Ab heute kann der Verkehr durch den Swinetunnel rollen: in Polen wird der längste von der EU finanzierte Unterwassertunnel in Europa offiziell eröffnet. Der Tunnel verbindet die Inseln Usedom und Wollin sowie das Stadtzentrum von Świnoujście mit dem Rest des Landes. Für Elisa Ferreira, Kommissarin für Kohäsion und Reformen ist der Tunnel das perfekte Ergebnis einer Kohäsionspolitik, die das tägliche Leben leichter macht: „Seit 70 Jahren warten die Menschen in Swinemünde und Umgebung auf diesen Tunnel. Mit EU-Hilfe ist er nun endlich Wirklichkeit geworden. Der Tunnel ist ein Paradebeispiel für unsere gute Zusammenarbeit mit den Kommunen. Das Projekt wurde nämlich von der Stadt mitfinanziert. Wie andere mittel- und osteuropäische Länder muss auch Polen nach wie vor in die Straßeninfrastruktur investieren. Die Kohäsionspolitik hilft dabei.“
Das Projekt wurde im Juni 2018 genehmigt und erhielt (im Programmplanungszeitraum 2014-2020) kohäsionspolitische Mittel im Umfang von 162,3 Millionen Euro bei einer Investition von insgesamt 191,5 Millionen Euro.
Impuls für die lokale Wirtschaft
Für die Einwohner von Swinemünde, vor allem für die, die in Stettin, der Hauptstadt der Woiwodschaft Westpommern, arbeiten, war das tägliche Pendeln mit der Fähre recht langwierig und beschwerlich. Der Tunnel ändert das schlagartig, denn die Durchquerung dauert nur 2 bis 3 Minuten. Swinemünde ist eines der attraktivsten Reiseziele in Polen mit rund 2,5 Millionen Besucherinnen und Besuchern jährlich. Auch diese kommen nun in den Genuss des neuen Tunnels.
Der 1,44 Kilometer lange Tunnel verbindet die beiden Teile der Stadt Swinemünde auf den Inseln Usedom und Wollin. Er erleichtert auch den Grenzverkehr zwischen Polen und Deutschland, eröffnet neue Perspektiven für das Wirtschaftswachstum, zieht Investitionen an und schafft Arbeitsplätze in der Region.
Mit neuen Tunnel-Zubringern und Kreuzungen gewinnt auch die Straßeninfrastruktur an Qualität. Hierzu gehören ein Kreisverkehr auf der Insel Wollin und eine Einmündung auf der Insel Usedom. Bereits bestehende angrenzende Straßen werden ebenfalls neu angelegt.
Der Tunnel bindet Swinemünde besser an die Nachbarstädte an und fördert so die regionale Zusammenarbeit und den regionalen Austausch.
Hintergrund
Im Programmzeitraum 2014-2020 erhielt Polen EU-Kohäsionsfördermittel in der Größenordnung von gut 78,8 Milliarden Euro. Hiervon waren 28,2 Milliarden Euro für das operative Programm „Infrastruktur und Umwelt“ vorgesehen.
Mit diesem aus dem Kohäsionsfonds (22,4 Milliarden Euro) und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (5,7 Milliarden Euro) geförderten Programm wurden die End- und Hauptabschnitte des Tunnels finanziert.
Bei Einhaltung der bereichsübergreifenden und fachlichen Bedingungen gemäß der Verordnung zur Durchführung kohäsionspolitischer Programme erhält Polen im Zeitraum 2021-2027 gut 75 Milliarden Euro. Sie dienen der erfolgreichen Umsetzung gemeinsamer EU-Prioritäten wie einer ausgewogenen territorialen Entwicklung, einem fairen grünen und digitalen Wandel sowie einer innovativen und inklusiven sozialen Marktwirtschaft. 24,2 Milliarden Euro der Gesamtsumme fließen in Infrastrukturmaßnahmen, Klima- und Umweltschutz.
Weitere Informationen:
Pressemitteilung: EU-Kohäsionspolitik: Freigabe eines der längsten Unterwassertunnel in Europa
Offene Datenplattform für die Kohäsionspolitik
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 30. Juni 2023
- Autor
- Vertretung in Deutschland