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Vertretung in Deutschland
  • Pressemitteilung
  • 30. Juni 2023
  • Vertretung in Deutschland
  • Lesedauer: 3 Min

Europäische Gesundheitsunion: aktivierbares Netz von Impfstoffherstellern in Gesundheitskrisen

The picture shows half of a womans upper body. Dressed in a blue t-shirt and with a EU-plaster on her arm.

Die EU-Kommission hat mit „EU FAB“ ein Netz von Impfstoffherstellern in der EU gestartet, das bei Notlagen der öffentlichen Gesundheit schnell Impfstoffe herstellen kann. Dadurch werden ausreichende und flexible Herstellungskapazitäten für verschiedene Impfstoffe und eine rasche Aktivierung im Falle von Gesundheitskrisen gewährleistet. In der EU können von EU-FAB bis zu 325 Millionen Impfstoffdosen pro Jahr produziert werden. Die Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (HERA) wird in Zusammenarbeit mit der Europäischen Exekutivagentur für Gesundheit und Digitales (HaDEA) EU-FAB mit 160 Millionen Euro pro Jahr finanzieren.

Binnenmarkt- Kommissar Thierry Breton sagte: „Eine wichtige Lehre, die wir aus der COVID-19-Pandemie gezogen haben, ist die Erkenntnis, dass wir hohe Kapazitäten für die Herstellung von Impfstoffen in der EU benötigen, um ohne Verzögerung autonom auf die Nachfrage reagieren zu können. Im Rahmen von EU-FAB richtet die Kommission ein Netz von Impfstofffabriken in Europa ein, um sicherzustellen, dass die EU im Falle einer Gesundheitskrise ausreichend Impfstoffe herstellen kann. Dieses großartige Projekt wird die industriellen Kapazitäten der EU stärken, dafür sorgen, dass wir auf künftige Pandemien reagieren können, und die strategische Autonomie der EU stärken.“

Mehr Produktionskapazität, Vorrang der EU auf Herstellung

EU-FAB hält Produktionskapazitäten vor und begründet ein vorrangiges Anrecht der EU auf die Herstellung von Impfstoffen im Falle künftiger Notlagen im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Mit EU-FAB wird eine der wichtigsten Lehren aus der COVID-19-Pandemie gezogen – nämlich, dass es unabdingbar ist, die Produktionskapazitäten zu erhöhen, um die Nachfrage in Europa und weltweit zu befriedigen zu können. EU-FAB wird in drei Phasen arbeiten:

  1. Vorsorgephase: EU FAB reserviert die erforderlichen Produktionskapazitäten.
  2. Krisenphase: Nach Feststellung einer Notlage im Bereich der öffentlichen Gesundheit beschließt die Kommission, Impfstoffe zu erwerben und EU-FAB zu aktivieren.
  3. Innerhalb eines Jahres nach Beginn der Krisenphase: EU-FAB produziert eine vorab vereinbarte Anzahl von Impfstoffdosen.

Impfstoffhersteller

EU-FAB wird Produktionskapazitäten für mRNA, vektorbasierte Impfstoffe und proteinbasierte Impfstoffe abdecken. Die ausgewählten Impfstoffhersteller sind:

  • Vektorbasierte Impfstoffe: Bilthoven Biologicals B.V
  • Proteinbasierte Impfstoffe: LABORATORIOS HIPRA S.A, CZ Veterinaria S.A.U. und Laboratorio Reig Jofre SA
  • mRNA-Impfstoffe: Pfizer Ireland Pharmaceuticals und Pfizer Manufacturing Belgium

Jedes Unternehmen hat zugesagt, jährlich mindestens 50 Millionen Dosen für EU-FAB zu reservieren. Diese Impfstoffdosen werden von Anfang bis Ende in der EU hergestellt, nämlich in Belgien, Irland, den Niederlanden und Spanien.

Hintergrund

Die COVID-19-Pandemie hat deutlich gemacht, dass Europa auf künftige gesundheitliche Notlagen besser vorbereitet sein muss. HERA ist ein wichtiger Pfeiler der Europäischen Gesundheitsunion und für die Stärkung der EU-Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen von entscheidender Bedeutung. Die Behörde wurde eingerichtet, um die Fähigkeit Europas zu verbessern, rasch auf solche Krisen zu reagieren und den europäischen Bürgerinnen und Bürgern Impfstoffe zur Verfügung zu stellen. In ihrem Arbeitsplan 2023 hat sich HERA verpflichtet, die Vorsorge für Pandemien und andere große Gesundheitskrisen zu verbessern, wobei der Schwerpunkt auf der Verfügbarkeit und Zugänglichkeit medizinischer Gegenmaßnahmen liegt, unter anderem im Rahmen von fünf Leitinitiativen der EU, darunter EU-FAB.

Die Europäische Exekutivagentur für Gesundheit und Digitales (HaDEA) setzt europäische Finanzierungsprogramme und -initiativen im Namen der Kommission durch die Verwaltung von Verträgen und Projekten in den Bereichen Gesundheit, Digitales, Lebensmittel, Industrie und Raumfahrt um. Die EU-FAB-Ausschreibung wurde im April 2022 von der HaDEA veröffentlicht.

Weitere Informationen

Vollständige Pressemitteilung vom 30. Juni

EU-FAB-Ausschreibung

HERA-Arbeitsplan 2023

Factsheet zum Bericht über den Stand der Gesundheitskrisenvorsorge und zum HERA-Arbeitsplan

HERA-Präsenz im Internet

Website der HaDEA

Pressekontakt: claudia [dot] guskeatec [dot] europa [dot] eu (Claudia Guske), +49 (30) 2280-2190. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

 

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
30. Juni 2023
Autor
Vertretung in Deutschland