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Vertretung in Deutschland
Presseartikel6. Dezember 2016Vertretung in DeutschlandLesedauer: 3 Min

Europas Schüler beim PISA-Test 2015: starke Leistung der estnischen Schüler, deutsche Schüler im oberen Mittelfeld

Schülerinnen und Schüler in Deutschland erreichen in allen vom internationalen Schulleistungstest PISA abgefragten Bereichen Ergebnisse, die leicht über dem Durchschnitt der anderen Länder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und...

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(06.12.2016) – Kommissar Tibor Navracsics sagte: „Basiskompetenzen sind nicht nur für den schulischen Erfolg ausschlaggebend, sondern auch später im Leben, bei der weiterführenden Bildung oder auf dem Arbeitsmarkt. Viel zu viele junge Menschen in der EU sind nicht ausreichend auf die Herausforderungen unserer modernen, hochinnovativen Gesellschaft vorbereitet. Wir müssen die Mitgliedstaaten weiterhin dabei unterstützen, Nachteile zu überwinden, die sich aus der sozialen Herkunft oder einem Migrationshintergrund ergeben. Besonders wichtig ist dabei eine hochwertige frühkindliche Betreuung, Bildung und Erziehung, aber auch eine gute Aus- und Weiterbildung der Lehrer. Ich bin überzeugt, dass entschlossenes Handeln heute und hier zu weniger sozialen Ausgrenzung in Zukunft und einem größeren sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft beitragen wird.“

Im Schwerpunkt Naturwissenschaften liegen die Leistungen der 15-Jährigen in Deutschland über dem OECD-Schnitt und haben sich gegenüber 2006, als die Naturwissenschaften das letzte Mal PISA-Schwerpunkt waren, kaum verändert. Die deutschen Ergebnisse sind vergleichbar mit denen in Korea, Neuseeland, Australien, Großbritannien oder der Schweiz. Sie reichen aber nicht an den Leistungsstand der PISA-Spitzenreiter Singapur, Japan, Estland, Finnland oder Kanada heran.

Singapur schneidet im Bereich Naturwissenschaften besser ab als alle anderen Teilnehmerländer. Japan, Estland, Finnland und Kanada (in absteigender Reihenfolge nach den durchschnittlichen Schülerleistungen in Naturwissenschaften) sind die vier OECD-Länder mit den besten Ergebnissen.

In der Mehrzahl der Länder mit vergleichbaren Daten sind die Schülerleistungen im Bereich Naturwissenschaften seit 2006 weitgehend unverändert geblieben. Von den europäischen Ländern konnten Portugal und Rumänien den Anteil der Schülerinnen und Schüler, die eine höhere Kompetenzstufe erreichen, verbessern.

Obwohl die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei den Leistungen in Naturwissenschaften im Durchschnitt eher gering sind, ist der Anteil der besonders leistungsstarken Schülerinnen und Schüler in Naturwissenschaften in 33 Ländern und Volkswirtschaften unter den Jungen größer als unter den Mädchen. Finnland ist das einzige Land, in dem Mädchen mit größerer Wahrscheinlichkeit zu mit größerer Wahrscheinlichkeit zu den besonders leistungsstarken Schülern zählen als Jungen.

Hintergrund

Über eine halbe Million Schüler, repräsentativ für 28 Millionen 15-jährige aus 72 Ländern/Wirtschaftsräumen der OECD, haben an einem 2-stündigen Test teilgenommen, der über das Testen einer bloßen Reproduktion von Gelerntem hinausgeht und die Fähigkeit zur Abstraktion von Wissen und die kreative Anwendung auf unbekannte Probleme untersucht hat. Die deutsche Stichprobe umfasste rund 6.500 Schülerinnen und Schüler aus 245 Schulen.

Im Rahmen der PISA-Studie werden alle drei Jahre Qualität, Gerechtigkeit und Wirksamkeit der Bildungssysteme und die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler bewertet. Dabei haben 2015 zum ersten Mal alle EU-Mitgliedstaaten im gleichen Jahr an der Studie teilgenommen, so dass die Ergebnisse EU-weit verglichen werden können. Bei der Überarbeitung des Bezugsrahmens für Schlüsselkompetenzen, die die Kommission nächstes Jahr in die Wege leiten wird, ist daher eine der Prioritäten die Förderung des Erwerbs von Grundkenntnissen. OECD-weit erreichen mehr als ein Fünftel der Schülerinnen und Schüler nicht das erforderliche Grundkompetenzniveau. Die PISA-Studie 2015 erfasst 35 OECD-Mitgliedstaaten und 37 weitere Länder und Volkswirtschaften. PISA I und II sowie die Pressemitteilung der OECD können online abgerufen werden.

Weitere Informationen:

Daily News vom 6. Dezember 2016

Aktuelle PISA-Studie

PISA 2015: EU performance and initial conclusions regarding education policies in Europe

OECD Berlin Centre, Pressemitteilung: Deutschlands PISA-Ergebnisse stabil über dem OECD-Durchschnitt

Pressekontakt OECD Berlin Centre: matthias [dot] rumpfatoecd [dot] org (Matthias Rumpf), Tel.: +49 (0)30 28 88 35 41

Pressekontakt Vertretung: gabriele [dot] imhoffatec [dot] europa [dot] eu (Gabriele Imhoff), Tel.: +49 (30) 2280-2820

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet der Infopunkt der Berliner Vertretung der Europäischen Kommission per infoateuropa-punkt [dot] de (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
6. Dezember 2016
Autor
Vertretung in Deutschland