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Vertretung in Deutschland
Presseartikel25. März 2021Vertretung in DeutschlandLesedauer: 4 Min

Verdoppeltes Erasmus+-Budget macht 10 Millionen Europäerinnen und Europäer mobil

Die Europäische Kommission hat heute (Donnerstag) das erste Jahresarbeitsprogramm für Erasmus+ 2021-2027 angenommen. Organisationen können sich ab jetzt um Fördermittel bewerben. Mit einer Mittelausstattung von 26,2 Mrd. Euro, die beinahe eine...

Vizepräsident Margaritis Schinas sagte: „Das Programm bietet nicht nur prägende Erfahrungen der Mobilität und der Verständigung mit europäischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, sondern es trägt auch zur Umsetzung unserer ehrgeizigen Strategien für ein gerechteres und grüneres Europa bei.“

Die Bildungskommissarin Mariya Gabriel fügte hinzu: „Die Tatsache, dass das Erasmus+-Budget für die nächsten sieben Jahre fast verdoppelt wurde, zeigt, wie wichtig uns Bildung, lebenslanges Lernen und die Jugend in Europa sind. Erasmus+ ist und bleibt ein einzigartiges Programm, was Größe, Reichweite und globale Anerkennung angeht. Es erstreckt sich auf 33 Länder, und durch seine internationalen Aktivitäten steht es auch Menschen im Rest der Welt offen.“

Das Erasmus+-Programm wird für den Zeitraum 2021-2021 mit Mitteln in Höhe von 26,2 Mrd. Euro ausgestattet, zu denen noch rund 2,2 Mrd. Euro aus den EU-Außenfinanzierungsinstrumenten hinzukommen. Für den Zeitraum 2014-2020 hatte das Budget 14,7 Mrd. Euro umfasst.

Alle öffentlichen und privaten Organisationen in den Bereichen allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport sind nun aufgefordert, sich die neu veröffentlichten Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen anzusehen und Fördermittel zu beantragen. Jede öffentliche und private Einrichtung, die in den Bereichen allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport tätig ist, kann mithilfe einer der nationalen Erasmus+-Agenturen, die in allen EU-Mitgliedstaaten und in den mit dem Programm assoziierten Drittländern existieren, Fördermittel beantragen.

Das neue Programm Erasmus+ bietet Möglichkeiten für Studien- und Lernaufenthalte im Ausland, Praktika, Lehrstellen und den Austausch von Personal in allen Bereichen der allgemeinen und beruflichen Bildung, der Jugend und des Sports. Es steht Schülerinnen und Schülern, Studierenden, Auszubildenden, Erwachsenen, Jugendlichen, Jugendarbeiterinnen und -arbeitern und Sporttrainerinnen und -trainern offen.

Zusätzlich zur Mobilität, auf die 70 Prozent der Mittelausstattung entfallen, investiert das neue Programm Erasmus+ auch in grenzüberschreitende Kooperationsprojekte zwischen Hochschuleinrichtungen (z. B. die Initiative „Europäische Hochschulen“), Schulen, Ausbildungsstätten für Lehrkräfte (z. B. Erasmus+-Teacher-Academies), Erwachsenenbildungszentren, Jugend- und Sportorganisationen, Berufsbildungseinrichtungen oder anderen Akteuren im Bildungsbereich.

Die wichtigsten Merkmale des Programms Erasmus+ 2021-2027 sind:

