
Der EU-Preis für Bürgerwissenschaft geht in diesem Jahr an drei Projekte, die sich mit den Themen Meeresverschmutzung, biologische Vielfalt in der Landwirtschaft und psychische Gesundheit befassen. Iliana Ivanova, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, gratulierte den Gewinnerinnen und Gewinnern: „Ihre Initiativen befassen sich mit einigen unserer dringendsten Herausforderungen und zeigen das transformative Potenzial der Bürgerwissenschaft. Sie verbessern die Exzellenz und die Wirkung unserer Forschung und vertiefen auch die Beziehungen und das Vertrauen zwischen der Wissenschaft und unserer Gesellschaft.“
Unter „Bürgerwissenschaft“ versteht man die Beteiligung der Öffentlichkeit an wissenschaftlichen Forschungsaktivitäten. Sie trägt zu einer lebendigen Zivilgesellschaft bei und wird bei den Europäerinnen und Europäern immer beliebter. Von den 288 Bewerbungen erhielten drei Citizen-Science-Initiativen die Hauptpreise, 27 wurden mit Ehrenpreisen ausgezeichnet.
- Erhalt von Saatgut
Einen mit 60.000 Euro dotierte Preis erhielt das von der EU geförderte Projekt INCREASE für seine herausragenden Leistungen bei der Förderung des Wissens über die Erhaltung von Saatgut durch die Einbeziehung der Zivilgesellschaft und der Bürger, insbesondere in ländlichen Gebieten. Mit Schwerpunkt auf Kichererbse, Ackerbohne, Linse und Lupine setzt INCREASE ein neues Konzept zur Erhaltung, Verwaltung und Charakterisierung genetischer Ressourcen um. An dem Projekt sind u.a. das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben und die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften beteiligt.
- Lebensqualität bei psychischen Problemen
Der Preis für digitale Gemeinschaften in Höhe von 20.000 Euro ging an das Horizont-2020-Projekt CoAct for Mental Health für die Nutzung digitaler Technologien zur Entwicklung eines personalisierten Ansatzes und zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit psychischen Problemen. An dem Projekt nahm auch die Fachhochschule Potsdam teil.
- Lokale Folgen der Meeresverschmutzung
Der Preis für Vielfalt und Zusammenarbeit wurde dem Projekt SeaPaCS Participatory Citizen Science against Marine Pollution (Bürgerwissenschaft gegen Meeresverschmutzung) verliehen. SeaPaCS erforscht mit Hilfe der Bürgerwissenschaft die lokalen Folgen der Meeresverschmutzung für die Biodiversität in der italienischen Küstenstadt Anzio. In Deutschland arbeitet Luisa Galgani vom GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung in Kiel an dem Projekt mit.
Weitere Informationen
Liste der Gewinnerinnen und Gewinner des Preises Bürgerwissenschaften 2024
Pressekontakt: gabriele [dot] imhoffec [dot] europa [dot] eu (Gabriele Imhoff), Tel.: +49 (30) 2280-2820. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageerlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 12. Juni 2024
- Autor
- Vertretung in Deutschland