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Vertretung in Deutschland
Presseartikel24. November 2016Vertretung in DeutschlandLesedauer: 2 Min

EU-Kommission verurteilt Gewalt an Frauen und Mädchen

Vor dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen hat die EU-Kommission heute (Donnerstag) mehr Anstrengungen bei der Eindämmung von Gewalt gegen Frauen gefordert und kündigte für 2017 die EU-weite Kampagne „Sag Nein“ mit einer Reihe von Maßnahmen...

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(24.11.2016) – In einer gemeinsamen Erklärung betonten der Erste Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans, EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini sowie die EU-Kommissare Dimitris Avramopoulos, Johannes Hahn, Julian King, Neven Mimica, Tibor Navracsics, Christos Stylianides und Věra Jourová: „Weiterhin sind Frauen und Mädchen sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU Opfer der Gewalt in den verschiedensten Formen. Weltweit werden Frauen und Mädchen noch immer in ihren eigenen Wohnungen geschlagen, sexuell und finanziell ausgebeutet, auf unseren Straßen, am Arbeitsplatz, im Internet oder beim Sport belästigt oder angegriffen – und Vergewaltigungen, Verstümmelungen oder Zwangsehen sind weiterhin an der Tagesordnung. Wir können die schwerwiegenden Folgen davon für unsere Familien, unsere Gemeinschaften, die Gesellschaft allgemein und auch die Wirtschaft nicht länger ignorieren.“

In der gemeinsamen Erklärung heißt es weiter: „Die EU muss ihre Anstrengungen intensivieren, um jede Art von Gewalt gegen Frauen einzudämmen. Fast 25 Prozent der Frauen in der EU haben seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt durch einen Partner erlitten. Mehr als ein Viertel der Einwohner Europas ist der Auffassung, dass Geschlechtsverkehr ohne Einwilligung in manchen Fällen gerechtfertigt ist. Mehr als ein Fünftel der Europäer glauben, dass Frauen häufig Missbrauch oder Vergewaltigungen erfinden oder in ihren Berichten darüber übertreiben. Dies ist ein Grund dafür, weshalb die Gewaltopfer das Verbrechen oft gar nicht erst anzeigen. Außerdem zögern Zeugen der Tat mitunter, helfend einzugreifen. Wir müssen dem entgegentreten und die Vorurteile abbauen, die die Stimmen von Frauen zum Schweigen bringen. Wir müssen aufzeigen, dass Gewalt gegen Frauen inakzeptabel ist und von niemandem toleriert werden darf. (….)

Die Europäische Kommission leitet heute eine Reihe von Maßnahmen für 2017 ein, um Gewalt gegen Frauen und Mädchen in all ihrer Form zu bekämpfen. Um geschlechtsspezifische Gewalt in der Europäischen Union vorzubeugen und ihre Opfer zu unterstützen, wurden 10 Millionen Euro für den Einsatz an der Basis bereitgestellt. Unser Ziel ist es, ein Bewusstsein zu schaffen und Informationen zum Thema Gewalt gegen Frauen zu verbreiten. Wir wenden uns dabei sowohl an die Öffentlichkeit als auch an Fachleute, die zur Verbesserung der Lage beitragen können: Polizei, Lehrkräfte, Ärztinnen und Ärzte, Richter und viele andere.

Wir müssen ein für alle Male dieser klaren Menschenrechtsverletzung ein Ende setzen. Daher beginnt unsere Arbeit hier und heute. Wir bündeln unsere Kräfte mit denen der Mitgliedstaaten, um der Gewalt gegen Frauen ein Ende zu setzen. Alle Frauen und Mädchen sollten ein Leben frei von Angst oder Gewalt führen können – nicht nur in der Europäischen Union, sondern überall in der Welt.“

Weitere Informationen:

Vollständiges Statement

Häufig gestellte Fragen

Datenblatt zu den wichtigsten Ergebnissen des Eurobarometers zur geschlechtsspezifischen Gewalt

2016 geschlechtsspezifische Gewalt Eurobarometer

Sag Nein! Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen

EU-Aktionsplan für die Gleichstellung 2016–2020

Studie zu geschlechtsspezifischer Gewalt im Sport

Pressekontakt: katrin [dot] ABELEatec [dot] europa [dot] eu (Katrin Abele), Tel.: +49 (30) 2280-2140 und margot [dot] tuzinaatec [dot] europa [dot] eu (Margot Tuzina), Tel.: +49 (30) 2280 2340

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
24. November 2016
Autor
Vertretung in Deutschland