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Vertretung in Deutschland
Presseartikel11. Mai 2022Vertretung in DeutschlandLesedauer: 1 Min

Kommission schlägt neuen Steueranreiz für widerstandsfähigere Unternehmen vor

EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni

Die Europäische Kommission hat heute (Mittwoch) einen Freibetrag als Anreiz gegen eine Bevorzugung der Fremd- gegenüber der Eigenkapitalfinanzierung (DEBRA) vorgeschlagen. Dieser soll den Zugang zu den benötigten Finanzmitteln erleichtern und Unternehmen widerstandsfähiger machen. Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni sagte: „In diesen dunklen und unsicheren Zeiten müssen wir nicht nur unsere Unternehmen bei der Bewältigung ihrer unmittelbaren Herausforderungen unterstützen, sondern auch ihre künftige Entwicklung unterstützen. Heute ergreifen wir Maßnahmen, um die steuerlichen Vorteile des Eigenkapitals mit denen von Fremdkapital für Unternehmen, die Kapital aufnehmen wollen, vergleichbar zu machen.“

Die Kommission schlägt einen Freibetrag vor, mit dem eine Erhöhung des Eigenkapitals steuerlich behandelt wie die Finanzierung von Schulden wird. Der Vorschlag sieht vor, dass Erhöhungen des Eigenkapitals eines Steuerpflichtigen von einem Steuerjahr zum nächsten von seiner Steuerbemessungsgrundlage abgezogen werden können, ähnlich wie Kosten von Schulden.

Diese Initiative ist Teil der EU-Strategie für die Unternehmensbesteuerung, die darauf abzielt, ein faires und effizientes Steuersystem in der gesamten EU zu gewährleisten, einen Beitrag zur Kapitalmarktunion zu leisten, den Zugang zu Finanzmitteln für Unternehmen in der EU zu erleichtern und die Integration der nationalen Kapitalmärkte in einen echten Binnenmarkt zu fördern.

Die derzeitige verschuldungsfreundliche Voreingenommenheit der Steuervorschriften, wonach Unternehmen mit Fremdfinanzierung verbundene Zinsen abziehen können – nicht aber die Kosten im Zusammenhang mit der Eigenkapitalfinanzierung – kann Unternehmen einen Anreiz bieten, Schulden aufzunehmen, anstatt ihr Eigenkapital zur Finanzierung ihres Wachstums zu erhöhen. Eine übermäßige Verschuldung macht Unternehmen anfällig für unvorhergesehene Veränderungen im Unternehmensumfeld. Die Gesamtverschuldung nichtfinanzieller Kapitalgesellschaften in der EU belief sich 2020 auf fast 14,9 Billionen Euro bzw. 111 Prozent des BIP. Unternehmen mit einer soliden Kapitalstruktur sind möglicherweise weniger anfällig für Schocks und offener für Investitionen und Innovationen. Daher kann sich die Verringerung der übermäßigen Abhängigkeit von Fremdfinanzierungen und die Unterstützung einer möglichen Neugewichtung der Kapitalstruktur der Unternehmen positiv auf Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum auswirken.

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Datum der Veröffentlichung
11. Mai 2022
Autor
Vertretung in Deutschland