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Vertretung in Deutschland
Presseartikel10. Februar 2021Vertretung in DeutschlandLesedauer: 2 Min

Von der Leyen: „Impfkampagne in Europa nimmt an Fahrt auf“

Ursula von der Leyen hat heute (Mittwoch) im Europäischen Parlament zur gemeinsamen Impfstoffbeschaffung Stellung genommen. „Insgesamt sind in Europa seit Dezember 26 Millionen Impfdosen ausgeliefert worden. Mehr als 17 Millionen Menschen wurden...

Es sei richtig gewesen, dass die Europäerinnen und Europäer den Impfstoff gemeinsam bestellt haben und nun solidarisch teilen. „Ich mag mir gar nicht ausmalen, was es bedeutet hätte, wenn einige wenige große Mitgliedstaaten sich Impfstoff gesichert hätten und der Rest leer ausgegangen wäre. Was das für unseren Binnenmarkt bedeutet hätte, und für die Einheit Europas! Es wäre wirtschaftlicher Unsinn. Und es wäre das Ende unserer Gemeinschaft“, sagte von der Leyen.

Die gleiche Solidarität muss auch mit den Partnern in der Nachbarschaft der Europäischen Union und in der Welt gezeigt werden. Auch hier gehe es darum, die Ausbreitung des Virus zu stoppen, um die Wahrscheinlichkeit von Mutationen zu verringern. Deshalb seien die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten eine zentrale Stütze der globalen Impfplattform COVAX.

Sie stehe zu der Entscheidung, den Weg einer ordentlichen Marktzulassung über die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA zu gehen statt eiliger, nationaler Notzulassungen, sagte von der Leyen. Aber es gebe auch einige Lehren aus dem Prozess. „Wir müssen die Weitergabe von Daten aus klinischen Studien an die EMA verbessern. Und deshalb starten wir jetzt ein neues europäisches Netzwerk für klinische Studien. Parallel dazu wird unsere Kommissarin für Gesundheit, Stella Kyriakides, an einem regulatorischen Rahmen arbeiten, der es der EMA ermöglicht, Impfstoffe so schnell wie möglich zu prüfen.“

Eine weitere Lektion betreffe die Massenproduktion von Impfstoffen. „Zu Recht waren wir alle sehr auf die Entwicklung von Impfstoffen fokussiert. Aber insgesamt haben wir die Schwierigkeit der Massenproduktion unterschätzt. Normalerweise dauert es fünf bis zehn Jahre, um einen neuen Impfstoff herzustellen. Wir haben es in zehn Monaten geschafft. Das ist eine große wissenschaftliche Leistung! Wir sollten stolz darauf sein“, so von der Leyen.

Aber die Herstellung von neuen Impfstoffen sei ein sehr komplexer Prozess. „Es ist einfach nicht möglich, einen Produktionsstandort über Nacht einzurichten. Außerdem enthalten diese Impfstoffe bis zu 400 Komponenten - und an der Produktion sind bis zu 100 Unternehmen beteiligt. Deshalb haben wir unter der Leitung von Thierry Breton, unserem Kommissar für den Binnenmarkt, eine Task Force zur Steigerung der industriellen Produktion von Impfstoffen eingerichtet. Das Ziel ist es, Probleme zu erkennen und bei deren Lösung zu helfen. Die Industrie muss sich an das Tempo der Wissenschaft anpassen.“

„Wir alle geben unser Bestes im Kampf gegen das Virus. In den Familien, in den Städten und Gemeinden, in den Mitgliedstaaten und auf der europäischen Ebene“, sagte von der Leyen. „Das sollten wir uns gegenseitig nicht absprechen. Wir werden diese Herausforderung nur bewältigen, wenn wir zusammenhalten. Unser gemeinsamer Feind, das ist das Virus.“

Weitere Informationen:

Rede von Präsidentin von der Leyen im Europäischen Parlament

Mitschnitt der Rede und der anschließenden Debatte

Pressekontakt: reinhard [dot] hoenighausatec [dot] europa [dot] eu ( Reinhard Hönighaus), Tel.: +49 (30) 2280-2300; claudia [dot] guskeatec [dot] europa [dot] eu ( Claudia Guske), Tel.: +49 (30) 2280-2190

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) der telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
10. Februar 2021
Autor
Vertretung in Deutschland