Vor dem EU-Türkei-Gipfel am Montag im bulgarischen Warna, bei dem die EU-Spitzen Juncker und Tusk und der amtierende Ratsvorsitzende, Bulgariens Ministerpräsident Borrissow, mit dem türkischen Präsidenten Erdogan zusammentreffen werden, verurteilten die Staats- und Regierungschefs das anhaltende rechtswidrige Vorgehen der Türkei im östlichen Mittelmeer und in der Ägäis scharf und unterstrichen ihre uneingeschränkte Solidarität mit Zypern und Griechenland.
EU erinnert an die Verpflichtung der Türkei, das Völkerrecht zu achten
Der Europäische Rat appellierte eindringlich an die Türkei, dieses Vorgehen einzustellen und die Hoheitsrechte Zyperns, im Einklang mit dem Recht der EU und dem Völkerrecht seine natürlichen Ressourcen zu erforschen und auszubeuten, zu achten. „In diesem Zusammenhang erinnert er an die Verpflichtung der Türkei, das Völkerrecht zu achten und gutnachbarliche Beziehungen zu wahren sowie die Beziehungen zu allen EU‑Mitgliedstaaten, einschließlich der Republik Zypern, zu normalisieren“, heißt es weiter in der Schlusserklärung. „Der Europäische Rat hat seine tiefe Besorgnis über die fortgesetzte Inhaftierung von Bürgerinnen und Bürgern der EU in der Türkei, darunter zwei griechische Soldaten, zum Ausdruck gebracht, und er fordert eine rasche und positive Lösung dieser Probleme im Rahmen eines Dialogs mit den Mitgliedstaaten. Der Europäische Rat wird mit der Angelegenheit befasst bleiben.“
Anschlag von Salisbury: Russland sehr wahrscheinlich verantwortlich
Die EU-Staats- und Regierungschefs verurteilten „auf das Schärfste“ den kürzlich in Salisbury verübten Anschlag. Der Europäische Rat „stimmt mit der Einschätzung der Regierung des Vereinigten Königreichs überein, wonach sehr wahrscheinlich die Russische Föderation dafür verantwortlich ist und es keine andere plausible Erklärung gibt“, heißt es in der Schlusserklärung. „Angesichts dieser gravierenden Herausforderung für unsere gemeinsame Sicherheit stehen wir in uneingeschränkter Solidarität zum Vereinigten Königreich.“
Vor diesem Hintergrund müsse die Europäische Union ihre Abwehrfähigkeit gegen chemische, biologische, radiologische und nukleare Risiken stärken, unter anderem im Wege einer engeren Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten sowie der NATO. „Außerdem sollten die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten weiterhin ihre Fähigkeiten zur Abwehr hybrider Bedrohungen ausbauen, unter anderem in den Bereichen Cyberfragen, strategische Kommunikation und Spionageabwehr. Der Europäische Rat ersucht die Europäische Kommission und die Hohe Vertreterin, diese Arbeiten voranzubringen und bis zur Junitagung des Europäischen Rates über die Fortschritte Bericht zu erstatten“, so die Schlusserklärung.
Leitlinien für künftige Beziehungen mit dem Vereinigten Königreich
Am Freitagmorgen hat der Europäische Rat im Format der 27 Staats- und Regierungschefs (Artikel 50) Leitlinien zum Rahmen für die künftigen Beziehungen zum Vereinigten Königreich nach dem Brexit angenommen.
Weitere Informationen:
Schlussfolgerungen des Europäischen Rates vom 22.-23. März 2018
Video-Mitschnitte der Pressekonferenzen von Präsident Juncker, Präsident Tusk, Parlamentspräsident Tajani und nationalen Staats- und Regierungschefs am Donnerstag und am Freitag
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 23. März 2018
- Autor
- Vertretung in Deutschland