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Vertretung in Deutschland
Presseartikel21. September 2017Vertretung in DeutschlandLesedauer: 3 Min

EU und UNO starten Initiative gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen

Die Europäische Union und die Vereinten Nationen wollen gemeinsam gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen vorgehen. Dazu haben beide Partner auf der UN-Generalversammlung in New York eine Initiative auf den Weg gebracht. Eingeleitet wurde die mit 500...

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Federica Mogherini sagte dazu: „Die Europäische Union ist entschlossen, alle Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu bekämpfen, da sie unsere elementaren Menschenrechte und Werte wie Würde, Zugang zur Justiz und Geschlechtergleichstellung untergräbt. Damit Frauen und Mädchen ihr volles Potential entfalten können, müssen wir zunächst dafür sorgen, dass sie in Sicherheit leben können.“

„Gewalt gegen Frauen und Mädchen zählt zu den größten Ungerechtigkeiten unserer Zeit und ist über alle Grenzen, Generationen, Nationalitäten und Gemeinschaften hinweg anzutreffen. Sie hinterlässt tiefe Spuren in unseren Herzen und Köpfen. Und sie ist ein großes Hindernis für die volle Erschließung des Potentials einer Gesellschaft. Damit sich wirklich etwas ändert, fordere ich alle unsere Partner auf, sich der Leitinitiative anzuschließen für eine Welt, in der alle Frauen und Mädchen zeigen können, was in ihnen steckt“, fügte Mimica hinzu.

Die EU-UN-Leitinitiative wird aus einem Treuhandfonds unterstützt, der von vielen Interessenträgern finanziert wird. Wichtigster Geldgeber mit einem Beitrag von etwa einer halben Milliarde Euro ist die EU. Der Fonds steht auch anderen Geldgebern offen.

In den kommenden Jahren werden umfassende Programme durchgeführt, um alle Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen wie z. B. sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt oder schädliche Praktiken, Menschenhandel oder wirtschaftliche Ausbeutung als Arbeitskräfte, Femizid sowie häusliche und familiäre Gewalt zu beseitigen. Kernbereiche der Maßnahmen sind u. a. die Stärkung des Rechtsrahmens sowie der betreffenden Politikbereiche und Einrichtungen ebenso wie Präventivmaßnahmen, Zugang zu Dienstleistungen und verbesserte Datenerhebung in Afrika, Lateinamerika und Asien sowie im pazifischen und karibischen Raum.

Im Einklang mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung wird die Leitinitiative einen rechtebasierten Ansatz verfolgen und dabei insbesondere die am stärksten benachteiligten Frauen und Mädchen berücksichtigten, entsprechend dem Grundsatz, dass niemand zurückgelassen werden darf. Ziel ist es, auf höchster politischer Ebene ein Engagement für diese Ziele zu fördern, in großem Umfang gezielte Unterstützung zu leisten und neue Partnerschaften aufzubauen. Außerdem wird auf die weit verbreiteten schädlichen Langzeitauswirkungen der Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam gemacht.

Hintergrund

Gewalt gegen Frauen und Mädchen zählt zu den meistverbreiteten und verheerendsten Menschenrechtsverstößen weltweit. Sie betrifft alle Gesellschaftsformen und ist über alle Generationen, sozioökonomischen Gruppen, Bildungsniveaus und geografischen Grenzen hinweg anzutreffen. Derzeit sind mehr als eine halbe Milliarde Frauen und Mädchen Opfer dieser Form von Gewalt. Schätzungen zufolge haben 35 Prozent aller Frauen zu einem gewissen Zeitpunkt ihres Lebens Gewalt erlitten; in manchen Ländern beträgt dieser Anteil sogar 70 Prozent.

Außerdem wurden mehr als 700 Millionen Frauen weltweit als Kinder (also vor Vollendung des 18. Lebensjahrs) verheiratet, davon mehr als ein Drittel (etwa 250 Millionen) vor dem 15. Lebensjahr. Mindestens 200 Millionen Frauen und Mädchen in 30 Ländern sind Opfer der Verstümmelung weiblicher Genitalien.

Dieser Skandal ist ein Hindernis für die Gleichstellung, die Stärkung der Rechte von Frauen und Mädchen sowie die nachhaltige Entwicklung im Allgemeinen und die Erreichung der Ziele für die nachhaltige Entwicklung im Besonderen.

Weitere Informationen:

Pressemitteilung: Europäische Union und Vereinte Nationen bekämpfen gemeinsam Gewalt gegen Frauen und Mädchen

EU-UN-Leitinitiative

MEMO mit Fragen und Antworten zu diesem Thema

Gemeinsames Kommuniqué der EU und der UN

Pressekontakt: margot [dot] tuzinaatec [dot] europa [dot] eu (Margot Tuzina), Tel.: +49 (30) 2280 2340

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
21. September 2017
Autor
Vertretung in Deutschland