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Vertretung in Deutschland
Pressemitteilung28. März 2023Vertretung in Deutschland

Horn von Afrika: EU stellt 331 Millionen Euro für humanitäre Hilfe bereit

EU Civil Protection Team helps coordinate the delivery of humanitarian aid to other countries. Supplies are being loaded into an aircraft.

Die Region am Horn von Afrika ist mit zahlreichen sich überlagernden humanitären Krisen konfrontiert. Über 50 Millionen Menschen benötigen dringend Ernährungshilfe. Daher wird die Kommission rund 331 Millionen Euro für humanitäre Hilfe bereitstellen. In erster Linie soll damit etwas gegen die Ernährungsunsicherheit getan werden, weitere Anliegen sind die Bedürfnisse von Flüchtlingen und Vertriebenen, die Katastrophenvorsorge und Bildungsmaßnahmen in Notsituationen.

Janez Lenarčič, EU-Kommissar für Krisenmanagement, spricht von beträchtlichen Finanzmitteln, die mobilisiert wurden. „In einigen Ländern ist der humanitäre Bedarf größer denn je, wobei die Lage in Somalia, Äthiopien, Südsudan und Sudan besonders katastrophal ist. Die Dürre am Horn von Afrika und die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben eine beispiellose Ernährungsunsicherheit zur Folge. Gefahren, die durch Konflikte oder den Klimawandel bedingt sind, veranlassen zahllose Menschen, innerhalb ihres Landes oder ins Ausland zu fliehen. Wir reagieren darauf nicht nur mit Geld. So haben wir 2022 beispielsweise den Transport von lebensrettender Hilfe über eine humanitäre Luftbrücke in schwer erreichbare Gebiete Somalias organisiert. Wir werden mit unseren humanitären Partnern vor Ort weiterhin zusammenarbeiten, um denjenigen zu helfen, die dies am dringendsten benötigen.“

Aufteilung der Mittel und prioritäre Ziele

Mit den Mitteln werden humanitäre Projekte in sieben Ländern unterstützt: Äthiopien (60,5 Millionen Euro), Dschibuti (500.000 Euro), Kenia (12,5 Millionen Euro), Somalia (72 Millionen Euro), Sudan (73 Millionen Euro), Südsudan (82 Millionen Euro) und Uganda (30 Millionen Euro).

Von dem vorgesehenen Gesamtbetrag sind rund 8 Millionen Euro für die Katastrophenvorsorge bestimmt. Weitere Prioritäten für die ganze Region sind der Schutz der Zivilbevölkerung und die Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt, Ernährungssicherheit und Bildungsmaßnahmen für Kinder in Notsituationen. Dem dringenden Bedarf von Flüchtlingen und Vertriebenen wird ebenfalls Vorrang eingeräumt. Ein besonderer Schwerpunkt wird zudem darauf liegen, die Achtung des humanitären Völkerrechts zu fördern.

Hintergrund

In der Region am Horn von Afrika leben rund 14,5 Millionen Vertriebene und etwa 4 Millionen Flüchtlinge. Millionen von Menschen in der Region sind von Ernährungsunsicherheit betroffen.

  • In Somalia sind derzeit 8,25 Millionen Menschen auf dringende humanitäre Hilfe angewiesen.
  • In Südsudan ist die Ernährungsunsicherheit die höchste, seit das Land seine Unabhängigkeit erlangt hat; nirgendwo anders in der Welt leidet ein so großer Anteil der Bevölkerung unter akuter Ernährungsunsicherheit.
  • Der humanitäre Bedarf in Sudan ist so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr. Das ist zurückzuführen auf die verschiedenen Auswirkungen der politischen und der wirtschaftlichen Krise, den rasanten Anstieg der Inflation, die Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sowie Missernten und Überschwemmungen: 15,8 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe.
  • Die Ursachen des enormen humanitären Bedarfs in Äthiopien sind der zweijährige Konflikt im Norden des Landes, die Dürre, die zahlreichen Vertreibungen und der Flüchtlingszustrom sowie zusätzliche lokale Konflikte. 
  • Kenia ist ebenfalls mit den verheerenden Folgen der beispiellosen Dürre und des massiven Flüchtlingszustroms konfrontiert. 
  • Uganda, das die meisten Flüchtlinge in Afrika aufgenommen hat, musste kürzlich die zusätzliche Bedrohung durch die Ebola-Epidemie (Sept 2022 bis Jan 2023) bewältigen. Dennoch nimmt Uganda weiterhin zahlreiche Menschen auf, die vor Konflikten in den Nachbarländern fliehen.

Weitere Informationen:

Vollständige Pressemitteilung

Humanitäre Hilfe der EU für Äthiopien

Humanitäre Hilfe der EU für Kenia

Humanitäre Hilfe der EU für Somalia

Humanitäre Hilfe der EU für Südsudan

Humanitäre Hilfe der EU für Sudan

Humanitäre Hilfe der EU für Uganda

Pressekontakt: birgit [dot] schmeitzneratec [dot] europa [dot] eu (Birgit Schmeitzner), Tel.: +49 (30) 2280-2300. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
28. März 2023
Autor
Vertretung in Deutschland