
(16.06.2016) Im ersten Quartal 2016 wurden die meisten erstmaligen Asylbewerber in Deutschland (175.000 bzw. 61 Prozent der Gesamtzahl der erstmaligen Asylbewerber in den EU-Mitgliedstaaten) registriert. Darauf folgten Italien (22 300 Asylbewerber bzw. 8 Prozent), Frankreich (18 000 bzw. 6 Prozent), Österreich (13 900 bzw. 5 Prozent) und das Vereinigte Königreich (10 100 bzw. 4 Prozent). Unter den Mitgliedstaaten mit einer hohen Anzahl an Asylbewerbern fiel die Zahl der erstmaligen Asylbewerber im ersten Quartal 2016 gegenüber dem Vorquartal insbesondere in den drei nordischen Mitgliedstaaten – Schweden (-91 Prozent), Finnland (-85 Prozent) und Dänemark (-74 Prozent) – ebenso wie in den Niederlanden (-72 Prozent), Belgien (-70 Prozent), Luxemburg (-59 Prozent) und Österreich (-55 Prozent).
Auch im Vergleich zur Einwohnerzahl wurde im ersten Quartal 2016 die höchste Quote erstmaliger Asylbewerber in Deutschland (2.155 erstmalige Bewerber je eine Million Einwohner) verzeichnet, vor Österreich (1.619), Malta (904), Luxemburg (888), Schweden (790), Zypern (749) und Ungarn (693). Die niedrigsten Quoten wurden hingegen aus der Slowakei (3 Bewerber je eine Million Einwohner), aus Estland (4), Rumänien (11), Litauen (13), Portugal (14) und Lettland (16) gemeldet. Im ersten Quartal 2016 wurden in der EU insgesamt 565 erstmalige Asylbewerber je eine Million Einwohner registriert.
Syrien (36 Prozent der Gesamtzahl erstmaliger Asylbewerber) blieb im ersten Quartal 2016 das Land der Staatsangehörigkeit des Großteils der Asylsuchenden in den EU-Mitgliedstaaten. Von den 102.400 Syrern, die im ersten Quartal 2016 zum ersten Mal einen Asylantrag in der EU einreichten, wurden über 85 Prozent in Deutschland (88.500) registriert. Insgesamt bildeten in sieben EU-Mitgliedstaaten Syrer die größte Gruppe der Asylsuchenden. Irak und Afghanistan (jeweils 12 Prozent der Gesamtzahl erstmaliger Asylbewerber in der EU) standen im ersten Quartal 2016 an zweiter bzw. dritter Stelle der Staatsangehörigkeiten der Asylsuchenden in den EU-Mitgliedstaaten. Nahezu drei Viertel (25.600 Personen) der 35.000 Iraker, die im Zeitraum von Januar bis März 2016 zum ersten Mal in den EU-Mitgliedstaaten Asyl suchten, reichten ihren Antrag in Deutschland ein. Von den 35.000 Afghanen stellte mehr als die Hälfte ihren Antrag ebenfalls in Deutschland (19.800).
Ende März 2016 waren knapp über eine Million Personen Gegenstand eines Asylantrags in den EU-Mitgliedstaaten, der noch der Prüfung durch die zuständige nationale Behörde unterlag. Im vergangenen Jahr belief sich diese Zahl Ende März 2015 auf rund 560.000. Mit 473.000 anhängigen Asylanträgen (bzw. 47 Prozent der Gesamtzahl für die EU) hatte Deutschland Ende März 2016 bei weitem den höchsten Anteil in der EU, vor Schweden (147.300 Anträge bzw. 15 Prozent), Österreich (84.500 Anträge bzw. 8 Prozent), Italien (60.000 Anträge bzw. 6 Prozent) und Frankreich (42.900 Anträge bzw. 4 Prozent).
Diese vierteljährlichen Daten über Asyl in der EU sind einem Bericht entnommen, der von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, anlässlich des Weltflüchtlingstags herausgegeben wurde, der am 20. Juni 2016 stattfindet.
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Pressekontakt: Katrin Abele, Tel.: +49 (30) 2280-2140
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per E-Mail oder telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 16 Juni 2016
- Autor
- Vertretung in Deutschland