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Vertretung in Deutschland
Presseartikel10. Februar 2022Vertretung in Deutschland

Erstes Arbeitsprogramm für HERA: 1,3 Milliarden Euro für Krisenvorsorge und -reaktion im Gesundheitsbereich

Press conference by Margaritis Schinas, Vice-President of the European Commission, Stella Kyriakides and Thierry Breton, European Commissioners, on the launch of the European Health Emergency Preparedness and Response Authority (HERA)

Die neu eingerichtete EU-Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (HERA) hat heute (Donnerstag) ihr erstes Jahresarbeitsprogramm vorgestellt. Mit einem Budget von 1,3 Mrd. Euro für 2022 wird sie grenzüberschreitenden Gesundheitskrisen vorbeugen und rasch auf Krisen reagieren. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides erklärte: „Zwei Jahre Pandemie haben uns gelehrt, dass die Fähigkeit, entschlossen auf grenzüberschreitende Gesundheitskrisen zu reagieren, eine starke europäische Gesundheitsunion ausmacht. Die HERA sorgt schon heute für die Verfügbarkeit medizinischer Gegenmaßnahmen. Gleichzeitig wappnet sie uns für künftige Gesundheitsbedrohungen. Nach der Annahme des ersten Arbeitsplans hat sie ihren Beobachtungsposten eingenommen und kann ihre wichtige Funktion als Gefahrenmelder ausüben. Auch weltweit wird sie als zuverlässiger Partner zur Krisenvorsorge im Gesundheitsbereich beitragen.“

Nach der Annahme des Arbeitsprogramms kann die Behörde nun konkret tätig werden und die Kapazitäten für Krisenvorsorge und -reaktion in der EU ausbauen, Schwachstellen und strategische Abhängigkeiten angehen und zur Stärkung der globalen Gesundheitsarchitektur beitragen. Als eine der tragenden Säulen einer starken europäischen Gesundheitsunion wird die HERA 2022 weiter an der Bewältigung der Corona-Pandemie arbeiten, aber auch die Vorbereitung auf künftige Gesundheitsgefahren vorantreiben.

Prävention und Vorbereitung künftiger grenzüberschreitender Gesundheitskrisen: In der Vorbereitungsphase wird die HERA eng mit anderen Gesundheitsagenturen auf EU und nationaler Ebene zusammenarbeiten und auch mit der Industrie, der Forschungsgemeinschaft, der Zivilgesellschaft und internationalen Partnern in Kontakt treten, um die EU besser für künftige Gesundheitsgefahren zu wappnen. Vorgesehene Maßnahmen:

  • Beschaffung und Lagerung medizinischer Gegenmaßnahmen für eine Reihe von Gesundheitsgefahren mit einem Budget von über 580 Mio. Euro;
  • Freigabe von über 300 Mio. Euro für die Erforschung und Entwicklung von medizinischen Gegenmaßnahmen und innovativen Technologien gegen neue Bedrohungen;
  • Aufbau eines Netzes stets betriebsbereiter Produktionsanlagen, die im Notfall aktiviert werden können (EU FAB);
  • Einrichtung einer langfristig und groß angelegten EU-Plattform für klinische Prüfungen und Datenplattformen;
  • Priorisierung von drei Gesundheitsbedrohungen mit hohem Gefahrenpotenzial bis Ende des Frühjahrs in Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten im HERA-Verwaltungsrat, EU-Agenturen, internationalen Partnern und Sachverständigen.

Erkennen künftiger Gesundheitsgefahren: Die HERA wird Bedrohungsanalysen durchführen und Informationen sammeln, Prognosemodelle entwickeln und einen Reaktionsplan auf EU-Ebene erstellen. Maßnahmen 2022:

  • Einrichtung eines dem neuesten Stand der Technik entsprechenden Echtzeit-Frühwarnsystems für Gesundheitsgefahren;
  • Schaffung einer speziellen IT-Plattform für die Bewertung der Bedrohungslage und die entsprechende Priorisierung.

Reaktion auf Gesundheitsgefahren: Im Rahmen der Corona-Krisenreaktion wurden die HERA-Notfallkapazitäten bereits aktiviert. Im Falle weiterer grenzüberschreitender Gesundheitsnotlagen auf EU-Ebene wird die HERA zusätzliche Maßnahmen ergreifen und Soforthilfe bereitstellen, Überwachungsmechanismen aktivieren, gezielt in Entwicklung investieren und die Beschaffung von medizinischen Gegenmaßnahmen und Rohstoffen sicherstellen. Bereits laufende Maßnahmen:

  • Gewährleistung der rechtzeitigen Bereitstellung von Corona-Impfstoffen an die EU-Länder, erforderlichenfalls auch von Impfstoffen, die an Varianten angepasst sind;
  • Beschaffung von COVID-19-Therapeutika für die EU-Mitgliedstaaten;
  • Ausbau der nationalen Kapazitäten für den Nachweis und die wissenschaftliche Bewertung von Varianten;
  • Sicherstellung von Impfstofflieferungen in die ganze Welt.

Hintergrund

HERA, die EU-Behörde für die Krisenvorsorge und ‑reaktion bei gesundheitlichen Notlagen, ist ein wichtiger Pfeiler der Europäischen Gesundheitsunion und ein zentrales Element zur Stärkung der Reaktions- und Vorsorgekapazitäten der EU im Hinblick auf Gesundheitskrisen. Die Behörde wurde im September 2021 eingerichtet, um Ad-hoc-Lösungen im Pandemiemanagement durch eine dauerhafte Strukur zu ersetzen – mit angemessenen Instrumenten und Ressourcen zur Planung der EU-Krisenreaktion im Falle von Gesundheitskrisen. HERA wird Bedrohungen und potenzielle Gesundheitskrisen antizipieren, indem sie Informationen sammelt und die erforderlichen Reaktionskapazitäten aufbaut. So sollte sie im Notfall bereits Lösungen parat haben, um Medikamente, Impfstoffe und andere medizinische Gegenmaßnahmen rasch entwickeln, herstellen und verteilen zu können.

Für den Zeitraum 2022–2027 stehen der HERA insgesamt 6 Mrd. EUR zur Verfügung.

Weitere Informationen:

Vollständige Pressemitteilung

HERA-Arbeitsplan 2022

Informationsblatt zum HERA-Arbeitsplan 2022

Informationsblatt – EU-Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (HERA)

HERA-Präsenz im Internet

Pressekontakte: claudia [dot] guskeatec [dot] europa [dot] eu (Claudia Guske), Tel.: +49 (30) 2280-2190. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
10. Februar 2022
Autor
Vertretung in Deutschland