(26.01.2017) - Juncker erinnerte in seiner Botschaft daran, dass mit jedem Jahr weniger Überlebende und direkte Zeugen des Holocaust über die Gräueltaten berichten könnten. Es sei nun die Verantwortung der jungen Generation, die Botschaft weiterzutragen, die an Kraft nichts einbüßen darf. „Wir werden nie aufhören zu sagen: 'Wir erinnern uns!'“, bekräftigte Juncker weiter.
Juncker verwies auf die Aufgabe der Europäischen Union, dem wiederauflebenden Hass und der Gewalt einen Riegel vorzuschieben. „Die Europäische Union ist ein Projekt, das tief in der Geschichte des europäischen Kontinents verwurzelt ist und die Pflicht des Erinnerns uneingeschränkt teilt. In diesen schwierigen Zeiten ist Erinnerung nicht nur ein Rückblick auf die Vergangenheit, sondern auch ein Wegweiser für die Zukunft. Wir dürfen nicht die gleichen Fehler wiederholen und in die gleichen Fallen tappen, wie damals, als Diskriminierung und Hass sich verbreiten konnten.“
Anlässlich des Holocaust-Gedenktags organisiert die Kommission in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Jüdischen Kongress und dem US Holocaust Memorial Museum eine Präsentation des Films „Denial". Im Anschluss daran wird der Erste Vizepräsident Frans Timmermans, zuständig für Rechtssetzung, Rechtstaatlichkeit und die Grundrechtecharta, mit der Holocaust-Forscherin Prof. Deborah Lipstadt sprechen. Außerdem wird zum bereits vierten Mal ein Training für Mitarbeiter aller EU-Institutionen zum Thema Holocaust und grundlegenden Rechten stattfinden. Hierzu wird EU-Kommissarin Věra Jourová, zuständig für Justiz und Verbraucherrechte, für eine Diskussion mit den Teilnehmern zur Verfügung stehen. Daneben werden Věra Jourová und Dimitris Avramopoulos, Kommissar für Migration, Inneres und Bürgerschaft, am 30. Januar eine Ausstellung zur Shoa im Berlaymont-Gebäude der Kommission eröffnen und mit Holocaust-Überlebenden sprechen.
In dieser Woche hat Avramopoulos außerdem das Konzentrationslager in Auschwitz-Birkenau besucht. Jourová hat einen Vortrag bei der Zeremonie zum Holocaust-Gedenktag gehalten. Zwischen 2007 und 2019 hat die EU im Rahmen von Forschungsprogrammen die Forschung zum Holocaust gefördert. Dazu zählt u.a. eine Förderung in Höhe von 16 Mio. Euro für das Forschungsprojekt „European Holocaust Research Infrastructure".
Weitere Informationen:
Botschaft von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker an die jüdische Gemeinschaft
Vortrag von EU-Kommissarin Věra Jourová
European Holocaust Research Infrastructure
Pressekontakt: katrin [dot] ABELEec [dot] europa [dot] eu (Katrin Abele), Tel.: +49 (30) 2280-2140
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageerlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 26. Januar 2017
- Autor
- Vertretung in Deutschland