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Vertretung in Deutschland
  • Presseartikel
  • 5. Dezember 2017
  • Vertretung in Deutschland
  • Lesedauer: 3 Min

Leipzigs Musikerbe-Stätten erhalten das Europäische Kulturerbe-Siegel

Leipzigs Musikerbe-Stätten und das ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler mit seinen Außenlagern als deutsch-französische Bewerbung gehören zu den neun Stätten, die heute (Dienstag) für das Europäische Kulturerbe-Siegel ausgewählt wurden. Zu den...

Leipzig Nacht

Stätten des europäischen Kulturerbes sind Meilensteine in der Gestaltung des heutigen Europas. Seit 2013 werden diese Stätten sorgfältig ausgewählt, und zwar anhand ihres symbolischen Werts, ihrer Rolle in der europäischen Geschichte und der von ihnen angebotenen Aktivitäten, die die Europäische Union und ihre Bürger einander näherbringen.

Tibor Navracsics, Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport sagte: „Die Europäische Union baut auf den Werten Frieden, Freiheit, Toleranz und Solidarität auf. Diese Werte können nicht als selbstverständlich vorausgesetzt werden, wir müssen sie jeden Tag erarbeiten. Alle Stätten auf der Liste des Europäischen Kulturerbe-Siegels fördern diese Werte und erinnern uns an diejenigen, die sich dafür einsetzten sie zu begründen und zu erhalten. Ich freue mich darauf, die neun Stätten zu feiern, die während des Europäischen Jahrs des Kulturellen Erbes 2018 der Liste hinzugefügt werden.“

Bislang haben europaweit 29 Stätten das Kulturerbe-Siegel erhalten. Mit den neun weiteren Stätten wird sich ihre Zahl auf 38 erhöhen. Ein unabhängiges Expertengremium hat die neun Stätten aus einer Vorauswahl von 25 ausgewählt. Aus Deutschland wurden bereits 2015 das Hambacher Schloss und die Rathäuser von Münster und Osnabrück als Stätten des Westfälischen Friedens ausgezeichnet.

Unter dem Titel "Leipzigs Musikerbe-Stätten" sind europaweit ausstrahlende Institutionen der Musikgeschichte und -gegenwart zusammengefasst, wie Thomaskirche, Nikolaikirche, Alte Nikolaischule, Bach-Archiv, Hochschule für Musik- und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy", Mendelssohn-Haus, Schumann-Haus, Verlagshaus C. F. Peters mit Grieg-Begegnungsstätte sowie Gewandhaus. Mit diesen Orten verbinden sich die Namen international ausstrahlender Musikerpersönlichkeiten: Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann, Edvard Grieg, Leoš Janáček, Richard Wagner und Gustav Mahler.

Der Antrag zum ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler und seine Außenlager unter französischer Federführung und baden-württembergischer Beteiligung war die erste länderübergreifende Bewerbung für das Siegel. Im Zentrum der Bewerbung stand zunächst der Ort des ehemaligen Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof, als Ort des Hauptlagers. Es handelt sich hier um das am weitesten westlich gelegene Konzentrationslager, das einzige der großen Lager der NS-Zeit, das sich heute auf französischem Boden befindet. Allerdings ist dieser Ort nicht denkbar ohne die Außenlager beziehungsweise ihre Gedenkstätten auf beiden Seiten des Rheins. Auf baden-württembergischer Seite sind zwölf Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen an Standorten ehemaliger Natzweiler-Außenlager an der Bewerbung beteiligt. Die Akteurinnen und Akteure an allen Gedenkstätten setzen sich für die Aufarbeitung der NS-Geschichte und ihrer Folgen ein.

Hintergrund

Stätten des europäischen Kulturerbes lassen die europäische Botschaft und die Geschichte dahinter lebendig werden. Im Zentrum stehen die Förderung der europäischen Dimension der Stätten und der Zugang dazu. Dazu gehört die Organisation einer großen Bandbreite an Bildungsaktivitäten, insbesondere für junge Leute. Die Stätten des europäischen Kulturerbes können einzeln oder als Teil eines Netzwerks besucht werden. Besucher können ein wirkliches Gefühl für die Vielfalt und den Umfang dessen entwickeln, was Europa zu bieten und was es erreicht hat.

Die Kommission wird die neun Stätten im Februar 2018 offiziell designieren und die Verleihungszeremonie wird im März 2018 stattfinden.

Weitere Informationen:

Daily News vom 5. Dezember 2018

Website Europäisches Kulturerbe-Siegel

Pressekontakt: gabriele [dot] imhoffatec [dot] europa [dot] eu (Gabriele Imhoff), Tel.: +49 (30) 2280-2820

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
5. Dezember 2017
Autor
Vertretung in Deutschland