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Vertretung in Deutschland
Pressemitteilung7. März 2024Vertretung in DeutschlandLesedauer: 3 Min

Gazastreifen: EU macht große Fortschritte bei der humanitären Hilfe

EU Civil Protection Team helps coordinate the delivery of humanitarian aid to other countries. Supplies are being loaded into an aircraft.

Die Kommission hat mittlerweile 81 Millionen Euro (von den für 2024 vorgesehenen 125 Millionen Euro) für humanitäre Hilfe für die Palästinenser im Gazastreifen bereitgestellt, die Auszahlung an die humanitären Partnerorganisationen wird derzeit umgesetzt. Bisher wurden 41 Luftbrückenflüge organisiert, über die mehr als 1800 Tonnen Hilfsgüter über Ägypten an die Palästinenser geliefert wurden. Geprüft werden weitere Möglichkeiten für die Lieferung lebensrettender Hilfsgüter, u. a. durch einen EU-Seekorridor und Hilfslieferungen aus der Luft in Zusammenarbeit mit humanitären Partnern.

Kommissar Lenarčič in der Region

Der für Krisenmanagement zuständige EU-Kommissar Janez Lenarčič reist heute zum Abschluss seiner Nahostreise nach Israel, nachdem er gestern das Westjordanland und Jordanien besucht hatte. Ziel des Besuchs ist es, das Engagement der EU für die Mobilisierung aller möglichen Mittel zur Bereitstellung humanitärer Hilfe für Palästinenser in Not zu bekräftigen. Lenarčič  erklärte: Seit fünf Monaten ist die Welt Zeuge einer großen menschlichen Tragödie, die sich im Nahen Osten abspielt. Die restlichen von der Hamas entführten Geiseln sind immer noch nicht freigelassen worden, im Gazastreifen dauert eine der schlimmsten humanitären Katastrophen aller Zeiten an. Nach fünf Monaten des Krieges und der Zerstörung steht das humanitäre System in Gaza kurz vor dem Zusammenbruch. Bei meinen Gesprächen mit den Behörden in Israel und im Westjordanland habe ich bekräftigt, dass die EU weiterhin alles in ihrer Macht Stehende tun wird, um dieses Leid zu lindern, Leben zu retten und die verbleibenden 130 Geiseln zu befreien. Dazu müssen die Kämpfe jedoch sofort eingestellt werden, und es muss vorrangig ein massiver Anstieg der humanitären Hilfe in und durch den Gazastreifen ermöglicht werden.“

Gespräche in Israel und Jordanien

In Israel traf der EU-Kommissar mit dem israelischen Außenministerium und dem israelischen Koordinator für Regierungsaktivitäten in den Gebieten (COGAT) zusammen. Er teilte ihnen die unmissverständliche Forderung der EU nach dem Schutz der Zivilbevölkerung und dem ungehinderten und sicheren Zugang für humanitäre Hilfe in und durch den Gazastreifen mit. Er traf auch mit humanitären Partnern der EU vor Ort zusammen. Der Kommissar hat heute Kerem Schalom, den israelischen Grenzübergang zum Gazastreifen, besucht. Dort betonte er, wie wichtig es ist, den ungehinderten und sicheren Zugang für humanitäre Hilfe über alle Grenzübergänge zu ermöglichen und weitere Grenzübergänge, auch im Norden des Gazastreifens, zu öffnen. Lenarčič besuchte auch den Kibbuz Nir Oz, einen der zahlreichen Orte, die am 7. Oktober Ziel der abscheulichen Terroranschläge der Hamas waren.

Gestern traf Kommissar Lenarčič in Jordanien mit Vertretern des jordanischen Außenministeriums und humanitärer Partnerorganisationen zusammen. Außerdem besuchte er eine von den Vereinten Nationen geleitete Mädchenschule im Flüchtlingslager Jalazone im Westjordanland und traf sich mit Vertretern der Palästinensischen Autonomiebehörde, die als Verwalter fungieren.

Hintergrund

Die anhaltende humanitäre Lage der Palästinenser im Gazastreifen hat ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht, wobei sich die Bedingungen aufgrund der anhaltenden Intensivierung der Feindseligkeiten rasch verschlechtern. Die groß angelegte israelische Militäroperation nach dem Hamas-Terroranschlag vom 7. Oktober und die Blockade des Gazastreifens haben die ohnehin schon katastrophale humanitäre Lage für die 2,2 Millionen Einwohner weiter verschärft.

Die Spannungen und die Gewalt der Siedler im besetzten Westjordanland haben sich nach dem Ausbruch des Krieges in Gaza ebenfalls erheblich verschärft. Die EU reagiert auf die dringendsten Bedürfnisse der Bevölkerung im Einklang mit den humanitären Grundsätzen der Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit und leistet seit 2000 humanitäre Hilfe für bedürftige Palästinenser.

Die EU hat außerdem eine humanitäre Luftbrücke eingerichtet, die 41 Flüge umfasst, auf denen humanitäre Güter von humanitären Partnern, EU-eigene Lagerbestände und Spenden aus den Mitgliedstaaten transportiert werden.

Darüber hinaus wurde das EU-Katastrophenschutzverfahren sieben Mal aktiviert, um Länder zu unterstützen, die von den Auswirkungen der Krise betroffen sind, und um Rückführungen aus Israel und Gaza zu fördern.

Weitere Informationen

Vollständige Pressemitteilung

Länderseite Palästina

Länderseite Jordanien

Humanitäre Luftbrücke

Pressekontakt: birgit [dot] schmeitzneratec [dot] europa [dot] eu (Birgit Schmeitzner), Tel.: +49 (30) 2280-2300. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
7. März 2024
Autor
Vertretung in Deutschland