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Vertretung in Deutschland
  • Pressemitteilung
  • 30. November 2022
  • Vertretung in Deutschland
  • Lesedauer: 5 Min

Lehren aus der Covid-19 Pandemie: EU macht deutliche Fortschritte, um Gesundheitskrisen vorzubeugen

Press conference by Josep Borrell Fontelles, Vice-President of the European Commission, Stella Kyriakides and Jutta Urpilainen, European Commissioners, on the EU Global health strategy

Welche Lehren zieht die EU aus der Covid-19 Pandemie, was wurde bisher getan, um Gesundheitskrisen vorzubeugen und vor welchen neuen Herausforderungen steht die EU? Damit befasst sich ein jetzt vorgelegter Bericht der EU-Kommission. Dazu kommen Vorschläge, wie die EU zukünftige Gesundheitskrisen abwehren kann. Dazu zählen unter anderem Maßnahmen gegen grenzüberschreitende Gesundheitsgefahren und Investitionen in COVID-Impfstoffe, robuste Lieferketten und Produktionskapazitäten, eine neue Europäische Plattform zur Gefahrenanalyse und der Ausbau der strategischen Partnerschaften mit anderen Ländern.

„Wie wir während der Pandemie schmerzlich erlebt haben, kennen Gesundheitskrisen keine Grenzen und verbreiten sich schnell. Wir müssen unsere Arbeit in den Bereichen Vorsorge und Gegenmaßnahmen unbedingt fortsetzen“, sagte Margaritis Schinas, Vizepräsident für die Förderung unserer europäischen Lebensweise. „Der Bericht macht uns deutlich, wo wir stehen, und vor allem, wo wir hin möchten. Er zeigt, dass die EU ihren Verpflichtungen nachkommt und alles daran setzt, dass wir für künftige Krisen besser gewappnet sind.“

Stella Kyriakides, Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, fügte hinzu: „Aus der Pandemie haben wir gelernt, dass Vorsorge essenziell ist, um unsere Bürgerinnen und Bürger vor globalen Gesundheitskrisen zu schützen. Durch eine starke Europäische Gesundheitsunion mit der HERA als zentralem Baustein konnte die EU ihre Strukturen für Gesundheitssicherheit und ihre Krisenreaktionsfähigkeit seit 2020 wesentlich festigen. In den kommenden Jahren werden wir die Vorsorgekapazitäten der EU in enger Abstimmung mit den Mitgliedstaaten weiter ausbauen und mit internationalen Partnern zusammenarbeiten, damit wir gemeinsam als EU bei der nächsten Krise rasch und entschlossen handeln können. Das erwarten unsere Bürgerinnen und Bürger von uns, und dem müssen wir gerecht werden.“

Stand der Gesundheitskrisen-Vorsorge

Es wurde bereits viel erreicht. Mit der Einrichtung der Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (HERA) hat die Kommission die Vorsorge in allen Bereichen einen wichtigen Schritt vorangebracht – von Erkennung, Prävention, Forschung und internationaler Zusammenarbeit bis hin zu Reaktion, Investition und Bekämpfung von Desinformation.

Allerdings bleibt auch noch viel zu tun. Im Hinblick auf die drei größten Gesundheitsgefahren (Krankheitserreger mit hohem Pandemiepotenzial/chemische, biologische, radiologische und nukleare Gefahren/Gefahren durch Antibiotikaresistenz), die im Juli 2022 ermittelt wurden, werden im Bericht die wichtigsten Maßnahmen vorgestellt, mit denen die EU im nächsten Jahr noch krisenfester gemacht werden soll.

Wie geht es weiter?

Die Vorsorge in Bezug auf medizinische Gegenmaßnahmen soll 2023 in vier Bereichen durch konkrete Maßnahmen weiter verbessert werden:

