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Vertretung in Deutschland
Presseartikel16. Dezember 2021Vertretung in DeutschlandLesedauer: 3 Min

Über 130.000 Studierende und Auszubildende aus Deutschland profitierten 2020 von Erasmus+

Students in class.

2020 profitierten 130.792 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland mit einem Gesamtförderbetrag von 232 Mio. Euro von Mobilitätsmaßnahmen des EU-Bildungsprogramms Erasmus+. Die meisten Erasmus-Studierenden in Deutschland entsendeten die Westfälische Wilhelms-Universität Münster, die Technische Hochschule München und die Humboldt-Universität Berlin. Die drei Top-Zielländer waren Spanien, Frankreich und Großbritannien. Das geht aus dem heute (Donnerstag) vorgelegten Jahresbericht zu Erasmus+ hervor.

Das EU-Bildungsprogramm Erasmus+ konnte im vergangenen Jahr insgesamt fast 640.000 Lernerfahrungen im Ausland unterstützen und finanzierte 20.400 Projekte und 126.900 Organisationen. Die plötzliche Umstellung auf Online-Lernen hat gezeigt, wie wichtig digitale Lösungen für das Lehren und Lernen sind. Mit 200 Mio. Euro, die im vergangenen Jahr speziell für den digitalen Wandel bereitgestellt wurden, spielt Erasmus+ weiterhin eine wichtige Rolle bei der Betreuung von Einzelpersonen und Organisationen. Das Gesamtbudget von Erasmus+ belief sich 2020 auf 3,78 Mrd. Euro, was 506 Mio. Euro mehr als 2019 und somit einem Anstieg um 15 Prozent entspricht. Nach 33 Jahren bleibt Erasmus+ auch unter den schwierigen Bedingungen des Jahres 2020 ein solides Programm, das seit seiner Einführung 1987 insgesamt 11,7 Millionen Teilnehmende gefördert hat.

Der für die Förderung unserer europäischen Lebensweise zuständige Vizepräsident Margaritis Schinas erklärte: „Dieser Bericht verdeutlicht die Kraft und die Qualität unseres Vorzeigeprogramms Erasmus+. Auch wenn es coronabedingt weniger Auslandsaufenthalte gab, ist Erasmus+ nach wie vor eines unserer Aushängeschilder. 2020 war Erasmus+ inklusiver als bisher, da mehr Menschen aus benachteiligten Verhältnissen gefördert wurden. Mit 22 Mio. Euro haben wir unseren Worten konkrete Taten folgen lassen.“

EU-Jugend- und -Bildungskommissarin Mariya Gabriel ergänzte: „Nach den Erfolgen von 2020 konnte Erasmus+ 2021 auf den Errungenschaften, den Netzwerken und der Popularität der Vorjahre aufbauen. Erasmus+ ist gelebtes Miteinander in Europa: von der Grundschule bis hin zum lebenslangen Lernen für Erwachsene. Nicht zu vergessen der Sport – es ist für alle etwas dabei.“

Die wichtigsten Punkte des Berichts im Überblick: Auch 2020 war Erasmus+ erneut ausgesprochen beliebt:

  • Hochschulbildung: über 323.000 Studien- und Praktikumsplätze für Studierende sowie 44.000 Studien-, Praktikums- oder Lehraufenthalte für Lehrkräfte im Ausland;
  • Berufliche Aus- und Weiterbildung: mehr als 185.600 Mobilitätsmaßnahmen für Lernende und Lehrkräfte;
  • Nahezu 180.000 junge Menschen sowie Jugendarbeiterinnen und -arbeiter wurden im Rahmen eines Jugendaustauschs oder in Form von Angeboten für Jugendbetreuer gefördert.
  • Die Europäische Woche des Sports erreichte eine Rekordzahl von mehr als 15,6 Mio. europäischen Teilnehmenden bei 32 600 Veranstaltungen.

Im Jahr 2020 sind die Allianzen der Europäischen Hochschulen weiter gewachsen und umfassen nun 280 Hochschuleinrichtungen in ganz Europa. Europäische Hochschulen sind transnationale Allianzen für mehr Qualität und Attraktivität in der europäischen Hochschulbildung sowie für eine enge, strategische, langfristige Zusammenarbeit zum Wohle der Studierenden, der Lehrkräfte und sonstiger Beteiligter.

Mit Blick auf die geografische Beteiligung ist Erasmus+ weitverbreitet. 2020 nahmen 34 Länder an dem Programm teil: alle 27 EU-Mitgliedstaaten sowie das Vereinigte Königreich, Island, Liechtenstein, Norwegen, Nordmazedonien, Serbien und die Türkei. Zudem steht das Programm Partnerländern in aller Welt offen. Die internationalen Erasmus+-Aktivitäten entsprachen weiterhin den allgemeinen geopolitischen Prioritäten der Kommission. Dabei lag der Schwerpunkt auf dem Westbalkan, den Ländern der östlichen und südlichen Nachbarschaft sowie Afrika. Über die Hälfte dieser Gelder flossen in Länder der europäischen Nachbarschaft (südlicher Mittelmeerraum, Westbalkan und Östliche Partnerschaft).

Hintergrund

Seit 2014 wurde das Programm ausgeweitet und innovativer gestaltet. Es ermöglicht mittlerweile Studienaufenthalte im Ausland, Praktika und Lehrstellen sowohl für Studierende als auch für Auszubildende. Im Angebot sind ebenfalls Austauschprogramme für Jugendliche und Lehrkräfte aller Bildungsbereiche sowie Sportprojekte.

Der statistische Anhang des Erasmus+-Berichts 2020 enthält umfassende Informationen über die verschiedenen Maßnahmen und deren Mittelausstattung sowie zur Anzahl der Projekte, der Teilnehmenden und der Organisationen. Zu einzelnen Maßnahmen liegen nach Ländern aufgeschlüsselte Daten vor. Informationen zur Qualität der Erasmus+-Projekte sind über die Erasmus+-Projektergebnisplattform erhältlich, eine Datenbank, die Beschreibungen, Ergebnisse und Kontaktinformationen zu allen Erasmus+-Projekten im Bereich allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport kostenlos zur Verfügung stellt.

Weitere Informationen:

Pressemitteilung: Erasmus+ 2020: trotz Corona ein Erfolg!

Der Bericht über das Programm Erasmus+ 2020

Statistischer Anhang zum Erasmus+-Bericht 2020

Länderspezifische Datenblätter

Webseite Erasmus+

Pressekontakt: gabriele [dot] imhoffatec [dot] europa [dot] eu (Gabriele Imhoff), Tel.: +49 (30) 2280-2820. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
16. Dezember 2021
Autor
Vertretung in Deutschland