Die Europäische Kommission hat vorläufige Zahlen zu den Verkehrstoten im Jahr 2024 veröffentlich. Demnach wurden im vergangenen Jahr in der EU rund 19.800 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet. Das ist im Vergleich zu 2023 ein leichter Rückgang um 3 Prozent. In Deutschland ist die Zahl der Verkehrstoten um 2 Prozent zurückgegangen.
Die Verringerung der Zahl der Verkehrstoten sei zwar ein Schritt in die richtige Richtung, reiche aber nicht aus, so EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas: „Wir müssen unsere Bemühungen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit verstärken, insbesondere für gefährdete Verkehrsteilnehmer und in risikoreichen Bereichen wie Landstraßen. Jeder Todesfall ist einer zu viel. Unser Ziel bleibt: Null Verkehrstote."
Fortschritte bei der Verkehrssicherheit in der EU nach wie vor uneinheitlich
In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der Verkehrstoten in Griechenland, Spanien, Frankreich und Italien nur geringfügig zurückgegangen. In Irland und Estland ist sie gestiegen. Im Gegensatz dazu verzeichnen Bulgarien, Dänemark, Litauen, Polen und Slowenien große Fortschritte auf dem Weg zum Ziel einer 50-prozentigen Reduzierung.
Schweden und Dänemark sind mit einer niedrigen Zahl von 20 bzw. 24 Todesfällen pro eine Million Einwohner nach wie vor die sichersten Länder in Bezug auf die Verkehrssicherheit. Rumänien (77 Fälle/Mio. EW) und Bulgarien (74 Fälle/Mio. EW) gehören weiter zu den Ländern mit den höchsten Todesraten, haben aber mit einem Rückgang von über 20 Prozent seit 2019 erhebliche Fortschritte bei der Reduzierung der Verkehrstoten erzielt.
Der EU-Durchschnitt liegt bei 44 Verkehrstoten pro eine Million Einwohner, in Deutschland bei 33 Verkehrstoten pro eine Million Einwohner.
Die meisten Verkehrstoten auf Landstraßen
Landstraßen stellen nach wie vor das größte Risiko dar: 52 Prozent der Todesfälle geschehen auf diesen Straßen. Die Mehrheit der Verkehrstoten (77 Prozent) sind Männer, ältere Erwachsene (65+) und junge Menschen (18-24) sind besonders gefährdete Verkehrsteilnehmer.
Fußgänger, Radfahrer und Motorradfahrer in Städten gefährdet
Was die Art der Verkehrsteilnehmer betrifft, so machen Insassen von Personenkraftwagen den größten Anteil der Todesopfer aus, gefolgt von Motorradfahrern (20 Prozent), Fußgängern (18 Prozent) und Radfahrern (10 Prozent).
Gefährdete Verkehrsteilnehmer, darunter Fußgänger, Radfahrer und Motorradfahrer, machen fast 70 Prozent der städtischen Todesopfer aus. Das unterstreicht den dringenden Bedarf an verbesserten Sicherheitsmaßnahmen zu ihrem Schutz.
Hintergrund
Im Jahr 2018 setzte sich die EU das Ziel, die Zahl der Verkehrstoten – und erstmals auch der Schwerverletzten – bis 2030 um 50 Prozent zu senken. Dies wurde im Strategischen Aktionsplan für die Straßenverkehrssicherheit der Kommission und im EU-Rahmen für die Straßenverkehrssicherheitspolitik 2021–2030 festgelegt, in denen auch Pläne zur Straßenverkehrssicherheit dargelegt wurden, mit denen bis 2050 die Zahl der Verkehrstoten auf null gesenkt werden soll („Vision Zero“).
Im März 2023 legte die Kommission ein Paket von Vorschlägen zur Verkehrssicherheit vor, das aktualisierte Anforderungen für Führerscheine und eine bessere grenzüberschreitende Durchsetzung der Straßenverkehrsregeln umfasst. Um diese Bemühungen weiter zu unterstützen, wird die Kommission in Kürze neue Vorschläge zur Überarbeitung ihrer Rechtsvorschriften zur Verkehrssicherheit annehmen, mit denen die Zahl unsicherer Fahrzeuge auf den Straßen der EU und die damit verbundenen Unfälle verringert werden sollen.
Die Straßenverkehrssicherheit ist auch ein Kernelement der mobilitätspolitischen Initiativen der EU, darunter die Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität, die neue TEN-V-Verordnung und der Rahmen für die Mobilität in der Stadt.
Zusammen mit den heutigen Statistiken veröffentlichte die Europäische Beobachtungsstelle für Straßenverkehrssicherheit auch einen neuen jährlichen statistischen Bericht mit Daten bis 2023 und ausführlichen thematischen Berichten über die Straßenverkehrssicherheit in Bezug auf Kinder, Berufskraftfahrer und die Verkehrssicherheitskultur.
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 18. März 2025
- Autor
- Vertretung in Deutschland