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Vertretung in Deutschland
  • Presseartikel
  • 8. Oktober 2019
  • Vertretung in Deutschland
  • Lesedauer: 2 Min

Kommissionsbericht: Es braucht einen Rechtsrahmen für Blockchain-Technologien

Der wissenschaftliche Dienst der Europäischen Kommission, die Gemeinsame Forschungsstelle, hat heute (Dienstag) einen neuen Bericht veröffentlicht, der die Herausforderungen und Auswirkungen von dezentralen Transaktionsnetzwerken untersucht. Der...

Im Finanzbereich versprechen Blockchain und dezentrale Transaktionsnetzwerke eine Senkung der Kosten, die mit dem gesamten Lebenszyklus eines Finanzinstruments (Emission, Handel, Abwicklung usw.) verbunden sind, bei gleichzeitiger Vereinfachung des Emissionsprozesses und einer deutlichen Verkürzung der Clearing- und Abwicklungszeit.

In der öffentlichen Verwaltung ersetzen Blockchain-Systeme nicht die bestehenden Systeme, die an der Erbringung von Dienstleistungen beteiligt sind, sondern müssen in diese Systeme integriert werden, um zusätzliche neue Funktionalitäten bereitzustellen, die den Bürgern mehr Sicherheit bieten.

Tibor Navracsics, EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport und verantwortlich für die Gemeinsame Forschungsstelle, sagte: „Es gibt auch über Kryptowährungen hinaus viel Potenzial für Blockchain. Allerdings sind die Technologie und die Geschäftsmodelle noch im Wandel begriffen, und die Politik sollte sicherstellen, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen den Schutz der Menschen bei diesem neuartigen Austausch von Daten und Vermögenswerten gewährleisten. Dieser Bericht hilft Politikern und Technologieunternehmen, nicht nur die neuesten Trends in der Blockchain-Technologie zu verstehen, sondern auch, wie wir Vertrauen zwischen verschiedenen Interessengruppen aufbauen können.“

Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für digitale Wirtschaft und Gesellschaft, fügte hinzu: „Das Potenzial der Blockchain, weitreichende Veränderungen in Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft herbeizuführen - jetzt und morgen - wird derzeit branchenübergreifend von einer Vielzahl von Organisationen untersucht. Dieser Bericht geht über den Hype hinaus und entlarvt einige seiner Kontroversen; er bietet einen umfassenden, praktischen Überblick über die Blockchain-Technologien und ihre Einsatzmöglichkeiten.“

Blockchain ist die Technologie hinter Bitcoin und anderen Kryptowährungen, hat aber das Potenzial, die Art und Weise, wie wir eine viel breitere Palette von Vermögenswerten austauschen, zu verändern. Sie könnte den sicheren digitalen Transfer von Geld, Verträgen, Landtiteln, Daten, Dienstleistungen und anderen Werten ohne Einschaltung von Vermittlern ermöglichen. Die Verwendung der Technologie zu diesen Zwecken steckt jedoch noch in den Kinderschuhen und bingt komplexe Herausforderungen mit sich. So wirft beispielsweise die für den Betrieb einer Blockchain erforderliche Rechenleistung Fragen zur Energieeffizienz auf. Die Politik steht auch vor der Aufgabe, zu prüfen, ob die derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen dem Schutz der Menschen beim Austausch von Daten und Vermögenswerten gerecht werden.

Weitere Informationen:

Daily News vom 8. Oktober 2019

Bericht „Blockchain Now and Tomorrow“

Pressekontakt: gabriele [dot] imhoffatec [dot] europa [dot] eu ( Gabriele Imhoff ) , Tel.: +49 (30) 2280-2820

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
8. Oktober 2019
Autor
Vertretung in Deutschland