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Vertretung in Deutschland
Pressemitteilung9. Dezember 2022Vertretung in Deutschland

Europäische Allianz der Photovoltaik-Industrie gestartet

Participation of Thierry Breton, European Commissioner, in the launch of the European Solar Photovoltaic Industry Alliance

Die EU-Kommission hat zusammen mit industriellen Akteuren, Forschungsinstituten, Verbänden und anderen relevanten Partnern die Europäische Allianz der Photovoltaik-Industrie ins Leben gerufen. „Drittländer unterstützen massiv die Entwicklung ihrer Clean-Tech-Industrien und ziehen unsere an. Die EU muss sich in Bezug auf Investitionen und das regulatorische Umfeld verbessern, damit unsere Produktion im Bereich der sauberen Technologien florieren, Arbeitsplätze in Europa schaffen und im globalen Wettbewerb bestehen kann“, sagte Binnenmarktkommissar Thierry Breton. „Die neue Europäische Allianz für die Photovoltaik-Industrie ist eine Schlüsselinitiative, um die Abhängigkeiten zu verringern und die EU-Herstellungskapazität für Photovoltaik-Technologien auf 30 Gigawatt jährlich bis 2025 über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg zu steigern.“

Die Allianz wird dazu beitragen, das Versorgungsrisiko zu mindern, indem sie eine Diversifizierung der Versorgung durch vielfältigere Importe und eine verstärkte Herstellung innovativer und nachhaltiger Solaranlagen in der EU sicherstellt. In einer gemeinsamen Erklärung haben die Kommission und die Unterzeichner des Bündnisses die Prioritäten für 2023 dargelegt.

Produktion innerhalb der EU ankurbeln

Die Steigerung der inländischen Produktionskapazitäten ist für die EU von entscheidender Bedeutung, um die europäischen Ziele von über 320 GW neu installierter Photovoltaikkapazität bis 2025 und fast 600 GW bis 2030 zu erreichen. Diese Ziele sind im so genannten REPowerEU-Plan verankert, mit dem die Abhängigkeit der EU von fossilen Brennstoffen aus Russland rasch verringert werden und der grüne Wandel beschleunigt werden sollen. Die neue Allianz hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 30 GW an europäischen Produktionskapazitäten in der gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen. Das Erreichen dieses Ziels würde in Europa ein neues BIP in Höhe von 60 Milliarden Euro pro Jahr und die Schaffung von mehr als 400.000 neuen Arbeitsplätzen bedeuten. Die Allianz wird auch politische Beiträge zur Verringerung des europäischen Versorgungsrisikos und zur Unterstützung der heimischen Industrie leisten.

Die Arbeit der Allianz wird sich auf folgende Bereiche konzentrieren:

  • Sicherstellung von Investitionsmöglichkeiten für die europäische Photovoltaik: durch Kartierung von Investitionsmöglichkeiten und Schaffung von Projektpipelines mit bankfähigen Projekten. Sie zielt darauf ab, private Investitionen für die Entwicklung und Vermarktung innovativer und wettbewerbsfähiger PV-Produkte aus Europa zu gewinnen. Vorrangig wird sie daran arbeiten, die Investitionen der EU, der Mitgliedstaaten und der Privatwirtschaft aufeinander abzustimmen, einschließlich der nationalen Konjunktur- und Resilienzpläne.
  • Ein förderliches Umfeld für die europäische Photovoltaik: durch die Beseitigung von Hindernissen, wie z. B. vereinfachte Genehmigungsverfahren für neue Produktionsstätten oder die Sicherung der Versorgung mit Rohstoffen und Komponenten, die für die Produktion benötigt werden. Die Allianz wird auch Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in der gesamten Wertschöpfungskette unterstützen, führende Innovationen identifizieren, auch durch EU-finanzierte Forschung, und sich für die Bekämpfung des Arbeitskräfte- und Qualifikationsmangels in der Branche einsetzen. Schließlich wird sie dazu beitragen, die Nachfrage zu stimulieren, indem sie die Verwendung nichtpreislicher Kriterien bei öffentlichen Maßnahmen fördert. 
  • Diversifizierung der Lieferungen und Aufbau von Widerstandsfähigkeit in der Lieferkette: durch die Suche nach alternativen Lieferanten, Partnern und Abnehmern über bestehende und künftige Partnerschaften, Dialoge und Handelsforen, um die derzeitigen Abhängigkeiten Europas weiter zu verringern.

Die Kommission hat die politische Führung in der Allianz inne. Sie beaufsichtigt und fördert die Arbeit des Bündnisses.  Das Sekretariat wird von EIT InnoEnergy geführt.

Hintergrund

Die Kommission befürwortete im Oktober 2022 die Gründung einer neuen Europäischen Allianz der Solarindustrie, um die Ziele der EU-Solarenergiestrategie zu unterstützen. Die Strategie ist ein wesentlicher Bestandteil des REPowerEU-Plans, in dem dargelegt wird, wie die Erzeugung erneuerbarer Energien in Europa massiv ausgebaut und beschleunigt werden kann, um unsere Unabhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen wiederherzustellen und unser Energiesystem widerstandsfähiger zu machen.

Die Europäische Allianz der PV-Industrie wird von einem Lenkungsausschuss geleitet, der sich aus der Kommission, dem Sekretariat sowie SolarPowerEurope und dem European Solar Manufacturing Council in ihrer Eigenschaft als wichtige Branchenvertreter zusammensetzt. Der Lenkungsausschuss wird den Gesamtfortschritt der Arbeit des Bündnisses lenken und überwachen und die politische Richtung auf hoher Ebene vorgeben. Er wird die Konsistenz und Kohärenz zwischen den verschiedenen Arbeitsbereichen der Allianz und den allgemeinen Zielen der Allianz sicherstellen.

Die Industrieallianzen der Kommission sind das beste Instrument, um Aktivitäten zu beschleunigen, die sich sonst nicht entwickeln würden. So hat beispielsweise die Batterie-Allianz wesentlich dazu beigetragen, dass Europa bis 2030 bis zu 90 % seines Bedarfs mit in Europa hergestellten Batterien decken kann. Auch die Europäische Allianz für sauberen Wasserstoff sorgt für eine industrielle Führungsrolle und beschleunigt die Dekarbonisierung der Industrie im Einklang mit den Klimaschutzzielen.

Weitere Informationen:

Die vollständige Pressemitteilung

Europäische Allianz der Solar-PV-Industrie

Industrie-Allianzen

REPowerEU

Europäische Industriestrategie

Pressekontakt: nikola [dot] johnatec [dot] europa [dot] eu (Nikola John), Tel.: +49 (30) 2280 2410. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
9. Dezember 2022
Autor
Vertretung in Deutschland