Der für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung zuständige Kommissar Phil Hogan sagte dazu: „Unsere Vorsicht hat sich bezahlt gemacht. Das Gleichgewicht auf dem Markt hat immer oberste Priorität. Es bestärkt uns in unserer Arbeit, dass die Milcherzeugerpreise auch dank der Maßnahmen der Kommission wieder steigen, doch es gibt keinen Grund für Selbstzufriedenheit. Auch unter den momentanen Marktbedingungen ist Vorsicht bei Produktionsentscheidungen geboten.“
Die von der Europäischen Kommission verwalteten öffentlichen Interventionen spielten eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung der Märkte zwischen 2015 und 2017 und trugen dazu bei, Überschüsse in einem außerordentlich unausgewogenen Szenario zu beseitigen. Die Kommission hat Ende 2016 einen Prozess monatlicher und später halbjährlicher öffentlicher Ausschreibungen eingeleitet, um diese Bestände schrittweise wieder auf den Markt zu bringen. Dies geschah auf eine sorgfältige Weise.
Dieser Prozess wird online im Portal der Milchmarktbeobachtungsstelle in voller Transparenz dokumentiert. Die nächste Ausschreibung findet am 22. November statt.
Die Kombination aus einer robusten Nachfrage nach Milcherzeugnissen und einem begrenzten und verantwortungsbewussten Produktionswachstum, unterstützt durch die sorgfältige Bewirtschaftung der Bestände durch die Kommission, hat zu wettbewerbsfähigen Preisen für die Erzeuger geführt. Der Milchsektor macht mehr als die Hälfte unseres derzeitigen EU-Agrarhandelsüberschusses aus - eine Tatsache, die seine Bedeutung bestätigt.
Preise und Produktion
Die EU-Milchmarktbeobachtungsstelle verschafft dem EU-Milchsektor mehr Transparenz, indem sie Marktdaten und kurzfristige Analysen rechtzeitig verbreitet. Die neuesten Daten der Milchmarktbeobachtungsstelle deuten auf einen stetigen Anstieg der Milchpreise mit einigen Schwankungen hin:
- Entrahmtes Milchpulver: Die Milchpulver-Preise der EU schwanken in den letzten zwölf Monaten unter dem Interventionsniveau (169,8 €/100 kg). Seit Mai 2018 hat sich die Situation leicht verbessert.
- Milch: Nachdem Milch im Mai 2018 auf ein Preisniveau von 32 Cent pro Kilo gefallen war, hat sich ein Aufschwung mit einem Durchschnittspreis von 35 Cent im September 2018 eingestellt.
- Butter: In einem seit 2017 nicht mehr beobachteten Trend lagen die EU-Butterpreise in den letzten sechs Monaten bei über 5000 Euro pro Tonne.
- Käse: Die Käsepreise in der EU sind trotz leicht gestiegener Lagerbestände auf Herstellerebene weiterhin gut. Die Konsumnachfrage nach Käse zeigt sich nach wie vor robust.
Nach einem starken Produktionswachstum in der ersten Jahreshälfte wird die kumulierte EU-Milcherzeugung für das Gesamtjahr 2018 voraussichtlich mit einem leichten Anstieg von 0,8 Prozent enden.
Die Milcherzeugung wird von den Wetterentwicklung in den letzten Monaten des Jahres und von den Milch- und Futtermittelpreisen abhängig sein, da aufgrund der Sommerdürre eine geringere Futterverfügbarkeit ausgeglichen werden muss. Die Kommission hat in diesem Sommer eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um Landwirten, die mit Futtermangel zu kämpfen haben, direkte Unterstützung zu gewähren.
Weitere Informationen:
Übersicht über Bestände und Verkäufe
Pressekontakt: Claudia Guske, +49 (30) 2280-2190, Laura Bethke, Tel.: +49 (30) 2280 2270
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per E-Mail oder telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 9 November 2018
- Autor
- Vertretung in Deutschland