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Vertretung in Deutschland
Presseartikel14. Oktober 2021Lesedauer: 3 Min

Europäischer Innovationsrat investiert in 11 bahnbrechende Erfindungen aus Deutschland

Der Europäische Innovationsrat der Europäischen Kommission hat 65 innovative Start-ups und KMU ausgewählt, die 363 Mio. Euro für bahnbrechende Innovationen erhalten sollen – darunter 11 aus Deutschland. Jedes Unternehmen erhält eine Kombination aus Finanzhilfen und Beteiligungsinvestitionen von bis zu 17 Mio. Euro, um seine bahnbrechenden Innovationen unter anderem in den Bereichen Gesundheitsversorgung, digitale Technologien, Energie, Biotechnologie und Weltraum zu entwickeln und voranzubringen. Mariya Gabriel, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, erklärte: „Der EIC-Accelerator ist ein einzigartiges europäisches Finanzierungsinstrument des Europäischen Innovationsrats. Damit wird die Entwicklung herausragender Innovationen durch die Einbindung privater Investoren und eine breite Palette von Dienstleistungen zur Innovationsförderung unterstützt.“

Mit dem Europäischen Innovationsrat wolle die Kommission dafür sorgen, dass Europa in Sachen Innovationen und neue Technologien eine Spitzenposition einnimmt, so Kommissarin Gabriel weiter. „Dafür werden wir in neue Lösungen zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen in den Bereichen Gesundheit, Umwelt und Gesellschaftspolitik investieren.“

Bei den 65 Start-ups und KMU handelt es sich um die erste Gruppe von Unternehmen, die durch den voll operativen Accelerator des Europäischen Innovationsrats finanzielle Unterstützung erhalten. Sie wurden nach einem neuen zweistufigen Verfahren ausgewählt, das im Rahmen von Horizont Europa eingeführt wurde. Die Anträge werden von externen Sachverständigen eingehend geprüft. Im Anschluss daran wird ein Interview mit einer Jury aus erfahrenen Investorinnen und Investoren und Unternehmern durchgeführt. Aus Deutschland wurden unter anderem folgende Unternehmen ausgewählt:

  • NEBUMA GmbH (entwickelte ein skalierbares, modulares, kosteneffizientes Hochtemperatursystem, um Wärmeenergie und Strom aus wiederverwerteten industriellen Nebenprodukten zu speichern und umzuwandeln);
  • Smartlane GmbH (selbstlernende KI-basierte Transportoptimierungssoftware als Service für die komplexesten Logistikszenarien in Echtzeit, die Kosten-, CO2- und Reifenverschleißeinsparungen ermöglicht);
  • GrOwnValve GmbH (entwickelte eine Herzklappenprothese für Erwachsene und Kinder, die aus dem eigenen Gewebe der Patientinnen und Patienten hergestellt wird; eine Ersatzherzklappe, die ein Leben lang hält).

Die 65 ausgewählten Unternehmen stammen aus 16 Ländern. Beteiligungsfinanzierungen über den neuen EIC-Fonds wurden außergewöhnlich stark – nämlich von 60 der 65 ausgewählten Unternehmen – nachgefragt. Somit entfallen von der gesamten Mittelausstattung in Höhe von 363 Mio. Euro voraussichtlich 227 Mio. Euro auf die Investitionskomponente.

Hintergrund

Über den EIC-Accelerator können Start-ups und KMU Finanzhilfen von bis zu 2,5 Mio. Euro erhalten, die mit Beteiligungsinvestitionen aus dem EIC-Fonds in der Größenordnung von 0,5 bis 15 Mio. Euro kombiniert werden. Zusätzlich zur finanziellen Unterstützung wird für alle Projekte eine Palette von Business-Acceleration-Diensten (Diensten für die beschleunigte Entwicklung von Start-ups und KMU) angeboten, die den Zugang zu besonderen Fachkenntnissen, potenziellen Partnerunternehmen, Investoren und weiteren Akteuren aus dem Innovationsumfeld erschließen.

Der EIC wurde im März 2021 als wichtige Neuerung im Rahmen des Programms Horizont Europa und nach einer erfolgreichen Pilotphase (im Zeitraum von 2018 bis 2020) ins Leben gerufen. Er ist mit über 10 Mrd. Euro ausgestattet, wovon 2021 rund 1,1 Mrd. Euro für den EIC-Accelerator veranschlagt sind. Der Großteil davon kann für bahnbrechende Innovationen in allen Bereichen verwendet werden, während 495 Mio. Euro für strategische Technologien im Bereich Gesundheit und Digitales sowie für Lösungen im Rahmen des Grünen Deals vorgesehen sind.

Im Rahmen des EIC-Pilotprojekts wurden in der ersten Hälfte dieses Jahres zweimal direkte Beteiligungsinvestitionen getätigt: Bei der ersten Runde im Januar und bei der zweiten im Juni erhielten 111 hochinnovative Start-ups und KMU – darunter zwei sogenannte Unicorns – mehr als 500 Mio. Euro, um bahnbrechende Innovationen in großem Maßstab umzusetzen.

Dank eines neuen, start-up-freundlichen Antragsverfahrens, das im Rahmen von Horizont Europa in diesem Jahr eingeführt wurde, können Unternehmen ihre Ideen jederzeit zu einer Sofortbewertung einreichen. Erfolgreiche Antragsteller werden anschließend aufgefordert, einen vollständigen Antrag vorzulegen und werden dabei durch ein kostenloses Unternehmenscoaching unterstützt. Die vollständigen Anträge werden danach zu regelmäßigen, etwa alle 3 Monate angesetzten Stichtagen bewertet. Seit März haben mehr als 4000 Start-ups und KMU ihre Ideen übermittelt. Vollständige Anträge wurden von 801 Unternehmen bis zum ersten Stichtag am 16. Juni 2021 und von 1098 Unternehmen bis zum zweiten Stichtag am 6. Oktober eingesandt und werden derzeit geprüft. Die Ergebnisse werden im Fall dieser zweiten Gruppe von EIC-Accelerator-Unternehmen bis Ende des Jahres bekannt gegeben. Der nächste Stichtag wird voraussichtlich Anfang 2022 festgesetzt.

Weitere Informationen:

Vollständige Pressemitteilung

Liste der ausgewählten Unternehmen

Datenplattform für EIC-Projekte

Registrierung für den EIC-Gipfel

Pressekontakt: gabriele [dot] imhoffatec [dot] europa [dot] eu (Gabriele Imhoff). Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
14. Oktober 2021