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Vertretung in Deutschland
Presseartikel3. März 2023Vertretung in DeutschlandLesedauer: 2 Min

Sicherheitstests von Chemikalien: EU-Kommission beschließt neue Verfahren ohne Tierversuche

Die EU-Kommission hat rund einhundert neue und aktualisierte Methoden für Sicherheitstests von Chemikalien in der EU angenommen. Bei den meisten dieser Methoden gibt es keine Tierversuche mehr.

Chemikalien Lagerraum

In der EU müssen Tierversuche entsprechend der REACH-Verordnung (Verordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe) zugunsten von Alternativmethoden vermieden werden. Testmethoden, bei denen Tiere verwendet werden, dürfen nur als letztes Mittel und nach vorheriger Genehmigung durch die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) durchgeführt werden.

Mit den neuen Vorschriften wird in REACH direkt auf international anerkannte Prüfmethoden verwiesen, wodurch langwierige Verfahren vermieden werden. Damit kommt die EU-Kommission der Forderung nach, die Einführung von Alternativen ohne Tierversuche zu beschleunigen. Es wird auch dazu beitragen, das Ziel der EU zu erreichen, die Verwendung von Tieren für regulatorische Tests schrittweise abzuschaffen.

Hintergrund

REACH verlangt von der Industrie die sichere Herstellung, Einfuhr und Verwendung von Chemikalien. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen ausreichende Informationen über gefährliche Chemikalien zur Verfügung stehen. In einigen Fällen erfordert die Beschaffung dieser Informationen immer noch den Einsatz von Labortieren. Einige gefährliche Eigenschaften von Chemikalien, wie z. B. die Beeinträchtigung des Hormonsystems, können mit den derzeit verfügbaren tierversuchsfreien Methoden nicht ausreichend bestimmt werden. Wenn man sich ausschließlich auf solche Methoden verlässt, können die potenziell gefährlichen Eigenschaften von Chemikalien, die für Mensch und Umwelt schädlich sein können, unterschätzt werden.  

Die Europäische Kommission ist bestrebt, die Verwendung von Tieren zu Testzwecken zu reduzieren und letztendlich zu ersetzen. REACH verlangt daher von den Unternehmen, Daten weiterzugeben und so unnötige Tierversuche zu vermeiden. Diejenigen, die Versuche durchführen wollen, müssen diese bei der Europäischen Chemikalienagentur anmelden und dann vor der Durchführung eine Genehmigung einholen. Unter REACH müssen Tierversuche zugunsten von Alternativmethoden vermieden werden, und die Antragsteller dürfen Tierversuche nur als letztes Mittel durchführen. 

Über die EU-Rahmenprogramme für Forschung und Innovation wurden in den letzten zwei Jahrzehnten mehr als 1 Milliarde Euro für die Unterstützung von über 300 Projekten zur Entwicklung einer Vielzahl von für den Menschen relevanten Methoden und Strategien ohne Tierversuche bereitgestellt. Einige dieser Instrumente werden inzwischen auch für regulatorische Zwecke eingesetzt. Die weitere Entwicklung von Alternativen zu Tierversuchen wird im Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizon Europe, das von 2021 bis 2027 läuft, vorangetrieben. Im Jahr 2022 wurden mehr als 200 Millionen Euro für diesen Bereich bereitgestellt.

Weitere Informationen:

Die Daily News vom 3. März

Die vollständige Pressemitteilung

 

Pressekontakt: claudia [dot] guskeatec [dot] europa [dot] eu (Claudia Guske ) , Tel.: +49 (30) 2280-2190 und nikola [dot] johnatec [dot] europa [dot] eu (Nikola John ), Tel.: +49 (30) 2280- 2410

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

 

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
3. März 2023
Autor
Vertretung in Deutschland