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Vertretung in Deutschland
Pressemitteilung6. Juli 2022Vertretung in DeutschlandLesedauer: 3 Min

Somalia: EU richtet humanitäre Luftbrücke ein

Die Darstellung zeigt ein Piktogram auf einem Hintergrund der farblich von unten links nach oben rechts organe und dann pink verläuft. Das Piktogram besteht aus einem weißen Kreis. Innerhalb des Kreises befindet sich mittig die Darstellung einer Weltkugel, mit einem kleinen Schild in der Mitte. Um die Weltkugel herum sind abwechselnd gelbe und weiße Personen graphisch dargestellt. Sie haben ihre Hände erhoben und berühren die Person neben sich jeweils mit beidne Händen.

Da sich die Sicherheitslage in Somalia rasch verschlechtert, startet die EU eine humanitäre Luftbrücke. Damit werden vor allem Nahrungsmittel und Medikamente in schwer zugängliche Gebiete geliefert, die auf dem Landweg nicht mehr erreichbar sind. Dabei handelt es sich um einen logistischen Großeinsatz mit voraussichtlich 50 bis 70 Flügen.

Janez Lenarčič, EU-Kommissar für Krisenmanagement, bezeichnete das Risiko einer Hungersnot in Somalia als groß. „Die historische Dürre am Horn von Afrika in Kombination mit den Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine führt zu massivem Leid und treibt zahlreiche Menschen in die Flucht. Wegen dieser Dürre haben bereits über 805.000 Menschen ihr Zuhause verlassen, und es ist mit einer weiteren Verschlechterung der Lage zu rechnen.“

Die EU stellt für diesen Sondereinsatz bis zu 800.000 Euro zur Verfügung. Er trägt dazu bei, dass von der EU finanzierte medizinische Hilfsgüter und Nahrungsmittel während der Trockenzeit ausgeliefert werden können. Die Flüge und Hilfsgüter werden aus den EU-Haushaltsmitteln für humanitäre Hilfe finanziert. Der erste Flug mit 6,5 Tonnen Nahrung und medizinischen Hilfsgütern für die humanitäre Partnerorganisation der EU „Aktion gegen den Hunger“ geht voraussichtlich in den Distrikt El Barde im Südwesten Somalias. Für die Zeit vom 6. bis 11. Juli 2022 sind weitere Flüge in die Regionen Baidoa, Luuq und Wajid mit Hilfslieferungen für humanitäre Partnerorganisationen geplant.

Hintergrund

Seit Jahrzehnten leidet Somalia unter langwierigen Konflikten und extremen Wetterereignissen wie häufigen Dürren und Überschwemmungen. Die Prognosen sind denkbar ungünstig: zum vierten Mal in Folge bleibt in Somalia die Regenzeit aus. Hinzu kommen anhaltende Konflikte, politische Instabilität und eine Plage durch Wüstenheuschrecken. Darüber hinaus sind weite Teile Somalias von den sozioökonomischen Folgen der COVID-19-Pandemie und dem drastischen Anstieg der Weltmarktpreise für Nahrungsmittel und Brennstoffe infolge des russischen Kriegs in der Ukraine betroffen. Mehr als 7,7 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe, von denen Tausende von einer Hungersnot bedroht sind. Mit ihrer humanitären Hilfe unterstützt die EU den Hilfsorganisationen in Somalia dabei, Menschen in Not zu helfen.

2022 hat die EU 61 Millionen Euro für humanitäre Projekte in Somalia bereitgestellt, hauptsächlich im Zusammenhang mit der anhaltenden Dürre. Mehr als 35 Prozent der gesamten humanitären Hilfe in Somalia stammen von der EU und ihren Mitgliedstaaten.

Im April 2022 hatte Kommissar Lenarčič gemeinsam mit dem Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) einen Runden Tisch über die Dürre am Horn von Afrika veranstaltet. Dort wurden zusätzliche Mittel zur Verbesserung der Ernährungssicherheit angekündigt – darunter 348 Millionen Euro von der Kommission und 285 Millionen Euro von den EU-Mitgliedstaaten im Rahmen von „Team Europa“. Diese Mittel sollen humanitäre Hilfe und längerfristige Unterstützungsmaßnahmen finanzieren, um die Ursachen von Ernährungsunsicherheit zu bekämpfen. Dazu gehören auch Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel und zum Klimaschutz.

Die EU hatte bereits 2020 eine humanitäre Luftbrücke mit drei Flügen nach Somalia eingerichtet, um dringend benötigte medizinische Ausrüstung zu humanitären Partnern zu transportieren. Diese Einsätze fanden während der COVID-19-Pandemie statt, als der weltweite Personen- und Güterverkehr praktisch stillstand.

Seit März 2022 sind die Einsätze der humanitären Luftbrücke Teil der Europäischen Kapazität für humanitäre Hilfe, einer Reihe von der Europäischen Kommission verwalteter operativer und logistischer Instrumente, um Partnerorganisationen bei der Bereitstellung von humanitärer Hilfe zu unterstützen.  

Weitere Informationen:

Vollständige Pressemitteilung vom 6. Juli

Humanitäre Hilfe für Somalia

Humanitäre Luftbrücke der Europäischen Union

Europäische Kapazität für humanitäre Hilfe

Pressekontakt: fabian [dot] weberatec [dot] europa [dot] eu (Fabian Weber), Tel.: +49 (0) 30 2280-2250. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
6. Juli 2022
Autor
Vertretung in Deutschland