Die EU und Indien haben einen neuen Handels- und Technologierat (Trade and Technology Council, TTC) gegründet. Damit wollen beide Seiten ihre strategische Partnerschaft stärken und ihr Engagement in den Bereichen Handel und Technologie vertiefen. Die Ministertreffen des Rates werden mindestens einmal jährlich zu Themen wie Konnektivität, grünen Technologien und widerstandsfähigen Lieferketten stattfinden. Exekutiv-Vizepräsidentin Margarethe Vestager, die gemeinsam mit Handelskommissar Valdis Dombrovskis auf EU-Seite den Vorsitz des Rates innehat, sagte: „Die Stärkung unserer Zusammenarbeit mit Indien wird allen Bürgern der EU und Indiens gleichermaßen zugutekommen. Gemeinsam werden wir auf ein demokratisches Modell der technologischen Entwicklung hinarbeiten, das Innovationen vorantreibt und den Menschen in den Mittelpunkt stellt.“
Die Einrichtung des Technologierates wurde von der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen und dem indischen Premierminister Narendra Modi am 25. April 2022 in Neu-Delhi angekündigt. Den Vorsitz haben auf indischer Seite Außenminister Subrahmanyam Jaishankar, Piyush Goyal, Minister für Handel und Industrie, und Rajeev Chandrasekhar, Minister für Elektronik und Informationstechnologie.
Arbeitsgruppen bereiten Gespräche auf Ministerebene vor
In einem sich rasch verändernden geopolitischen Umfeld haben die EU und Indien ein gemeinsames Interesse daran, Sicherheit, Wohlstand und nachhaltige Entwicklung auf der Grundlage gemeinsamer Werte zu gewährleisten. Der TTC wird die politische Richtung und die notwendige Struktur für die technische Arbeit bieten. Um die Grundlagen dafür zu schaffen, haben beide Seiten vereinbart, in kritischen Bereichen wie Konnektivität, grüne Technologien und widerstandsfähige Lieferketten zu arbeiten.
Die Ministertreffen des TTC werden sich auf die vorbereitenden Arbeiten von drei Arbeitsgruppen stützen, die innerhalb von zwei Wochen zusammenkommen werden, um ihre Arbeit zu organisieren:
1) Strategische Technologien, digitale Governance und digitale Konnektivität: Die Gruppe wird gemeinsam an Bereichen von gemeinsamem Interesse arbeiten, wie digitale Konnektivität, künstliche Intelligenz, 5G/6G, Hochleistungs- und Quantencomputer, Halbleiter, Cloud-Systeme, Cybersicherheit, digitale Kompetenzen und digitale Plattformen.
2) Grüne und saubere Energietechnologien: Diese Gruppe wird sich auf grüne Technologien, einschließlich Investitionen und Normen, konzentrieren, wobei der Schwerpunkt auf Forschung und Innovation liegt. Die Bereiche könnten saubere Energie, Kreislaufwirtschaft, Abfallwirtschaft, Plastik und Abfall im Meer sein. Sie wird auch die Zusammenarbeit zwischen Gründerzentren, KMU und Start-ups in der EU und Indien fördern.
3) Handel, Investitionen und widerstandsfähige Wertschöpfungsketten: Die Gruppe wird sich mit der Widerstandsfähigkeit von Lieferketten und dem Zugang zu wichtigen Komponenten, Energie und Rohstoffen befassen. Sie wird sich auch um die Beseitigung von Handelshemmnissen und globalen Handelsherausforderungen bemühen, indem sie die Zusammenarbeit in multilateralen Gremien fördert. Sie wird sich für die Förderung internationaler Standards und die Zusammenarbeit bei der Bewältigung globaler geopolitischer Herausforderungen einsetzen.
Die drei Bereiche der bilateralen Verhandlungen über Handel, Investitionen und geografische Angaben werden getrennt vom TTC weitergeführt.
Nächste Schritte
Die Ministertreffen des TTC werden mindestens einmal im Jahr stattfinden, wobei der Veranstaltungsort zwischen der EU und Indien wechselt. Die drei Arbeitsgruppen sind bereits eingerichtet und werden ihre Zusammenarbeit aufnehmen. Das erste EU-Indien-Ministertreffen ist für das Frühjahr 2023 geplant.
Weitere Informationen:
Die ausführliche Pressemitteilung
Gemeinsame Erklärung zum Handels- und Technologierat
Die Bedingungen des EU-Indien TTC
Pressekontakt: Laura [dot] Bethkeec [dot] europa [dot] eu (Laura Bethke), Tel.: +49 (30) 2280- 2200
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageerlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) der telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 6. Februar 2023
- Autor
- Vertretung in Deutschland