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Vertretung in Deutschland
Presseartikel13. Mai 2022Vertretung in DeutschlandLesedauer: 2 Min

Ukraine: EU verstärkt medizinische Unterstützung für Opfer sexueller Gewalt

Zu sehen sind zwei Flaggen, die der EU und der Ukraine.
European Union 2022

Die Europäische Kommission stellt 1,5 Mio. Euro für ein Projekt des UN-Bevölkerungsfonds bereit, das die medizinische Versorgung von Frauen und Mädchen in der Ukraine unterstützen soll. Die Mittel sind für wichtige Hilfsgüter bestimmt, darunter Notfallsets für schwangere Frauen. Darüber hinaus werden zwei mobile Gesundheitsstationen für die Notfallversorgung von Schwangeren und Neugeborenen eingerichtet. Das gab die EU-Kommission heute (Freitag) bekannt. „Die Geschichte hat immer wieder gezeigt, dass Frauen die Hauptleidtragenden von Kriegen und Konflikten sind, und der Krieg in der Ukraine ist nicht anders. Angesichts des Anstiegs der konfliktbedingten sexuellen Gewalt müssen wir erkennen, welche Auswirkungen dieser erbarmungslose Krieg auf die schwächsten Bevölkerungsgruppen hat. Gemeinsam mit der UN werden wir Hand in Hand arbeiten, um Frauen und Mädchen in der Ukraine zu schützen“, so der Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič. „Außerdem möchte ich Russland daran erinnern, dass der Einsatz von Vergewaltigung als Kriegswaffe ein schwerwiegender Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht ist, der nicht ungestraft bleiben wird.“

Die Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Stella Kyriakides, ergänzte: „Die zunehmenden und glaubwürdigen Anschuldigungen über Vergewaltigungen und sexuelle Gewalt während der russischen Invasion in der Ukraine sind äußerst alarmierend. Wir sind auch sehr besorgt über die zunehmende Gefahr des Menschenhandels und der sexuellen Ausbeutung. Solche schrecklichen Verbrechen können verheerende Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit der Opfer haben. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass der Zugang zu medizinischer Versorgung für Menschen, die aus der Ukraine in die EU fliehen, auch die psychische Gesundheit mit einschließt, angepasst an die Bedürfnisse von Frauen, die Traumata und geschlechtsspezifische Gewalt erlebt haben.“ Über das EU-Solidaritätssystem für medizinische Transfers können Opfer von konfliktbedingter sexueller Gewalt transportiert und versorgt werden. „Unsere Priorität ist es, die Opfer zu versorgen und sicherzustellen, dass die Täter dieser schrecklichen Kriegsverbrechen vor Gericht gestellt werden“, sagte Kyriakides.

Die Mittel sind Teil der humanitären Hilfe der EU in Höhe von insgesamt 243 Mio. Euro als Reaktion auf den russischen Krieg in der Ukraine, die zusätzlich zur Sachhilfe für das Land im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens bereitgestellt wird.

Die illegale Invasion Russlands hat dazu geführt, dass rund 7,7 Millionen Menschen in der Ukraine vertrieben wurden und über 6 Millionen Menschen aus dem Land geflohen sind, die überwiegende Mehrheit von ihnen Frauen und Kinder.

Weitere Informationen:

Daily News vom 13. Mai

Pressekontakt: fabian [dot] weberatec [dot] europa [dot] eu (Fabian Weber). Tel.: +49 (0) 30 2280-2250. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

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Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
13. Mai 2022
Autor
Vertretung in Deutschland