Programm wächst und seine Ziele erreicht, indem es Millionen von Menschen in ganz Europa und darüber hinaus die Möglichkeit gibt, ihre Kompetenzen zu erwerben und zu verbessern. Indem Zusammenarbeit und Entdecken gefördert werden, trägt das Programm dazu bei, das lebendige und engmaschige Gewebe zu weben, das das heutige Europa ausmacht.“

Jahresbericht 2022 zeigt: Mobilitätsquoten so hoch wie vor der Pandemie, mehr als 73.000 Organisationen unterstützt

Der Bericht 2022 veranschaulicht, wie sich Erasmus+ auf das Leben von Millionen von Menschen auswirkt, die an den verschiedensten Mobilitätsaktivitäten in Europa und darüber hinaus teilnehmen. Das Herzstück von Erasmus+ ist die Mobilität von Lernenden, Arbeitskräften und jungen Menschen, die sich positiv auf die bildungsbezogene, soziale, persönliche und berufliche Entwicklung auswirkt und das Bewusstsein für die europäische Identität schärft. Die Mobilitätsquoten haben mittlerweile wieder das Niveau vor der Pandemie erreicht.

Mit einer hohen Mittelausschöpfung und einem wirksamen Einsatz dieser Mittel wurden die für das Jahr 2022 festgelegten Programmziele erreicht. Aus dem Erasmus+-Gesamtbudget von über 4 Milliarden Euro – 38 Prozent mehr als 2021 – wurden rund 26.000 Projekte und über 73.000 Organisationen unterstützt. Von den Aktionen zur Lernmobilität konnten mehr als 1,2 Millionen Studierende, Lernende, Schul- und Hochschullehrkräfte, Ausbildende, Jugendarbeiter/innen und junge Menschen profitieren.

134.000 Menschen mit geringeren Chancen unterstützt

Die Zugänglichkeit des Programms für kleine Organisationen sowie die Inklusion von Menschen mit geringeren Chancen wurden weiter verbessert. Dank der Ausrichtung auf Inklusion und Vielfalt hat Erasmus+ im Jahr 2022 rund 134.000 Menschen mit geringeren Chancen dabei unterstützt, Mobilitätsmaßnahmen in Anspruch zu nehmen. Dazu gehören Menschen mit Behinderungen, Migrantinnen und Migranten sowie Bürgerinnen und Bürger der EU, die in abgelegenen Gebieten leben oder mit sozioökonomischen Schwierigkeiten konfrontiert sind.

Das Programm ist auch grüner und digitaler geworden. Im Jahr 2022 wurden 1300 auf die Umwelt und den Klimawandel ausgerichtete Kooperationsprojekte mit einem Gesamtbudget von 592 Millionen Euro unterstützt, was das kontinuierliche Engagement des Programms für den grünen Wandel unterstreicht. Im Einklang mit dem Aktionsplan für digitale Bildung fördert Erasmus+ auch weiterhin den digitalen Wandel in der allgemeinen und beruflichen Bildung. 2022 waren über 1650 Kooperationsprojekte mit einem Gesamtbudget von 744 Millionen Euro auf den digitalen Wandel ausgerichtet.

Eine Schlüsselrolle spielt Erasmus+ auch bei der Stärkung der europäischen Identität und der europäischen Werte sowie beim Aufbau einer demokratischeren Union: Aus dem Budget 2022 flossen rund 340 Millionen Euro an 1200 Kooperationsprojekte zur Förderung der demokratischen Teilhabe.

Von seiner Einrichtung im Jahr 1987 bis Ende 2022 hat es das Programm Erasmus+ insgesamt rund 14 Millionen Menschen ermöglicht, im Ausland zu studieren, eine Ausbildung zu absolvieren, zu arbeiten oder Freiwilligenarbeit zu leisten. Dank der starken Unterstützung durch die EU-Organe und die Mitgliedstaaten wird Erasmus+ in den kommenden Jahren noch mehr Menschen Möglichkeiten bieten können, um zu lernen und an transnationalen Projekten mitzuwirken.

Die Kommission bereitet derzeit eine umfassende Evaluierung des Programms Erasmus+ vor und wird den anderen EU-Organen bis Ende 2024 ihren Evaluierungsbericht vorlegen. Die Ergebnisse und Empfehlungen der Evaluierung werden in die Durchführung des laufenden Programms und die Vorbereitung des Nachfolgeprogramms für die Zeit nach 2027 einfließen.

Hintergrund

Erasmus wurde 1987 ins Leben gerufen und bot in jenem Jahr gerade einmal 3000 Studierenden die Chance auf ein Auslandssemester. Seitdem wurde das Programm mehrfach umfassend überarbeitet, modernisiert und für neue Länder geöffnet. 2014 wurde der Name von Erasmus in Erasmus+ geändert, um die Ausweitung auf alle Bildungsbereiche sowie auf Jugend und Sport deutlich zu machen. Das Programm bietet Menschen aller Altersgruppen die Möglichkeit, bei einer Vielzahl von teilnehmenden Organisationen in anderen Ländern zu studieren, sich weiterzubilden oder allgemein zu lernen.

Heute ist Erasmus+ mit bislang fast 14 Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eines der Vorzeigeprogramme der EU. Es spielt auch eine Schlüsselrolle bei der Reaktion der Kommission auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Kommission hat im Rahmen des Programms unverzüglich Maßnahmen ergriffen, um Studierende, junge Menschen, Schul- und Hochschullehrkräfte sowie pädagogische Fachkräfte aus der Ukraine zu unterstützen. Zudem wurde mit Mitteln des Programms eine halbe Million Schulbücher für Lernende aus der Ukraine angeschafft.

Weitere Informationen

Vollständige Pressemitteilung vom 30. November

Erasmus+-Jahresbericht 2022

Was ist Erasmus+?

Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen 2024 für Erasmus+

Öffentliche Konsultation zu Erasmus+

Europäischer Bildungsgipfel

Europäischer Bildungsraum

Pressekontakt: gabriele [dot] imhoffatec [dot] europa [dot] eu (Gabriele Imhoff). Tel.: +49 (30) 2280-2820. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
30. November 2023
Autor
Vertretung in Deutschland