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Vertretung in Deutschland
  • Pressemitteilung
  • 24. Mai 2023
  • Vertretung in Deutschland
  • Lesedauer: 2 Min

Sozialkommissar Nicolas Schmit in Berlin: Mehr Ausbildung und geregelte Einwanderung gegen den Fachkräftemangel

Zu sehen sind EU-Flaggen.
European Union 2018

Nicolas Schmit, Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, hat in einem Interview mit dem Deutschlandfunk mehr Investitionen in die Integration von Migranten gefordert, damit sie die Fähigkeiten bekommen, die sie für den Arbeitsmarkt in Europa brauchen. Schmit zufolge besteht aufgrund des demographischen Wandels ein genereller Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in allen EU-Ländern. Fachkräftemangel sei ein zentrales Thema, „weil davon hängt auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer europäischen Wirtschaft ab. Davon hängt eigentlich unser zukünftiger Wohlstand ab.“ Die Kommission setzt zwei Prioritäten beim zentralen Thema Fachkräftemangel: zum einen geht es darum, ein Maximum an Menschen in den Arbeitsmarkt zu bringen, besonders junge Menschen ohne Schulabschluss und Ausbildung. Zum anderen geht es darum, ein demographisches Problem anzugehen. „Es kommen eigentlich nicht genug Menschen nach. Die Baby-Boomer gehen in Pension und es kommen weniger Jugendliche nach. Das ist ein demographisches Problem, das wir auch über die Mobilisierung der noch vorhandenen potenziellen Arbeitskräfte nicht lösen können. Deshalb stellt sich die zweite Priorität. Das ist, gezielt geordnete Einwanderung zu organisieren. Das macht jetzt auch die Bundesregierung.“ Schmit betonte, Einwanderung gehe nicht ohne Integration. 

Pilotprojekt EU-Talentpool gestartet

Die meisten Migrantinnen und Migranten, die sich in der EU aufhalten, werden auf mittlere Sicht hier bleiben. Um ihre Integration in den EU-Arbeitsmarkt erleichtern, hat die Kommission unter anderem die Pilotinitiative zum EU-Talentpool für Menschen gestartet, die vorübergehenden Schutz genießen. Die Kommission arbeitet mit den Wirtschafts- und Sozialpartnern zusammen, um den Talentpool und Fachkräftepartnerschaften mit wichtigen Partnerländern aufzubauen. Diese Initiativen bieten eine ideale Möglichkeit, um auch die Qualifikationen von Flüchtlingen zu berücksichtigen und helfen, den Fachkräftemangel der Mitgliedsstaaten sowohl in niedrig-, als auch in hochqualifizierten Berufen zu decken.

Tagung des Europäischen Gewerkschaftsbundes in Berlin

Kommissar Schmit nimmt auch am 15. Kongress des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) in Berlin teil. Themen des diesjährigen Kongresses, auf dem am Donnerstag auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprechen wird, sind die sozial-ökologische Transformation und das europaweite Einstehen für starke Tarifbindung und gute Arbeitsbedingungen. Der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB) vertritt 45 Millionen Mitglieder aus 93 Gewerkschaften in 41 europäischen Mitgliedstaaten sowie zehn europäische Gewerkschaftsverbünde. Als Vertreter der europäischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist der EGB direkt an den europäischen Gesetzgebungsverfahren beteiligt. Der EGB hat wichtige Richtlinien zu Arbeitnehmerrechten mitformuliert, unter anderem zur Teilzeitarbeit und zum Elternurlaub.

Neue Impulse für ein lebenslanges Lernen – Jahr der Kompetenzen

Zum Auftakt des Europäischen Jahres der Kompetenzen in Deutschland hält Kommissar Schmit im Europäischen Haus in Berlin eine Rede bei der Veranstaltung „Europäisches Jahr der Kompetenzen – wie sieht die Umsetzung in Deutschland aus?“. Mit dem Europäischen Jahr der Kompetenzen will die Kommission dem lebenslangen Lernen neue Impulse geben. Das Europäische Jahr steht im Zeichen von Lernangeboten, Mobilität und Anerkennung von Qualifikationen. Es wird dazu beitragen, die Wünsche und Kompetenzen der Menschen auf die Chancen am Arbeitsmarkt abzustimmen, Aus- und Weiterbildung zu fördern und dem Fachkräftemangel in Europa entgegenzuwirken.

Weitere Informationen:

Interview mit Nicolas Schmit im Deutschlandfunk am 24. Mai

Inklusion von Migranten

Pressekontakt: gabriele [dot] imhoffatec [dot] europa [dot] eu (Gabriele Imhoff), Tel.: +49 (30) 2280-2820. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
24. Mai 2023
Autor
Vertretung in Deutschland