  • Inklusives Erasmus+ : Menschen mit geringeren Chancen – wie Menschen mit unterschiedlichem kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Hintergrund – und Menschen in ländlichen und abgelegenen Gebieten sollen mehr Möglichkeiten erhalten. Zu den Neuerungen gehören der Einzel- und Klassenaustausch von Schülerinnen und Schülern sowie die Mobilität für erwachsene Lernende. Dank kleinerer Partnerschaften und vereinfachter Antragsverfahren erhalten kleinere Organisationen wie Schulen, Jugendorganisationen und Sportvereine einfacher eine Finanzhilfe. Das Programm wird außerdem internationaler durch die Zusammenarbeit mit Drittländern ; dabei baut es auf den erfolgreichen weltweiten Austausch- und Kooperationsprojekten des Vorläuferprogramms auf, die nun auch auf den Sportbereich und die berufliche Aus- und Weiterbildung ausgeweitet werden.
  • Digitales Erasmus+ : Die Pandemie hat deutlich gemacht, dass der digitale Wandel der Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung beschleunigt werden muss. Erasmus+ wird die Entwicklung digitaler Kompetenzen im Einklang mit dem Aktionsplan für digitale Bildung fördern. Das Programm wird hochwertige digitale Bildungs- und Austauschangebote über Plattformen wie eTwinning, School Education Gateway und das europäische Jugendportal unterstützen und Ausbildungen im digitalen Bereich fördern. Neue Formate wie „Blended Intensive“-Programme bieten Kurzaufenthalte im Ausland, die mit Online-Lernen und -Teamwork kombiniert werden. Mit der flächendeckenden Einführung des Europäischen Studierendenausweises wird die Umsetzung des Programms weiter digitalisiert und vereinfacht.
  • Grünes Erasmus+ : Im Einklang mit dem europäischen Grünen Deal wird das Programm Teilnehmenden finanzielle Anreize für die Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel bieten. Darüber hinaus wird es in Projekte zur Sensibilisierung für Umweltfragen investieren und Austauschaktivitäten im Zusammenhang mit der Eindämmung der Klimakrise fördern.
  • Erasmus+ für junge Menschen : Die Initiative DiscoverEU, in deren Rahmen Achtzehnjährige einen Travel-Pass erhalten, um Europa mit der Bahn zu bereisen, andere Kulturen zu entdecken und andere Europäer/innen kennenzulernen, wird nun integraler Bestandteil von Erasmus+. Außerdem wird das Programm den Austausch und die Zusammenarbeit durch neue Jugendaktivitäten fördern, die es jungen Menschen ermöglichen sollen, sich zu engagieren und am demokratischen Leben teilzuhaben, die ihr Bewusstsein für die gemeinsamen europäischen Werte und die Grundrechte schärfen und sie mit Entscheidungsträgern auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene zusammenbringen.

Die Erasmus+-Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz angesichts der Pandemie werden Hunderttausende von Schulen, Hochschuleinrichtungen, Berufsbildungseinrichtungen, Lehrkräfte, junge Menschen, Jugend- und Sportorganisationen sowie andere Interessenträger und Akteure der Zivilgesellschaft mobilisieren. Das Programm wird dazu beitragen, die Einführung neuer Verfahren zu beschleunigen, die die Qualität und die Relevanz der Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung und der Jugendarbeit europaweit sowie auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene verbessern.

Hintergrund

Das symbolträchtige Programm Erasmus+ (das „+“ wurde 2014 aufgrund der Ausweitung des Tätigkeitsbereichs hinzugefügt) wird von den Europäerinnen und Europäern bei den positiven Errungenschaften der Europäischen Union an dritter Stelle, gleich nach Freizügigkeit und Frieden, genannt. In den letzten drei Jahrzehnten haben mehr als 10 Millionen Menschen aus 33 Ländern (EU sowie Island, Liechtenstein, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien und Türkei) am Programm teilgenommen. Die internationale Komponente von Erasmus+ wird Mobilität und Zusammenarbeit in den Bereichen allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport in der ganzen Welt ermöglichen.

Weitere Informationen:

Informationsblatt zum neuen Programm Erasmus+ 2021-2027

Jahresarbeitsprogramm 2021 für die Durchführung von Erasmus+, dem Programm der Union für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport

Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen für Erasmus+ 2021

Pressekontakt: gabriele [dot] imhoffatec [dot] europa [dot] eu ( Gabriele Imhoff) (Tel.: +49 (30) 2280-2820)

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
25. März 2021
Autor
Vertretung in Deutschland