  • Entwicklung medizinischer Gegenmaßnahmen: Über HERA INVEST sollen 100 Mio. EUR in innovative und strategische Projekte zur Entwicklung medizinischer Gegenmaßnahmen gegen die bedrohlichsten grenzüberschreitenden Gesundheitsgefahren fließen. Darüber hinaus will die Kommission bis zu 80 Mio. EUR in Projekte für COVID-19-Impfstoffe 2.0 investieren, um die Entwicklung von Impfstoffen der nächsten Generation voranzutreiben und dadurch vielversprechende Technologien ausfindig zu machen, die auch bei anderen Gesundheitsgefahren eingesetzt werden könnten.
  • Gefahrenanalyse und Informationsgewinnung: HERA wird eine Plattform für Erkenntnisse über medizinische Gegenmaßnahmen entwickeln – die Medical Countermeasures Intelligence Platform (MCMI). Dieses Instrument zur Erkenntnisgewinnung und Gefahrenabschätzung soll dafür sorgen, dass die Erkennung von Gesundheitsgefahren enger mit der Verfügbarkeit und Zugänglichkeit medizinischer Gegenmaßnahmen zur Abwehr solcher Gefahren in der EU verknüpft wird.
  • Robuste Lieferketten und Produktionskapazitäten: Unter anderem wird EU FAB weiter gestärkt, damit die EU in Krisenzeiten schnell lebensrettende medizinische Gegenmaßnahmen auf den Weg bringen kann. Außerdem soll den Mitgliedstaaten durch die Entwicklung eines dynamischen Beschaffungssystems der Zugang zu medizinischen Gegenmaßnahmen erleichtert werden.
  • Internationale Koordinierung und globale Maßnahmen: Viren kennen keine Grenzen. Schwerwiegende Gesundheitsgefahren wie COVID-19 können vom Ausland auf die EU übergreifen und umgekehrt. Die EU muss ihre strategischen Partnerschaften mit anderen Ländern pflegen und weiter ausbauen. Der Bericht über den Stand der Vorsorge gegen Gesundheitskrisen steht daher auch in Verbindung mit der neuen EU-Strategie für globale Gesundheit. So erhält die EU bei den auf internationaler Ebene unternommenen Anstrengungen für eine bessere Vorbereitung auf künftige Gesundheitskrisen eine führende Rolle.

Was mit all diesen Maßnahmen erreicht werden soll, wird im HERA-Arbeitsplan 2023 genauer erläutert.

1,3 Milliarden Euro für Kampf gegen Gesundheitskrisen

Die Europäische Behörde für Krisenvorsorge und -reaktion (Health Emergency Preparedness and Response Authority, HERA) will im kommenden Jahr fast 1,3 Milliarden Euro investieren, um Gesundheitskrisen in der EU vorzubeugen. Mit dem Budget will sie unter anderem anderem Gesundheitsbedrohungen schneller antizipieren, in medizinische Lösungen für Gesundheitskrisen investieren und den rechtzeitigen Zugang zu medizinischen Gegenmaßnahmen gewährleisten. HERA hat heute ihre zweiten Jahresarbeitsplan für 2023 vorgelegt.

Hintergrundinformationen

In der Kommissionsmitteilung von 2021 „Erste Lehren aus der COVID-19-Pandemie“ wurde der Bericht über den Stand der Vorsorge erstmals angekündigt. In diesem jährlichen Bericht der Kommission werden die sich verändernde Risikolandschaft sowie der Stand der Vorsorge in der EU abgebildet. Er deckt Pandemien und andere gesundheitliche Notlagen sowie sonstige Szenarien ab, mit denen die EU künftig konfrontiert sein könnte. Dazu gehören etwa chemische, biologische, radiologische und nukleare Angriffe oder Unfälle und weitere Umwelt- oder Technologiekatastrophen.

Die Sicherstellung der Verfügbarkeit und Zugänglichkeit medizinischer Gegenmaßnahmen ist nur ein Teil der Krisenvorsorgearbeit. Künftige Berichte werden sich daher auch auf andere Bereiche konzentrieren, die maßgeblich für die weitere Verbesserung des strategischen EU-Systems zur Krisenvorsorge- und -reaktion sind.

HERA ist ein wichtiger Pfeiler der Europäischen Gesundheitsunion und für die Stärkung der Reaktions- und Vorsorgemaßnahmen der EU bei gesundheitlichen Notlagen entscheidend. Die Behörde wurde im September 2021 eingerichtet, um Ad-hoc-Ansätze im Pandemiemanagement durch eine dauerhafte Struktur zu ersetzen – mit angemessenen Instrumenten und Ressourcen zur besseren Planung des Vorgehens der EU bei Gesundheitskrisen. Ein zentrales Ziel der HERA besteht darin, die Entwicklung, Herstellung, Beschaffung und gerechte Verteilung wichtiger medizinischer Gegenmaßnahmen sicherzustellen, wo immer dies notwendig ist. Dazu bewertet die HERA potenzielle schwerwiegende grenzüberschreitende Gesundheitsgefahren und sammelt die erforderlichen Erkenntnisse.

Weitere Informationen

Vollständige Pressemitteilung

Informationsblatt zum Bericht über den Stand der Gesundheitskrisenvorsorge und zum HERA-Arbeitsplan

Bericht über den Stand der Gesundheitskrisenvorsorge

EU-Strategie für globale Gesundheit

HERA-Website

Daily News vom 30.November 2022

Health Emergency Preparedness and Response Authority

Pressekontakt: claudia [dot] guskeatec [dot] europa [dot] eu (Claudia Guske), +49 (30) 2280-2190. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
30. November 2022
Autor
Vertretung in Deutschland